• Der spanische Ökonom Lacalle warnt, dass die Schulden und die Finanzpolitik der USA eine größere Gefahr für den Dollar sind als Kryptowährungen.
• Kongress-Debatten über eine CBDC machen starke Datenschutz-Bedenken, insbesondere Bedenken gegen die schleichende Enführung eines Überwachungsstaats deutlich.

In der Wirtschaft allgemein und in der Kryptobranche geht es in Dikussionen um zwei Themen, die erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft des US-Dollars haben werden. Der spanishe Wirtschaftswissenschaftler Daniel Lacalle schlägt wegen der Finanzpolitik der Vereinigten Staaten Alarm, während die USA an einer anderen Front mit den Herausforderungen der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung zu kämpfen haben.

Die Schulden

Lacalles Kritik konzentriert sich auf das alarmierende Tempo, in dem die Staatsschulden wachsen, die auf über 34 Billionen Dollar angestiegen sind, wobei alle hundert Tage eine Billion hinzukommt. Dieser Trend sei unhaltbar, vor allem in einer Phase des Aufschwungs, die durch ein robustes Beschäftigungswachstum und steigende Einkommen gekennzeichnet sei, so Lacalle. Die Geschwindigkeit der Schuldenanhäufung, die dem BIP-Wachstum gegenübergestellt wird, zeichnet ein düsteres Bild, das an die katastrophalen wirtschaftlichen Verhältnisse von 1930 erinnert.

Das Paradoxon ist deutlich: Scheinbar starke Wirtschaftsindikatoren werden von einer ständig wachsenden Staatsverschuldung begleitet. Lacalle stellt das Narrativ des Aufschwungs in Frage, indem er auf die Inflation und die zunehmende finanzielle Belastung der amerikanischen Familien hinweist, die durch die sinkenden Reallöhne verursacht  wird.

Im Mittelpunkt von Lacalles Argumentation steht seine Kritik an der modernen Geldtheorie, die von manchen als grünes Licht für unkontrollierte Staatsausgaben interpretiert wird. Trotz der theoretischen Leitplanken der MMT zum Schutz vor Inflation betrachtet Lacalle die fiskalische Expansion der USA – bei einer Inflationsrate von 20 % in vier Jahren – als ein leichtsinniges Spiel mit der langfristigen Gesundheit der Wirtschaft und der Stabilität des Dollars.

Die wahre Bedrohung des Dollar

Im Gegensatz zu dem, was manche denken mögen, sieht Lacalle Kryptowährungen wie Bitcoin trotz ihres Preisanstiegs nicht als die Hauptbedrohung für die globale Dominanz des Dollars an. Stattdessen sieht er das schwindende Vertrauen in die US-Finanz- und Geldpolitik als die größere Gefahr an und warnt vor einem möglichen Verlust der geldpolitischen Souveränität, der einen Teufelskreis aus Kreditaufnahme, Inflation und der möglichen Entthronung des Dollars auslösen könnte.

Parallel zum Schuldendiskurs stehen die USA vor Herausforderungen an der digitalen Währungsfront. Obwohl der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, der Einrichtung einer US-Zentralbank Priorität einräumt, gibt es Widerstände in der Gesetzgebung, insbesondere von Senatoren wie Ted Cruz und Ted Budd, die Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der möglichen staatlichen Überwachung äußern.

Der vorgeschlagene CBDC Anti-Surveillance State Act zielt darauf ab, die Befugnisse der Federal Reserve einzuschränken und verlangt die Zustimmung des Kongresses für jede einzelne CBDC-Ausgabe.

Die Untersuchung der Federal Reserve unterstreicht das empfindliche Gleichgewicht, das die USA in der digitalen Währungsarena aufrechterhalten müssen. Das Aufkommen ausländischer CBDCs oder Stablecoins könnte die Rolle des Dollars als primäres Medium für den internationalen Austausch in Frage stellen, so dass die Gestaltung und Umsetzung eines US-CBDCs für die Aufrechterhaltung der globalen Stellung des Dollars entscheidend ist. Um mehr über diese Entwicklung zu erfahren, können Sie sich das folgende CNF-YouTube-Video ansehen.