- Laut Tether hat das US-Finanzministerium Stablecoin-Emittenten nie aufgefordert, wegen des laufenden Verfahrens gegen Tornado Cash die Adressen auf der SDN-Liste der OFAC einzufrieren
- Manche Unternehmen, etwa der USDC-Stablecoin-Emittent Circle FTX, tun das zwar, andere, wie Paxos und DAI tun es nicht
Tether Limited Inc., die Firma hinter dem USDT-Stablecoin, hat sich dagegen gewehrt, Adressen, die mit Tornado Cash in Verbindung stehen, einzufrieren, und sich dabei auf das Fehlen klarer Richtlinien seitens des US-Finanzministeriums und das Fehlen einer expliziten Aufforderung der US-Strafverfolgungsbehörden berufen.
In einer Erklärung vom 24. August teilte das Unternehmen mit, dass das US-Finanzministerium trotz des Vorgehens gegen Tornado-Cash nie darauf hingewiesen habe, dass von Stablecoin-Emittenten erwartet wird, öffentliche Adressen des Sekundärmarkts, die auf der OFAC SDN-Liste veröffentlicht wurden, einzufrieren. Darüber hinaus habe Tether keine offizielle Aufforderung zum Einfrieren besagter Adressen von einer US-Strafverfolgungsbehörde erhalten, obwohl man fast täglich mit den Strafverfolgungsbehörden in Kontakt stehe.
Obwohl Tether die OFAC-Sanktionen als Teil seines erstklassigen Compliance-Programms betrachtet, erklärte das Unternehmen, dass es legitimen Anfragen zum Einfrieren von Vertragsadressen privater Wallets mit Ausnahme von Börsen immer nachgekommen sei. Tether argumentiert:
„Ein einseitiges Einfrieren von Sekundärmarkt-Adressen wäre ein höchst rücksichtsloser Schritt.“
Das Unternehmen betont, man werde selbst dann, wenn man verdächtige Aktivitäten auf solchen Adressen erkenne, eine Sperrung nicht ohne offizielle Weisung einer Strafverfolgungsbehörde durchführen. Man hat also Prioritäten; und die freiwillige Hilfe bei der Aufklärung von Straftaten gehört offenbar nicht dazu.
Anfang August wurde US-Bürgern bei Strafandrohung verboten, Tornado-Cash-Dienste zu nutzen. Inzwischen wird der Krypto-Mixer der Beihilfe zur Geldwäsche von rund sieben Milliarden Dollar in Kryptowährungen beschuldigt. Im Zuge des Verbots wurden die Github-Seite und die E-Mail-Adressen des Dienstes entfernt, und in Amsterdam wurde ein Entwickler verhaftet.
Es gibt jedoch viel Kritik. Softwareentwickler bezeichneten das Vorgehen des US-Behörden und die Verhaftung in den Niederlanden als Angriff auf die Meinungsfreiheit, die sich in ihrem Code ausdrücke.
Während manche Kryptofirmen wie der USDC-Stablecoin-Emittent Circle FTX und dazu übergegangen sind, Tornado Cash-Adressen auf die schwarze Liste zu setzen, tun andere, wie der BUSD-Hersteller Paxos und DAI das nicht – angeblich, bis regulatorische Klarheit herrscht. Tether behauptet in dem Zusammenhang:
„Der Schritt der USDC, Tornado Cash Smart Contracts auf die schwarze Liste zu setzen, war verfrüht und hätte die Arbeit anderer Regulierungs- und Strafverfolgungsbehörden auf der ganzen Welt gefährden können, wenn er einseitig erfolgt wäre.“
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