- Terra hat über die Luna Foundation Guard eine Milliarde Dollar aufgebracht, um Bitcoin-basierte Devisen zu entwickeln, die für den eigenen Stablecoin UST reserviert sind.
- Die Stiftung sagt, abgesehen von der algorithmischen Natur des Stablecoins, würden die Mittel ein zusätzlicher Schutz vor kontraktiven Zykluseffekten sein.
LUNA, die native Kryptowährung des Terra-Ökosystems, ist in den letzten Tagen um 13,7% gestiegen und wird mit 56,31Dollar gehandelt. Die Dynamik kommt, nachdem die Luna Foundation Guard (LFG) durch den außerbörslichen Verkauf von LUNA-Token eine runde Milliarde Dollar eingenommen hat.
Die Spendenaktion wurde von Jump Crypto und Three Arrows Capital geleitet. Weitere Teilnehmer waren unter anderen GSR, DeFiance Capital, Republic Capital und Tribe Capital.
Die Luna Foundation Guard ist eine Non-Profit-Organisation, die Terra im Januar dieses Jahres gegründet hat. Die Hauptziele der LFG sind die Finanzierung von Terra-Projekten in der dezentralen Finanzbranche (DeFi) und die Aufrechterhaltung der Stabilität des Pfands des netzwerkeigenen Stablecoins TerraUSD (UST).
Terra und die Luna Foundation Guard bauen Stablecoin-Reserve auf
Was die jüngste Finanzierung betrifft, so plant die LFG, sie für die Schaffung einer auf Bitcoin lautenden Devisenreserve der UST-Stablecoins zu verwenden. Die Organisation teilte mit, dass sie Bitcoin gewählt habe, da er als „weniger mit dem Terra-Ökosystem korreliert“ betrachtet werde. Die LFG wird in den kommenden Wochen weitere Details über die Funktion und das Design der Reserve veröffentlichen.
UST liegt mit einer Marktkapitalisierung von 12 Milliarden Dollar auf Platz 15 des Kryptomarktes und ist einer der beliebtesten Stablecoins im DeFi-Ökosystem. Er ist auch der erste seiner Art – ein algorithmischer Stablecoin – der eine solche Leistung in Bezug auf den Marktwert erreicht hat. Der Begriff „algorithmisch“ bedeutet in diesm Zusammenhang, dass UST sich auf den Druck von Angebot und Nachfrage verlässt, um seinen Preis von einem Dollar konstant zu halten, und nicht auf Sicherheiten. Terra erklärt dazu:
„Wenn die Nachfrage nach Terra hoch und das Angebot begrenzt ist, steigt der Preis von Terra. Wenn die Nachfrage nach Terra gering und das Angebot zu groß ist, sinkt der Preis von Terra. Das Protokoll stellt sicher, dass Angebot und Nachfrage von Terra immer ausgeglichen sind, was zu einem stabilen Preis führt.“
Nutzer des Terra-Ökosystems können LUNA-Token prägen, indem sie UST verbrennen, oder UST prägen, indem sie LUNA-Token verbrennen.
Ein solcher Mechanismus weist gegenüber der Verwendung von Sicherheiten einige Vorteile auf, hat aber auch seine Nachteile. Da ist zum Beispiel ihr reflexiver Charakter, den Investopedia als Wechselwirkung zwischen den Erwartungen der Anleger und den wirtschaftlichen Fundamentaldaten erklärt. Die Reflexivität kann zu Preistrends führen, die erheblich und anhaltend vom ein-Dollar-Gleichgewichtspreis eines Stablecoins abweichen.
Hinzu kommt das hypothetische Risiko eines Sturms auf die Bank , das Szenario, bei dem Massen von Kunden gleichzeitig ihr Geld abheben wollen, wodurch die Bank insolvent wird – so geschehen am 25. Oktober 1929, dem berüchtigten schwarzen Freitag.
Die LFG sagt, dass die Bekämpfung dieser Risiken einer der Gründe ist, warum sie sich für eine Bitcoin-basierte Reserve entschieden hat:
„Obwohl die weit verbreitete Annahme von UST als durchgängig stabiler Vermögenswert bei Marktvolatilität dies bereits widerlegen sollte, kann eine dezentralisierte Reserve eine zusätzliche Möglichkeit zur Aufrechterhaltung der Bindung in kontraktiven Zyklen bieten, die die Reflexivität des Systems verringert.“
Nun, damit wäre das auch geklärt.
