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  • Nachdem der Streit zwischen den beiden IOTA Mitbegründern David Sønstebø und Sergey Ivancheglo am gestrigen Sonntag eskaliert war, hat die IOTA Foundation nun eine Stellungnahme zur endgültigen Trennung vom Mitbegründer Sergey Ivancheglo veröffentlicht.
  • Mit Chrysalis wird IOTA eine Zwischenaktualisierung einführen, um bereits vor dem Launch von Coordicide das Mainnet weiter zu optimieren und eine Unternehmens-fähige Lösung zu schaffen.

Wie CNF vor einigen Stunden bereits berichtete, ist ein Streit zwischen den beiden IOTA Mitbegründern David Sønstebø und Sergey Ivancheglo alias Come-from-Beyond (CfB) eskaliert. Via Twitter drohte Ivancheglo seinem ehemaligen Partner Sønstebø sowie der IOTA Foundation mit einem Gerichtsverfahren wegen angeblicher Veruntreuung, im Rahmen dessen er 25.000.000 MIOTA, im Wert von derzeit rund 7,7 Millionen US-Dollar, fordert.

Die Hintergründe zu dem Streit waren bislang unklar, zumal es auch um das Geheimprojekt JINN geht. Bisher konnte aufgrund der Aussagen von Sønstebø via Discord nur gemutmaßt werden, dass sich Ivancheglo nicht an Vereinbarungen gehalten hat. Laut dem IOTA Mitbegründer hat Ivancheglo seinem eigenen Projekt „Paracosm“, einem MMO-VR-Unternehmen, welches ein neues Gaming Erlebnis auf Basis der IOTA Tangle Technologie schaffen soll, Vorrang gegeben und IOTA vernachlässigt.

Sønstebø veröffentlicht Brief an IOTA Community

Entsprechend der Ankündigung von letzter Woche hat Sønstebø nun einen Brief an die IOTA Gemeinschaft veröffentlicht. Wie der IOTA Mitbegründer feststellt, hat die Community einen Anspruch darauf zu erfahren, was in den vergangenen Wochen und Monaten im Hintergrund passiert ist. Sønstebø zeigt sich dabei zutiefst enttäuscht von dem Verhalten von Ivancheglo. Um eine Schlammschlacht zu verhindern, bleibt er allerdings sachlich und führt aus (frei übersetzt):

Obwohl die IOTA-Gemeinschaft sicherlich jedes Recht hat, sich durch die Aktionen der CFB enttäuscht und verärgert zu fühlen, ermutige ich Sie alle, diese Energie lieber in etwas zu lenken, das der Vision der IOTA zuträglicher ist. […] Trotz der „dramatischen“ Ereignisse der letzten Nacht habe ich mich dafür entschieden, keine wesentlichen Änderungen an dem Brief vorzunehmen.

In seinem Blogbeitrag geht Sønstebø auch detailliert auf die Vorgeschichte, sowie die Entstehung und Gründung von JINN und IOTA ein. Über die letzten Monate schreibt er:

In den vergangenen Monaten, d.h. fast ein ganzes Jahr lang, wurde Sergey Ivancheglo […] zunehmend frustriert über die Ausrichtung der IOTA-Stiftung und das IOTA-Projekt selbst. Dies folgte auf das berüchtigte Vorstandsdrama und sein anschließendes Versagen, das „Omega“-Software-Engineering-Team (über das er freie Hand hatte) zu leiten, um seine Version einer Koordinator-freien IOTA zu erreichen.

Wie Sønstebø weiter ausführt, wurden zwei Versionen eines Koordinator-freien IOTA entwickelt – eine Version von Ivancheglo und eine von der IOTA Foundation. Entgegen seiner Versprechungen, so Sønstebø, hat Ivancheglo aber nie eine brauchbare Version oder ein Konzept abliefern können. Auch deshalb, habe er sich auf sein privates VR/MMO-Start-up Paracosm konzentriert und die IOTA Stiftung verlassen. Sønstebø wirft seinem ehemaligen Partner auch vor, dass er die Entwicklung von IOTA aktiv blockiert habe und letztlich sogar die IOTA Stiftung aktiv bedrohte:

Während IOTA immer weiter voranschritt, distanzierte sich die CFB immer weiter von dem Projekt, während sie gleichzeitig immer unberechenbarer und irrationaler wurde. Bei jeder Verbesserung des Protokolls, die wir vornahmen, lehnte er es von vornherein ab […] Zusätzlich zu seinem eigenen Parakosmischen Disput, in dem er herumschleppte und Unsinn verbreitete, begann er nun, die IOTA Stiftung aktiv zu bedrohen.

Im Rahmen der Drohungen soll Ivancheglo auch mehrfach gedroht haben IOTA zu forken, wenn „seine magische Lösung“, die er nie richtig beschrieben oder geliefert haben soll, nicht akzeptiert wird. Aufgrund des monatelangen Theaters, so Sønstebø, hat sich die IOTA Foundation dazu entschieden, sich von Ivancheglo als Berater zu trennen.

Er würde nicht nur die IOTA abspalten, sondern auch die IOTA-Stiftung verklagen und darauf bestehen, dass seine Abspaltung die „echte“ IOTA sei und dass er rechtliche Schritte einleiten würde, um sich die Marke IOTA zu sichern.

Wird es eine ternäre Zukunft für IOTA geben?

In Bezug auf JINN und eine ternäre Variante von IOTA erklärte Sønstebø, dass es nie darum ging eine ternäre Version nur der Sache wegen zu forcieren. Stattdessen wollte man mit JINN die „wachsende Nachfrage sowohl in Bezug auf die schiere Menge als auch auf die Variabilität der Berechnung, in der Halbleiterindustrie als „More than Moore“ Paradigmenwechsel bekannt, gerecht werden.

Aufgrund der aktuellen Ereignisse und Ressourcen, so Sønstebø, werde sich IOTA zunächst auf die binäre Variante konzentrieren. Langfristig ist aber eine ternäre Zukunft weiter auf dem Tisch:

Bedeutet dies, dass die IOTA für immer die ternäre Variante aufgibt? Nein, aber wir akzeptieren, dass es im Moment, da IOTA der führende Anwärter auf ein standardisiertes DLT-Protokoll für das IoT und darüber hinaus ist, das Richtige ist.

Von Anfang an wollten wir einen Weg finden […] sowohl binäre als auch trinäre Signaturen zuzulassen, so wie wir das quantenresistente Signaturschema optional machen wollten. Da wir jedoch nur über sehr begrenzte Ressourcen verfügten, mussten wir der Verwirklichung der „ganzen“ Vision Priorität einräumen. Jetzt, Jahre später, mit sehr viel mehr Ressourcen, werden wir die Signaturoptionalität in Chrysalis implementieren, was zu erheblichen Leistungsverbesserungen führen wird, und vorerst implementieren wir aus denselben Gründen die binäre Variante.

Alles in allem sei IOTA aktuell in einer Position, die noch nie besser war. Wie bereits am Wochenende bekannt wurde, ist heute eine erste Version von GoShimmer veröffentlicht worden.

Mit der heutigen Veröffentlichung von GoShimmer beginnen wir die aufregende Reise, um die Lösung für das DLT-Trilemma zu liefern, und mit Chrysalis werden wir bedeutende Verbesserungen der Leistung und Benutzerfreundlichkeit des Netzwerks sehen, die es den Benutzern ermöglichen, Lösungen im Netzwerk mit einer exponentiellen Geschwindigkeit zu implementieren. Die schiere Menge an organischer Einführung, die derzeit stattfindet, ist fesselnd. Die besten Kapitel von IOTA stehen noch aus.

Wie Sønstebø in einem weiteren Blogbeitrag schreibt, wurden erhebliche Fortschritte bei der Coordicide Forschung und GoShimmer erzielt. Um das Mainnet vor dem Launch von Coordicide weiter zu optimieren und eine Unternehmens-fähige Lösung anzubieten, habe man sich entschieden eine Zwischenaktualisierung mit dem Namen Chrysalis einzuführen. Chrysalis ist von den Coordicide Bemühungen getrennt und führt Verbesserungen sowie Aktualisierungen, wie ein neues Signatur Schema und den Wechsel zum UTXO Model, ein.

UPDATE: CFB veröffentlicht eigene Stellungnahme

Nur eine Stunde nachdem Sønstebø für die IOTA Foundation eine Stellungnahme publiziert hatte, hat Ivancheglo seine Sicht auf die Dinge in einem Medium Beitrag dargelegt. Seiner Meinung nach scheiterte das Omega Projekt aufgrund einer unzureichenden Finanzierung, die seinerseits mehrfach bemängelte wurde. Weshalb er IOTA allein „fertigstellen wollte“:

Ich verließ die IOTA-Stiftung und versuchte, das IOTA-Protokoll allein fertigzustellen. Mehrere Male versuchte ich, die Wahl des Designs zu erklären, aber das führte zu endlosen Debatten.

Zu der Trennung, so CFB, kam letztlich aufgrund einer größeren Uneinigkeit bei der technischen Umsetzung, weshalb er 50 Prozent seiner Anteile an Jinn Labs einforderte, was ihm Sønstebø verweigert:

An einem Punkt sagte David, dass die IOTA Foundation binäre und quantenanfällige kryptographische Schemata hinzufügen würde. Das war der letzte Strohhalm, und ich bestand darauf, Wege und Mittel zu trennen. Er weigerte sich, mir 50 % der Vermögenswerte, die wir zu gleichen Teilen mit ihm besaßen.

Nun stellt CFB der IOTA Foundation und Sønstebø ein Ultimatum von 3 Tagen. Sollte er bis dahin nicht 50 Prozent der Anteile an Jinn Labs erhalten, werde er eine zivil- und strafrechtliche Klage einleiten.

Dies ist ein weiteres Versprechen, das ich gebe, so dass David sicher sein kann, dass es auch wirklich passiert. Die IOTA Stiftung sollte sich in diesem Fall von ihm distanzieren, indem sie ihn zum Rücktritt zwingt, es sei denn, sie wollen die gesamte Stiftung in die rechtlichen Schwierigkeiten hineinziehen.

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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