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  • Die Europäische Zentralbank EZB will weitere Einzelheiten zu ihren Plänen für einen digitalen Euro bekannt geben und warnt vor zu hohen anfänglichen Erwartungen.
  • Die EZB plant eine zweijährige Untersuchungsphase, um die wichtigsten Merkmale eines digitalen Euro festzulegen, wobei sie dessen unmittelbare Nützlichkeit und die Möglichkeit der Weiterentwicklung hervorhebt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) will mehr Details über ihre Pläne für einen digitalen Euro bekannt geben. EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta warnte am Donnerstag vor zu hohen Erwartungen:

„Es wird nicht möglich sein, dass der digitale Euro vom ersten Tag an alle Erwartungen in jeder Hinsicht erfüllt. Das möchte ich klar betonen.“

Die EZB plant eine zweijährige Untersuchungsphase, um die Kernmerkmale eines digitalen Euro zu bestimmen. Panetta betonte, wie wichtig es sei, eine digitale Währung zu entwerfen, die sofort nützlich sei und „innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens“ weiterentwickelt werden könne. Eine Task Force untersucht aktiv Anwendungsfälle und Gestaltungsoptionen für den digitalen Euro.

Letzte Woche äußerte sich Bundesbankpräsident Jens Weidmann vorsichtig kritisch über den digitalen Euro. Er schlug ein schrittweises Vorgehen vor und betonte die Notwendigkeit, sowohl Chancen als auch Risiken zu bewerten.

Weidmann schlug vor, den digitalen Euro zunächst mit den wesentlichen Merkmalen einzuführen, wichtige Anwendungsfälle anzusprechen und später zusätzliche Funktionen zu integrieren. Während jüngste Umfragen der Bundesbank auf eine wachsende Aufgeschlossenheit gegenüber der Idee eines digitalen Euro hindeuten, wies Weidmann auf eine zentrale Herausforderung hin: Es sei unmöglich, das gleiche Maß an Anonymität zu gewährleisten wie bei physischem Bargeld. Er betonte die Notwendigkeit der Rückverfolgbarkeit, um illegale Aktivitäten wie Geldwäsche zu bekämpfen.

Die Europäische Zentralbank (EZB) beschloss im Juli, das Projekt des digitalen Euro weiter zu erforschen und eine zweijährige Untersuchungsphase einzuleiten, gefolgt von einer dreijährigen Umsetzungsphase mit einer möglichen Einführung in etwa fünf Jahren. Die EZB will damit auf die weltweiten Entwicklungen im Bereich der digitalen Währungen reagieren und gleichzeitig sicherstellen, dass sie gegenüber privaten digitalen Währungen wie Bitcoin und Facebooks Diem wettbewerbsfähig bleibt.

Details zum digitalen Euro bleiben unklar

Es gibt einige Details zum Digitalen Euro, die noch unklar sind. Einige sind auch neugierig, ob der Digitale Euro eine Verfallsfunktion haben wird, ähnlich wie der Digitale Yuan.

Die Bürgerinnen und Bürger werden von den Banken wahrscheinlich digitale Geldbörsen oder Apps, so genannte „Wallets“, erhalten, um die digitalen Euro zu speichern, obwohl die Zentralbank die genauen Einzelheiten noch nicht festgelegt hat. EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta und Ulrich Bindseil, Generaldirektor für Marktinfrastruktur und Zahlungsverkehr, stellten auf einer Pressekonferenz mehrere technische Optionen vor, wobei sie betonten, dass sie wahrscheinlich von der Blockchain, ähnlich wie bei Bitcoin, abrücken und bestehende Systeme wie Italiens TIPS als technische Grundlage bevorzugen werden.

Zu den Vorteilen für die Verbraucher gehört der Erhalt von „digitalem Zentralbankgeld“, das einer direkten Forderung gegenüber der Zentralbank entspricht und selbst im Falle eines Konkurses der Hausbank Schutz bietet. Um ein Massenabhebungsszenario zu verhindern, wurden mögliche Obergrenzen für digitale Euros pro Wallet, wie z.B. 3.000 Euro, vorgeschlagen.

Bedenken und Kontroversen innerhalb des EZB-Rates betrafen die mögliche Entmachtung der europäischen Währungsinstitutionen durch digitale Währungen ausländischer, insbesondere amerikanischer Unternehmen. Während einige auf eine rasche europäische Reaktion drängten, betonten andere die Sicherheit vor Schnelligkeit und plädierten für eine gründliche Prüfung der Auswirkungen auf das Bankensystem.

In einer Umfrage der EZB, an der 8.000 Bürger teilnahmen, wurden Bedenken hinsichtlich der Anonymität geäußert, woraufhin versichert wurde, dass der digitale Euro als Ergänzung und nicht als Ersatz für Bargeld gedacht sei, obwohl eine mögliche Verdrängung bei alltäglichen Transaktionen nicht ausgeschlossen werden kann.

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Bhushan ist ein FinTech-Enthusiast mit einer starken Begabung für das Verständnis der Finanzmärkte. Sein Interesse an Wirtschaft und Finanzen hat ihn dazu gebracht, die aufstrebenden Märkte für Blockchain-Technologie und Kryptowährungen zu erkunden. Er hat einen Bachelor of Technology in Elektro-, Elektronik- und Kommunikationstechnik. Er befindet sich in einem ständigen Lernprozess und bleibt motiviert, indem er sein erworbenes Wissen weitergibt. In seiner Freizeit liest er gerne Krimis und erkundet gelegentlich seine kulinarischen Fähigkeiten.

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