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  • Der digitale Euro befindet sich aktuell in der Entwicklung und soll als Zentralbank-gestützte Digitalwährung in der Eurozone eingesetzt werden.
  • Verschiedene Vorschläge diskutieren eine Anonymitätsfunktion, die ähnlich stark wie bei Monero, Zcash oder Dash sein soll und damit vollständig anonyme Transaktionen bieten soll.

Egal ob Chinas digitaler Yuan, Facebooks Libra oder der digitale Euro, dass Wettrennen um den Start einer digitalen Währung, welche direkt oder indirekt von einer Zentralbank gestützt wird (auch bezeichnet als Central Bank Digital Currency = CBDC), schreitet weiter voran. In einem von der Bitkom vorgestellten Forschungspapier zum digitalen Euro werden aktuell verschiedene Ausführungen diskutiert.

Digitaler Euro soll vollständig anonyme Transaktionen bieten

Zurzeit ist das Bargeld die einzige Möglichkeit anonym eine Zahlung durch die physische Übergabe von Münzen oder Scheinen zwischen zwei Parteien durchzuführen. Bargeld macht etwa 13 % des im Umlauf befindlichen Geldes in der Eurozone aus. Da viele Menschen großen Wert auf Privatsphäre und Datenschutz legen, gibt es verschiedene Vorschläge für die Entwicklung des digitalen Euros, um dieses Bedürfnis zu berücksichtigen.

Im Forschungspapier werden zwei verschiedene Konzepte vorgestellt, welche sich jeweils im Umfang der beteiligten Akteure unterscheiden. Das Konzept „Wholesale CBDC“ wird den digitalen Euro nur für Finanzinstitute zugänglich und nutzbar machen, sodass natürliche Personen davon ausgeschlossen wären. Im Gegensatz dazu sieht der Ansatz „Retail CBDC“ vor, dass sowohl Unternehmen, staatliche Behörden sowie natürliche Personen Zugang zum digitalen Euro haben und diesen ohne weitere Einschränkungen nutzen können.

Je nach Ausgestaltung der CBDC gibt es verschiedene Möglichkeiten für den Transport von Informationen über die Transaktionen sowie die Weitergabe an alle beteiligten Akteure zu limitieren oder sogar komplett einzuschränken. Transaktionen in der Bitcoin Blockchain sind nur pseudonym, da alle Transaktionen nachverfolgt und dadurch die Identität mit etwas Aufwand herausgefunden werden können.

Die EZB diskutiert derzeit allerdings mögliche Obergrenzen für Transaktionen, die vollständig anonym abgewickelt werden können sollen. Diese Funktion könnte das Bargeld „digitalisieren“, da es eine ähnliche Anonymität bietet, wie die physische Wertübertragung von Münzen und Scheinen. Das größte Probelem stellt dabei dar, sowohl dem Anonymitätsanspruch als auch den geltenden Gesetzen zu Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung gerecht zu werden:

Bezüglich Datenschutz ist bei der CBDC der Spagat zwischen Anonymität, wie es heute bei Bargeld aufzufinden ist, und der Bekämpfung von Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und Steuerhinterziehung zu meistern, was definitiv auch erreichbar ist.

Grundsätzlich ist eine Zuordnung zwischen Transaktionen und Identität möglich, jedoch kann die Zuordnung auch durch technische Integrationen unterbunden werden. Bereits letztes Jahr im Dezember stellte die EZB einen Distributed Ledger Technologie-basierten CBDC Prototypen vor, der Bargeld-ähnliche Eigenschaften aufwies und vollständig anonyme Transaktionen bot, sofern eine Obergrenze nicht überschritten wurde:

Es wird technisch umgesetzt, indem die Identität des Kunden der Zentralbank und der AML-Behörde durch die Verwendung von sogenannten »Anonymity Vouchers« nicht bekannt gegeben wird. Diese Vouchers ermöglichen anonyme Geldtransfers über einen begrenzten Betrag und innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Jeder Bürger wird mit einer bestimmten Anzahl von solchen Vouchern ausgestattet. Sobald alle Voucher eingelöst sind, werden die darauffolgenden Transaktionen nicht mehr anonym durchgeführt.

Dieser Ansatz wurde jedoch heftig kritisiert, da die Transaktionsdaten trotzdem für Banken zugänglich und damit nicht wirklich anonym waren. Aus diesem Grund werden gerade neue Ansätze entwickelt, die keine Begrenzung besitzen und eine vollständige Anonymität bieten.

Privacy Coins Monero, Zcash und Dash Regierungen weltweit ein Dorn im Auge

Sogenannte Privacy Coins wie Monero, Zcash und Dash bieten vollständig anonyme Transaktionen, die nicht nachverfolgt werden können. Europol bestätigte Ende letzten Jahres, dass Monero Transaktionen nicht zurückverfolgt werden können und damit eine vollständige Anonymität bieten. Aufgrund dieser Eigenschaft sind viele Krypto-Börsen dazu übergegangen Monero oder Dash aus dem Portfolio zu entfernen, da dies die lokalen Finanzgesetze erfordern.

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