- Angesichts des riesigen Bilanzlochs sieht der FTX-Konkursverwalter zur Befriedigung der Gläubiger keine andere Möglichkeit, als die Börse neu zu eröffnen.
- Ein Neustart von FTX wäre mit erheblichen Herausforderungen verbunden, unter anderem mit der Konkurrenz von EDX Markets und Coinbase.
Der betrügerische Konkurs von FTX und Alameda Research war für die globale Kryptobranche, die zu dem Zeitpunkt mit einem Bärenmarkt zu kämpfen hatte, wie ein Erdbeben. Die Welleneffekte von FTX zusammenbruchs sind immer noch in der gesamten Kryptowährungsbranche zu spüren, insbesondere in den Vereinigten Staaten, die mehrere Razzien gegen verbundene Unternehmen durchgeführt haben. Binance US und Coinbase Global wurden bereits von der Securities and Exchange Commission verklagt, weil sie nicht registrierte Wertpapiere angeboten haben sollen. Coinbase hat inzwischen beantragt, die Klage wegen fehlenden Sachgrunds abzuweisen.
Coinbase Global argumentiert, dass die SEC dem Antrag des Unternehmens zugestimmt habe, an der Börse mit den Assets zu handeln, die auf dem Sekundärmarkt notiert wurden und bei denen es sich jetzt um nicht registrierte Wertpapiere handeln soll. Darüber hinaus argumentiert Coinbase, dass die SEC nicht über die entsprechenden gesetzlichen Befugnisse verfüge, um den im Entstehen begriffenen Kryptomarkt zu regulieren. Da sei Sache des Kongresses. Nichtsdestotrotz wurde der Schaden bereits von den ehemaligen FTX-Managern angerichtet, da das Vertrauen in CEX stark beschädigt wurde.
Vorbereiten auf FTX 2.0
Es überrascht nicht, dass der Konkursverwalter und kommissarische FTX-CEO John J. Ray III mehrfach vorgeschlagen hat, die Börse wiederzubeleben, um mehr Mittel für die Gläubiger aufzubringen. Darüber hinaus verfügt die Börse über immense Ressourcen, die jedoch nicht ausreichen, um die von den früheren Verwaltern hinterlassene finanzielle Lücke zu schließen. Einem aktuellen Bericht des WSJ zufolge hat FTX das Verfahren zur Aufnahme neuer Investoren eröffnet, die an der Finanzierung der Wiederbelebung der Börse interessiert sind.
Nach Angaben informierter Kreise führt der Konkursverwalter bereits Gespräche mit mehreren interessierten Investoren – darunter auch das Blockchain-Kreditunternehmen Figure – über die Finanzierung des Umstrukturierungsprozesses. In der Zwischenzeit hat FTX eine kurze Frist gesetzt, die diese Woche endet, in der interessierte Investoren Absichtserklärungen einreichen können.
Sollte der FTX-Neustart gelingen, würden die Gläubiger neben anderen Formen der Entschädigung auch eine Beteiligung an der Börse erhalten.
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Insbesondere würde der Betrieb von FTX in den USA von der Regulierungsbehörde SEC geprüft werden, vor allem jetzt, da sie fast alle digitalen Vermögenswerte als nicht registrierte Wertpapiere eingestuft hat. Außerdem müsste die Börse potenzielle Kunden gute Gründe liefern, warum sie von anderen Börsen zu FTX 2.0 wechseln sollten. Das neue Management würde sich weitgehend auf die Bereitstellung von Dienstleistungen für institutionelle und private Anleger konzentrieren.
Marktausblick
Nach der Ankündigung sprang das native FTX-Token FTT am Donnerstag um mehr als 40 Prozent nach oben und notierte bei 1,76 US-Dollar. Interessanterweise stieg das gesamte täglich gehandelte Volumen des FTT-Token um mehr als 362 Prozent auf etwa 152 Millionen US-Dollar. Der mit 575 Millionen Dollar bewertete Markt wird voraussichtlich weiter an Wert gewinnen, angeheizt durch Spekulationen, ob FTX den Betrieb wieder aufnimmt.
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