- Fir Tree Capital Management verklagt Grayscale wegen des Verdachts der Selbstkontrahierung.
- Grayscale argumentiert, man fühle sich weiterhin verpflichtet, Investoren den Zugang zu Bitcoin zu verschaffen
Der Bitcoin-Markt ist erneut vom Zusammenbruch bedroht. Grund ist die Ungewissheit um das Verhalten des Grayscale Bitcoin Trust (GBTC), des größten Bitcoin-Fonds, der immerhin Bitcoin im Wert von über 10,8 Milliarden Dollar verwaltet.
Fir Tree Capital Management, ein in New York ansässiger Hedgefonds, hat eine Klage gegen Grayscale Investment eingereicht, um Informationen über GBTC zu erhalten. Einem Bericht von Bloomberg zufolge ist Fir Tree der Ansicht, dass die geforderten Informationen Misswirtschaft bei der Verwaltung des GBTC-Fonds und einen Interessenkonflikt zwischen Grayscale und seiner Muttergesellschaft Digital Currency Group (DCG) aufdecken werden.
Fir Tree erhebt in der beim Delaware Court of Chancery eingereichten Klageschrift mehrere Anschuldigungen, darunter die, dass die Rücknahmesperre von Grayscale, die auf das Jahr 2014 zurückgeht, „selbst auferlegt“ und ein Trick sei, um den Gewinn hoch zu halten, da die Rücknahme von Anteilen den Gewinn schmälern würde.
Der Fall Fir Tree Capital
Der Drei-Milliarden-Dollar-Vermögensverwalter weist darauf hin, dass Grayscale zwischen 2018 und 2021 eine „immense Anzahl“ neuer Aktien verkaufte und dabei 2% Gebühren auf den Marktwert seiner Bitcoin-Bestände erhob. Diese Strategie brachte dem Grayscale-Manager im vergangenen Jahr 615,4 Millionen Dollar an Gebühren ein, während die Aktien des Fonds derzeit auf über 43% ihres NIW abgestürzt sind.
In der Zwischenzeit stellt Fir Tree in der Klage fest, dass es die geforderten Informationen nutzen will, um Grayscale daran zu hindern, GBTC in einen börsengehandelten Fonds (ETF) umzuwandeln. Die Bemühungen von Grayscale, den Fonds in einen börsengehandelten Fonds umzuwandeln, würden nur zu einer Verschwendung von Zeit und Ressourcen führen, heißt es in der Klageschrift.
„Diese Strategie wird wahrscheinlich jahrelange Rechtsstreitigkeiten, Millionen Dollar für Anwaltskosten, zahllose Stunden an verlorener Managementzeit und Goodwill bei den Aufsichtsbehörden kosten. Währenddessen wird Grayscale weiterhin Gebühren aus dem schwindenden Vermögen des Trusts kassieren.“
Fir Tree erklärte, dass rund 850.000 seiner Kleinanleger „durch die aktionärsfeindlichen Handlungen von Grayscale geschädigt wurden“. Das Unternehmen fügt hinzu, dass die Akten über die angebliche Interdependenz zwischen den Geschäftsbereichen von DCG ebenfalls wichtig seien, insbesondere aufgrund der jüngsten Ereignisse im Kryptomarkts in Form des schnellen Zusammenbruchs von FTX und Three Arrows Capital.
Grayscale bekräftigt Engagement für die Umwandlung von GBTC in einen ETF
Grayscale lässt sich von der Klage bis jetzt nicht aus der Ruhe bringen, die laut Bloomberg wahrscheinlich zugelassen werden wird, da es sich um buchführungspflichtige Vorgänge handele. In einer Antwort an Bloomberg erklärte ein Sprecher von Grayscale, dass man nach wie vor zu 100% an der Umwandlung des GBTC in einen ETF festhalte, da man dies für die beste langfristige Produktstruktur für den Fonds halte.
Mehrere Anträge von Grayscale auf Umwandlung des Fonds in einen ETF wurden bisher von der US-Börsenaufsicht SEC abgelehnt. Nach der letzten Ablehnung eines der Anträge hat Grayscale die SEC nun verklagt, weil sie es versäumt habe, gleichwertige Anlageinstrumente einheitlich zu behandeln.
CNBC berichtet in dem Zusammenhang, Grayscale halte dass das Vorgehen der SEC für willkürlich und unberechenbar und verstoße gegen den Administrative Procedure Act und den Securities Exchange Act von 1934.
