- Die Anwälte von Terraform wehren sich gegen die von der US-Börsenaufsicht SEC verhängte Zivilstrafe.
- Ex-CEO Do Kwon könnte noch persönlich in den USA angeklagt werden.
Terraform Labs, das Unternehmen hinter dem algorithmischen Stablecoin Terra USD (UST), akzeptiert die hohe Zahlungsforderung nicht, die die US-Börsenaufsicht SEC verlangt. Die Behörde wirft Terraform vor, Investoren getäuscht zu haben, und fordert 5,3 Milliarden Dollar, wobei der größte Teil davon eine Entschädigung sein soll, der Rest ein Bußgeld wegen unrechtmäßig erlangter Gewinne – Terraform will eine Million Dollar zahlen – CNF berichtete,
Argumente des Unternehmens
Die Anwälte von Terraform argumentieren, dass die meisten fraglichen Token-Verkäufe außerhalb der USA stattfanden und stellten daher in einem am Mittwoch eingereichten Schriftsatz fest, die SEC sei nicht zuständig und hätte im übrigen keinerlei Beweise vorgelegt, dass die geringen Aktivitäten des Unternehmens in den USA in direktem Zusammenhang mit den Verlusten der Anleger stehen.
Die SEC dagegen verweist auf Terraforms Sponsoringvertrag mit einem Baseballteam der Major League in Washington D.C. als Beweis für die Absicht, US-Anleger konkret anzusprechen. In dem Ende April eingereichten Schriftsatz der SEC heißt es:
„Terraform wollte einen so großen Eindruck in der amerikanischen Öffentlichkeit machen, dass es mehr als 38 Millionen Dollar zahlte, um sein Logo in einem Baseballstadion in Amerikas Hauptstadt zu präsentieren, wo Amerikas beliebtestem Zeitvertreib nachgegangen wird.“
In seiner Antwort auf den Schriftsatz tut Terraform dies als unbedeutend ab und verweist auf die relativ geringe Zahl der nachgewiesenen Käufe in den USA. In der Antwort heißt es:
Die Darstellung des TFL-Logos in einem Baseballstadion in Washington, hatte keine wesentlichen Auswirkungen in den USA“.
Zur Erinnerung: Dieser Streit geht auf den Zusammenbruch des UST im Mai 2022 zurück, der einen Dominoeffekt auslöste und 50 Milliarden Dollar vernichtete. Der UST, der durch einen algorithmischen Mechanismus für einen stabilen Preis sorgen sollte, wurde instabil und verlor seine Dollar-Bindung. Das löste eine Todesspirale für LUNA aus, das UST-Schwester-Token.
Im Februar 2023 klagte die SEC Terraform und seinen Gründer Do Kwon wegen des Zusammenbruchs von UST an – CNF berichtete. Es kam zum Prozess und die Geschworenen kamen zu dem Schluss, dass sowohl Terraform als auch Kwon die Anleger in die Irre führten. Das Unternehmen und Kwon wurden verurteilt. Gleichwohl beharrte Terraform seine Unschuld und behauptete, dass der gesamte Fall auf aus dem Zusammenhang gerissenen Worten beruhe, um die Version der SEC zu stützen.
Obwohl Kwon für schuldig befunden wurde, wird er nicht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, da es sich um einen Zzivilprozess handelte. Das Gericht wird jedoch die angemessenen Strafen und die Entschädigungszahlungen festlegen. Kwon konnte nicht in Manhattan erscheinen, da er sich immer noch in Montenegro aufhält, wo er letztes Jahr festgenommen und inhaftiert wurde. Sollte er an die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden, wird er wegen Betrugs angeklagt werden.
US-Kunden von Terraform-Plattform ausgeschlosssen
Inmitten der anhaltenden rechtlichen Spannungen hat Terraform Labs widerstrebend die Entscheidung getroffen, Einwohnern der Vereinigten Staaten die Nutzung seiner Plattform zu untersagen. Terraform Labs äußerte sich besorgt über diese Entwicklung und betonte seine grundsätzliche Ablehnung von Geoblocking. Das Unternehmen betonte jedoch, dass es die Notwendigkeit sah, sich an die gesetzlichen Änderungen anzupassen.
Bestimmte Initiativen wie Alliance, eine Open-Source Cosmos SDK-Erweiterung und die Terra-Blockchain selbst sind von der Änderung der Richtlinien nicht betroffen – CNF berichtete.
