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  • Eine Theorie besagt, dass Microstrategy begonnen hat, viele der Bitcoin, die es im letzten Jahr aggressiv angehäuft hat, zu verkaufen, und dass das der Grund für den gestrigen Bitcoin-Sturz war.
  • Zwei der Top-Manager des Unternehmens verkaufen ihre Aktienoptionen, was nach Ansicht von Experten auf Probleme im Unternehmen hindeutet – und die Verschwörungstheoretiker beflügelt.

Nur wenige haben sich so lautstark und optimistisch über Bitcoin geäußert wie Michael Saylor, der umstrittene Chef der Software-Firma Microstrategy. Sein Unternehmen akkumuliert seit Monaten aggressiv Bitcoin und wird als Ursache für einige der positiven Kursbewegungen gesehen. Doch wie lange könnte Saylor noch Bitcoin kaufen, bevor er schließlich beginnt, Gewinne mitzunehmen?  Einem Investor und Analysten zufolge hat Saylors Firma mit dem Dumping begonnen und stecke hinter dem mysteriösen Kursrückgang von 20%.

Softwarehersteller wird zum Bitcoin-Saurier

Jahrelang verkaufte Microstrategy seine Softwarelösungen, und nur wenige kannten Saylor. Er hat jedoch inzwischen weltweite Bekanntheit erlangt und ist de facto das Gesicht der institutionellen Bitcoin-Anleger geworden. Microstrategy hat Bitcoin im Wert von mehreren Milliarden Dollar gekauft und ist heute der größte börsennotierte Bitcoin-Anleger.

Selbst als Elon Musk einknickte und Bitcoin aufzugeben schien, hielt Saylor daran fest. Es kam zu dem Punkt, an dem Microstrategy eher ein Krypto-Unternehmen als ein Softwarehersteller war.

Mehr zum Thema: MicroStrategy will seine Bitcoin-Akquisitionen trotz der jüngsten Turbulenzen fortsetzen

Doch laut einem anynymen Investor und Analysten, der unter dem Namen „Crypto-Whale“ agiert, hat Saylor nur auf den besten Zeitpunkt gewartet, um aus dem Markt zu gehen, und dieser Moment könnte nun gekommen sein. Der Analyst behauptet, dass Saylor hinter den Kulissen Gewinne mitnimmt.

Crypto-Whale wies auf einen Schritt von Microstrategy hin, der sowohl bei Saylors Anhängern als auch bei Kritikern Aufsehen erregte. Das Unternehmen hatte eine Tochtergesellschaft mit dem Namen Macrostrategy LLC gegründet, um seine jetzt über 92.000 Bitcoin zu halten. In seiner pflichtgemäßen Mitteilung an die SEC gab das Unternehmen an, allein sein Bitcoin-Bestand habe einen Wert von 3,37 Milliarden Dollar.

Das ist zwar nicht neu sondern seit zwei  Monaten bekannt. Microstrategy machte auch aus dem neugegründeten Unternehmen kein Geheimnis. Es ist jedoch wahr, dass Saylor durch die Übertragung der Bitcoin an die neue Tochter den Bestand ohne jede Rücksicht auf die SEC verkaufen kann.

Es gab auch Bedenken über Saylors Vergangenheit und seinen plötzlichen Wechsel zu den Bitcoin-Fans. Als Bitcoin neu auf der Bildfläche erschien, war er pessimistisch gegenüber der Kryptowährung und behauptete, daraus werde nichts.

Auch das ist jedoch nichts Neues. Es gibt viele, die anfangs gegen Bitcoin waren, aber inzwischen konvertiert sind, etwa der Milliardär Mark Cuban. Aber dann sind da noch die eher bescheidenen Aussichten von Microstrategys Kerngeschäft, dessen Einnahmen seit 2014 jedes Jahr gesunken sind – bis Saylor sich mit Bitcoin beschäftigt hat. In Anbetracht all dieser Faktoren ist es angebracht, einen genauen Blick auf die Marktmacht zu werfen, die Microstrategy etzt über Bitcoin ausübt.

Microstrategy-Führungskräfte stoßen Aktien ab

Saylor gründete Microstrategy 1989, und in den drei Jahrzehnten, die seitdem vergangen sind, ist es ihm gelungen, am Ruder zu bleiben und das Unternehmen in den Mittelpunkt einer aufstrebenden Branche zu stellen. Seine Untergebenen haben ihm im Laufe der Jahre großes Vertrauen entgegengebracht, selbst als er eine Geldstrafe in Höhe von 8,2 Millionen Dollar zahlen musste, weil er die Geschäftsbücher des Unternehmens manipuliert hatte, um es profitabel erscheinen zu lassen, obwohl es Verluste machte.

Es hat jedoch den Anschein, dass einige von Saylors Top-Leuten nicht mehr überzeugt von der Richtung sind, die das Unternehmen jetzt eingeschlagen hat. Einem Bloomberg-Bericht zufolge haben Finanzchef Le Phong und CTO Timothy Lang kürzlich Microstrategy-Aktien verkauft, nachdem sie etwa 30 Prozent der ihnen zugeteilten Optionen ausgeübt hatten.

Beide erhielten jeweils 7 Millionen Dollar aus dem Aktienverkauf.

Die Umwandlung von Optionen ist für eine Führungskraft weder ungewöhnlich noch alarmierend. Die beiden verkaufen jedoch, obwohl die Aktien des Unternehmens um das Fünffache gestiegen sind, da mehr Investoren ein indirektes Engagement in Bitcoin durch Microstrategy-Aktien suchten.

Matt Maley, der leitende Marktstratege bei Miller Tabak + Co, einem institutionellen Handelsunternehmen, ist einer derjenigen, die Zweifel an diesem Schritt geäußert haben. Er glaubt, dass die beiden Führungskräfte sich Sorgen über die Richtung machen, in die Saylor das Unternehmen führt, insbesondere im Hinblick auf die langfristige Bitcoin-gebundene Zukunft des Unternehmens.

„Leitende Angestellte verkaufen keine Aktien, wenn sie glauben, dass der Kurs steigt. Das ist einfach ein schlechtes Zeichen, wie man es auch dreht und wendet.“

Während dies für Microstrategy ein wenig beunruhigend sein mag, sieht Edward Moya keine Auswirkungen auf die Dynamik von Bitcoin. Die Optimisten haben das Sagen auf dem Markt und es ist unwahrscheinlich, dass ein kleiner Insider-Verkauf sie aus der Fassung bringt, so Moya gegenüber Bloomberg.

Er fügte hinzu:

„Die unnachgiebige Unterstützung von MicroStrategy für Bitcoin durch Saylor hat das Unternehmen zu einem Kryptowährungshandler gemacht und nicht unbedingt zu einer Wette auf die Softwarelösungen und Dienstleistungen des Unternehmens. Der Aktienkurs wird sich wahrscheinlich weiterhin in die Richtung von Saylor und seiner Wette auf Bitcoin entwickeln.“

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Steve ist seit 8 Jahren ein Blockchain-Autor und noch länger ein Krypto-Enthusiast. Am meisten begeistert er sich für die Anwendung von Blockchain zur Bewältigung der Herausforderungen von Entwicklungsländern.

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