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Was ist Bytecoin?

Bytecoin (BCN) ist eine auf Privatsphäre und Anonymität konzentrierte Kryptowährung, die bereits 2012 von einem anonymen Team von Gründern entwickelt wurde. Damit ist Bytecoin nach Bitcoin eine der ältesten Kryptowährungen, die sich aktuell noch auf dem Markt (innerhalb der Top 50) behaupten kann. Bytecoin wurde entwickelt, um die Schwächen und Probleme von Bitcoin zu beheben. Allen voran sollte die fehlende Privatsphäre und Anonymität durch Bytecoin realisiert werden.

Während alle Bitcoin-Transaktionen öffentlich und lediglich pseudoanonym sind, d.h. über die Blockchain in Bezug auf Transaktionsbeträge, Adressen und Kontostände nachvollzogen werden können, ist Bytecoin eine Kryptowährung, die CryptoNote-Ringsignaturen verwendet, um Transaktionen vollständig anonym durchzuführen. Hierdurch kann weder der Transaktionsbetrag, noch Sender oder Empfänger bzw. ein Kontostand einer BCN-Adresse nachvollzogen werden, wenn man nicht den Private Key besitzt.

Bytecoin war der erste Altcoin, der auf dem CryptoNote-Algorithmus basierte. Die Transaktionen sind durch die Technologie sowohl unauffindbar und als auch nicht verlinkbar zueinander. Jede Transaktion verwendet dafür einen einmaligen, öffentlichen Schlüssel. Dies eliminiert das Problem der Wiederverwendung von Adressen und verringert damit die Rückverfolgbarkeit von Transaktionen.

Darüber hinaus bietet das Bytecoin-Netzwerk sofortige Transaktionen, die zu geringen Gebühren ausgeführt werden. Den aktuellen Kurs von Bytecoin kannst du auf unserer Bytecoin-Preisseite anschauen. Wenn du den Preis von Bitcoin, Ethereum oder 2.000 weitere Altcoins prüfen möchtest, dann kannst du das in unserer Kursübersicht.

Technische Daten und Bytecoin Mining

Bytecoin hat einen maximalen Supply von 184,47 Milliarden BCN. Die Emission ist somit, wie bei Bitcoin auch begrenzt. Jedoch ist die Anzahl der Coins im Vergleich (21 Millionen BTC vs. 184 Millionen BCN) wesentlich höher. Wichtig zu wissen ist auch, dass bereits 99 Prozent aller Bytecoin gemined worden (Stand: Oktober 2018).

Als Mining Algorithmus verwendet Bytecoin, CryptoNight, einen Proof-of-Work-Algorithmus, der ursprünglich entwickelt wurde, um ASICs aus dem Netzwerk fern zu halten. Nachdem Bitmain im April 2018 jedoch einen ASIC Miner für den Algorithmus veröffentlicht hat, bekannte sich das Bytecoin-Team zu ASIC-Mining. In einem Statement erklärte das Team, dass Bytecoin ASIC Mining wenigstens bis Jahresende 2018 unterstützen wird und verwies sogar auf die Vorteile der ASICs für das Netzwerk, sodass eine erneute Abkehr von ASIC eher unwahrscheinlich scheint.

Im Vergleich zu Bitcoin besitzt Bytecoin eine wesentlich geringere Blockzeit. Dadurch werden Transaktionen wesentlich häufiger, nämlich alle 2 Minuten (anstatt 10 Minuten bei Bitcoin) in die Blockchain geschrieben und Miner im Netzwerk wesentlich häufiger für ihre Arbeit belohnt. Im Gegensatz zu Bitcoin wird die Mining Difficulty mit jedem Block neu angepasst, um Schwankungen der Mining-Power im Netzwerk auszugleichen, wenn die Hashrate des Netzwerkes steigt oder sinkt. Zudem verringert sich der Block Reward ebenfalls mit jedem Block. Dies ermöglicht eine sanftere Abnahme des Block Rewards, anstatt diesen stufenweise (beispielsweise wie Bitcoin alle 4 Jahre) zu verringern. Die Berechnungsformel hierfür lautet:

BaseReward = (MSupply – A)/2^18

Dabei ist MSupply = (2^64 – 1) BCN und A = die Menge der bereits erzeugten BCN.

Da, wie bereits erwähnt, 99 Prozent aller 184,47 Millionen Bytecoin bereits gemined wurden, scheint es daher weniger lohnenswert, im Vergleich zu anderen PoW-Coins, BCN zu minen.

Neben der flexiblen Mining-Difficulty hat Bytecoin noch einen weiteren, variablen Parameter im Quellcode, der einen wesentlich Unterschied zu Bitcoin darstellt. Jeder Bytecoin-Miner kann nämlich sein eigenes Soft-Limit für die Blocksize, die er minen möchte, festsetzen. Die harte Grenze der Blocksize ist lediglich auf das Doppelte des Medians aller vorherigen Blöcke beschränkt.

Hierdurch soll die BCN-Blockchain in Zeiten, in denen sie großes Wachstum erfährt, besser skalieren können. Falls das Transaktionsvolumen nach unten geht, können die Blockgrößen bei Bedarf durch die Miner wieder verkleinert werden. Um zu verhindern, dass Miner zu große Blöcke erzeugen, hat Bytecoin eine Strafe für Übergrößen eingeführt.

Durch diese flexiblen Parameter wird gewährleistet, dass Bytecoin sofortige Transaktionen zu geringen Gebühren ausführen kann.

Ringsignaturen

Wie bereits erwähnt, bilden die CryptoNote-Ringsignaturen die Grundlage dafür, dass Transaktionen vollständig anonym sind. Die Ringsignaturen lassen sich als Mixer vorstellen. Wenn eine Person eine Transaktion an eine andere Person versendet, wird diese Transaktion in kleine Stücke zerteilt. Diese Stücke werden verschiedenen Ringen zugeordnet, die jeweils denselben Betrag haben. Anschließend wird die Transaktion automatisch mit vielen anderen Transaktionen gemischt („Mixer“) und von allen Teilnehmern des Rings gleichwertig signiert.

Dies bedeutet, dass es unmöglich ist, herauszufinden, von welcher Adresse die Zahlung stammt. Durch die Teilung des Transaktionsbetrages ist auch dieser nicht mehr nachvollziehbar. In der Praxis sorgen Ringsignaturen somit dafür, dass eine Rückverfolgung der Herkunft von Zahlungen nahezu unmöglich ist.

Weitere Altcoins die ebenfalls anonyme Transaktionen bieten sind die folgenden:

Das Bytecoin Team

Bis zum Juli 2017 blieb das Entwickler-Team von Bytecoin vollständig anonym, bis das Team nach viereinhalb Jahren nach der Gründung entschied sein Image zu ändern und mehr Transparenz in der Community durch mehrere Kommunikationskanäle zu öffnen. Innerhalb dieser Kanäle bleibt das Team aber weiterhin pseudoanonym, indem es nur Namen und Headshots auf seiner Webseite bereitstellt.

Bekannt ist, dass das Bytecoin-Projekt seit seiner Gründung im Jahr 2012 stark fragmentiert ist. In den frühen Jahren arbeiteten mehrere isolierte Teams an dem Projekt, ohne miteinander zu kommunizieren. Dies führte zu zahlreichen Hard Forks von Bytecoin, u. a.  entstand Monero im Rahmen eines Bytecoin Hard Forks im April 2014.

Kritik an Bytecoin

Bytecoin besitzt eine sehr fragwürdige und unbekannte Mining-Geschichte. Riccardo Spagni, Core-Entwickler von Monero erklärte, dass Bytecoin bereits vor dem öffentlichen Start 82% aller BCN vorab gemined hat. Auf Reddit schrieb Spagni:

Nun, kein großes Gerücht – die Realität ist, dass 82% der Münzen bereits vor der „öffentlichen“ Freigabe abgebaut wurden. Selbst wenn die vorab geminten Münzen nicht bösartig verwendet werden, bedeutet dies immer noch, dass 82% der Münzen in den Händen von Unbekannten und Unsichtbaren sind. Es zentralisiert im Grunde genommen eine dezentrale Währung.

Die Aussage ist umso brisanter, wenn man sich in Erinnerung ruft, dass Monero ein Hard Fork von Bytecoin ist und sich genau aus diesem Grund abspaltete. Riccardo Spagni und andere Gleichgesinnte fühlten sich mit der fragwürdigen Mining-Geschichte nicht wohl und entwickelten deshalb Monero.

Fazit

Bytecoin ist eine Kryptowährung, dessen oberstes Ziel es ist die Anonymität seiner Nutzer zu wahren. Es ist darüber hinaus eines der ältesten Projekte im Krypto-Universum, dass sich auch im Jahr 2018 noch behaupten kann. Allerdings gibt es andere Wettbewerber im Bereich Privacy-Coins, wie Monero (XMR) und Dash (DASH), deren Entwicklung in den letzten Jahren stärker vorangetrieben wurde und die bessere und weitere Privacy Features entwickelt haben.

Beispielsweise kann Dash über sein InstantSend-Protokoll eine Transaktion in wenigen Sekunden bestätigen. Monero hat neben den Ringsignaturen weitere Technologien für eine bessere Privatsphäre, wie Stealth-Adressen, Ring Confidential Transactions und Bulletproofs hinzugefügt. Darüber steht hinter dem Pre-Mining von 82% aller BCN ein großes Fragezeichen.

Zuletzt aktualisiert: 05/07/2019

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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