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  • Die Anklagebehörde will von Ex-FTX-Chef Sam Bankman-Fried Auskunft über bestimmte verfahrenstechnische Aspekte der Strafverteidigung erhalten.
  • Sein Anwaltsteam sieht darin einen Ausweg aus dem derzeitigen Prozessordnungsstreit.

Die zuständige US-Staatsanwaltschaft fordert weitere Informationen über die von Ex FTX-Chef Sam Bankman-Fried beabsichtigte Nutzung der „Advice-of-Counsel“ Einrede gegen die Zulassung des Betrugsverfahrens gegen ihn.

Dabei handelt es sich um eine rechtliche Strategie, bei der ein Angeklagter vorträgt, dass die ihm vorgeworfenen strafbaren Handlungen auf Rat oder unter Anleitung eines Rechtsberaters zustande gekommen sind, was den Angeklagten vollständig oder zumindest teilweise entlasten könnte.

Die Forderung der Staatsanwaltschaft nach detaillierten Informationen deutet darauf hin, dass sie die Legitimität und Angemessenheit seiner Verteidigungsstrategie in Bezug auf die vorliegenden Anschuldigungen bewerten will. Das Ersuchen unterstreicht auch die Komplexität des Falles und die Notwendigkeit eines umfassenden Verständnisses der Grundlagen der Verteidigungsstrategie.

Der Umgang des Gerichts mit der Beratungseinrede könnte einen Präzedenzfall dafür schaffen, wie ähnliche Einreden in zukünftigen Fällen behandelt werden, an denen Personen aus der Finanz- und Technologiebranche beteiligt sind.

Anwalt von Bankman-Fried hält bereits bekannte Informationen für ausreichend

Als Antwort auf den Antrag der Staatanwaltschaft trägt Bankman-Frieds Anwalt Mark Cohen vor, dass die bereits vorliegenden Angaben zur Beratungsstrategie ausreichend seien, fügte aber hinzu, die Freilassung seines Mandanten notwendig sei, um sich angemessen auf seine Verteidigung vorbereiten zu können.

Cohen sagte auch, dass der Internet-Zugang, der Bankman-Fried an zwei Tagen der Woche zur Verfügung gestellt wird, völlig unzureichend sei und dass die Möglichkeit des Anwalts, sich mit Bankman-Fried zu beraten und ausführlich mit ihm zu sprechen, umständlich, zeitaufwändig und fast unproduktiv geworden ist. Cohen versicherte dem Gericht jedoch, dass die Verteidigung alle vom Gericht geforderten Einzelheiten vorlegen werde.

Das Ergebnis des Antrags der Staatsanwaltschaft auf detailliertere Informationen zur Verteidigung könnte den Verlauf des Gerichtsverfahrens erheblich beeinflussen. Wenn die Staatsanwaltschaft die Verteidigungsstrategie für unzureichend oder unbegründet hält, könnte das Position von  Bankman Fried schwächen. Umgekehrt könnte eine gut untermauerte und sachdienliche Verteidigungsstrategie seine Position stärken.

Weitere Anschuldigungen werden bekannt

Die Situation des umstrittenen Ex-CEO hat seit seiner Freilassung auf Kaution am 22. Dezember 2022 für Aufsehen gesorgt. Nun beschuldigt die Staatsanwaltschaft ihn, versucht zu haben, Zeugen zu manipulieren, und verwies auf seine Kommunikation mit dem FTX-Rechtsberater per E-Mail über die verschlüsselte Messaging-Anwendung Signal am 15. Januar 2023.

Insbesondere der Inhalt dieser Kommunikation und die Verwendung der automatischen Löschfunktion von Signal haben Bedenken hinsichtlich möglicher Behinderung der Justiz und Einschüchterung von Zeugen geweckt.

Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Aufhebung der Untersuchungshaft-Verschonung beantragt.

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Godfrey Benjamin ist ein erfahrener Krypto-Journalist, dessen primäres Ziel es ist, jeden über die Perspektiven des Web 3.0 aufzuklären. Seine Liebe zu Krypto wurde während seiner Zeit als ehemaliger Banker geweckt, als er die klaren Vorteile von dezentralem Geld gegenüber traditionellen Zahlungen erkannte.

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