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  • Das Bitcoin Lightning Network verzeichnet einen enttäuschenden Abwärtstrend bei seiner Nutzung.
  • Eine neue Studie der Universität von Budapest bescheinigt dem Lightning Network große Mängel hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit

Das Bitcoin Lightning Network ist eine der größten Hoffnungen der Crypto-Community, um nicht nur den Preis von Bitcoin weiter zu steigern, sondern vor allem auch die Akzeptanz und Verbreitung von BTC zu steigern. Momentan ist eine Bitcoin Transaktion einfach zu langsam und zu teuer, um eine Pizza oder einen Kaffee zu kaufen. Das Lightning Network (LN) soll dies ändern.

Das Jahr 2019 sollte das große Jahr des Bitcoin Lightning Networks werden, in dem es seinen Durchbruch schafft und die Massenadaption von Bitcoin bringt. Die aktuellen Zahlen zum Lightning Network sind jedoch mehr als enttäuschend. Während das LN bis Mitte Mai 2019 kontinuierlich gewachsen ist – im Mai erreichte das Netzwerk eine Kapazität von knapp über 1.100 BTC und rund 4.500 Kanälen („Channels“) – stagniert das Wachstum seitdem und ist sogar zurückgegangen. Aktuell weist es nur noch eine Kapazität von rund 824 BTC und 4.900 Payment Channel auf.

bitcoin lightning stats
Source: https://bitcoinvisuals.com/lightning

Worin liegen die Gründe?

Ein Grund, warum die Kapazität des Lightning Network von seinem Hoch von über 1.100 BTC gesunken ist, ist die Tatsache, dass ein Großteil der Netzwerkkapazität, die im Sommer vorhanden war, von einer Person, LNBIG zur Verfügung gestellt wurde. Dieser hatte insgesamt 336 Bitcoins im Lightning Network hinterlegt und 16 der 20 größten Nodes im Netzwerk betrieben.

Aufgrund der Unwirtschaftlichkeit des Betriebs der Nodes, LNBIG behauptet nur 20 Dollar pro Monat verdient zu haben, stellte er einen Großteil seiner Payment Channel ein. LNBIG gab zu seiner damaligen Entscheidung folgende Erklärung ab (frei übersetzt):

Wenn du viele Kanäle öffnest, beschimpft dich jeder, dass du das Netzwerk einnehmen möchtest. Wenn du sie schließt, gibt es auch Bedenken. Ich würde mich sehr freuen, wenn andere große Player nun Kanäle öffnen und mehr Liquidität in das Netzwerk bringen würden. Aber seltsamerweise passiert das fast nicht.

Neue Studie bestätigt LNBIG

Die Erklärung und die Hintergründe zu LNBIGs Entscheidung zeigen sehr gut das momentane Problem des Lightning Networks: ein fehlendes Anreizmodell. Dies wird auch durch eine aktuelle Studie vom 21. November 2019 mit dem Titel A Cryptoeconomic Traffic Analysis of Bitcoin’s Lightning Network“ bestätigt. Die an der Universität von Budapest, Ungarn, erstellte Studie bescheinigt dem Lightning Network große Mängel hinsichtlich seiner Wirtschaftlichkeit (frei übersetzt):

Die Beteiligung ist für die Mehrheit der großen Routing-Knoten, die das Netz derzeit zusammenhalten, wirtschaftlich irrational. Entweder muss der Traffic oder die Transaktionsgebühren um ein Vielfaches steigen, um das Payment Routing wirtschaftlich zu gestalten.

Für die Durchführung der Studie haben sich die Forscher eines sogenannten Traffic Simulators bedient, welcher den Traffic im Lightning Network simuliert hat. Anhand der Ergebnisse konnten die Forscher die Wirtschaftlichkeit des Betriebs eines Routing Nodes feststellen.

In der Studie heißt es in Bezug auf die Gebühren der Routing Nodes, dass lediglich der Nodebetreiber „rompert.com“ einen größeren Umsatz erzielen konnte, da seine Gebühren deutlich über dem Durchschnitt lagen. Die Gebühren von rompert.com lagen in etwa bei denen von First-Layer-Transaktionen, was jedoch die Sinnhaftigkeit des Lightning Networks untergräbt, wie die Autoren feststellten. Im Gegensatz zu rompert.com verlangte LNBIG lediglich Gebühren in Höhe von nur 0,2 Prozent des Transaktionsvolumens.

Neben den wirtschaftlichen Problemen des Bitcoin Lightning Networks äußerten die Forscher aber auch Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre von Transaktionen. Innerhalb der Bitcoin Community wird propagiert, dass das LN zu einer höheren Privatsphäre beitragen kann. Wie die Studie erklärt, sind trotz des Onion Routing Informationen über Absender und Empfänger nicht sicher.

Da die meisten Zahlungen nur von einem Routing Node verarbeitet werden, können die Daten der Absender und Empfänger leicht de-anonymisiert werden. Eine Lösung, laut der Studie, könnten längere Routing Channels sein.

Zu den vorgenannten Problemen gesellten sich in den vergangenen Monaten aber auch technische Probleme. Ende September wurde ein Fehler entdeckt, wie CNF berichtete, der es dem Angreifer ermöglichte, einen Zahlungskanal mit einer „fake“-Transaktion zu öffnen und anschließend die Bitcoin des Peers zu stehlen.

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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