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  • Ein Ethereum-Mitarbeiter hat Bedenken bezüglich Ethereum-Staking geäußert und ETH als „totale Überwachungsmünze“ bezeichnet.
  • Anleger, die Ethereum staken, können über ihre IP verfolgt werden, und der Mitarbeiter will Kenntnis entsprechend eingerichteter Datenbanken haben.

Ethereum-Einsätze waren in den letzten Tagen Gesprächsthema in der Kryptobranche. Wie CNF berichtete, wurden Ether im Wert von rund 34 Milliarden Dollar freigegegeben, und die Validierer können ihre Anlagen zum ersten Mal seit Dezember 2020 abheben. Jetzt hat ein Mitarbeiter der Ethereum-Foundation seine Bedenken gegen das Ethereum-Staking geäußert. Justin Drake, der als „Rechercheur“ bei der Ethereum Foundation arbeitet, hat „enthüllt“, dass Anleger, die ihre ETH staken, anhand ihrer IP-Adressen verfolgt werden können.

Drake erklärte weiter, dass die Sammlung von IP-Adressen Teil einer umfassenderen Metadatensammlung sei, die Einzahlungs- und Auszahlungsadressen sowie Gebührenempfänger umfasst. Um seine Behauptung zu untermauern, sagt Drake, er habe interne Informationen, dass solche Datenbanken existieren.

Podcast-Moderator Ryan Sean Adams fragte nach:

„Also ist das eine zuverlässige Information involvierter Mitglieder der Ethereum-Community?“

Die Antwort:

„Genau: Es gibt eine Menge Metadaten, man kann sich Einzahlungsadressen, Abhebungsadressen, Gebührenempfänger und IP-Adressen ansehen.“

Ende letzten Jahres gab es ähnliche Bedenken, als ConsenSys, das Team hinter der Ethereum-Wallet Metamask, mitteilte, man speichere IP-Adressen und Ethereum-Wallet-Adressen, um die Vorschriften zur Kundenidentifizierung und zur Bekämpfung der Geldwäsche einzuhalten.

Die Krypto-Gemeinschaft war über diese Aussagen erstaunt, verurteilte sie und bezeichnete den Ethereum „Überwachungscoin“. Einige haben Möglichkeiten aufgezeigt, um ihre Finanzen privat zu halten. Ein Nutzer schlug vor, ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) zu verwenden und Krypto-Vermögenswerte auf Hardware-Wallets zu speichern.

Die Enthüllungen kommen zur Unzeit, da die US-Börsenaufsicht SEC gerade damit begonnen hat, gegen Ethereum vorzugehen. Die Behörde hat jedoch klargestellt, man gehe nur gegen Staking-Angebote vor, die von externen Dritten wie Kryptobörsen angeboten werden. Individuelles und dezentralisiertes Staking fielen nicht in ihren Zuständigkeitsbereich. Nach Ansicht der SEC handelt es sich – wie könnte es anders sein – um das Angebot nicht registrierter Wertpapiere. Das führte bereits dazu, dass Kraken sein Staking-Programm einstellte und Anfang dieses Jahres ein Bußgeld von 30 Millionen Dollar an die SEC zahlte.

Trotz der „Enthüllung“ ist der ETH-Kurs stabil geblieben, wobei er in den letzten sieben Tagen sogar rund zwölf Prozent zugelegt hat. Dies ist auf den erneuten Optimismus nach dem Shanghai-Upgrade vor etwa einer Woche zurückzuführen. Bei Redaktionsschluss genießt Ethereum Unterstützung über 2.000 Dollar und wird für 2.100 Dollar gehandelt – und das, obwohl mehr als eine Million ETH im Wert von über 2,1 Milliarden Dollar aus der  Ethereum-Blockchain abgezogen wurden.

Im Kern sind Kryptowährungen darauf ausgelegt, finanzielle Freiheit zu bieten und den Nutzern zu ermöglichen, anonym zu bleiben. Wie die meisten in der Twitter-Community hervorgehoben haben, versagt Ethereum beim Schutz der Privatsphäre.

Man könnte allerdings auch auf eine ganz andere Idee kommen: Die Ethereum-Foundation hält sich an geltende Gesetze. Doch, das soll es geben.

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James widmet sich der Entmystifizierung komplizierter technologischer Konzepte. Sein scharfes Auge für Details hat ihn zu einer vertrauenswürdigen Stimme im Bereich dezentraler Technologien gemacht. Mit seiner jahrelangen Erfahrung verfasst er spannende Artikel, Analysen mit Tiefgang.

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