Vergleich nach weiterem SEC-Prozess: Die Wahrheit hinter den TUSD-Reserven

• Die SEC hat sich mit TrustToken und TrueCoin geeinigt, nachdem dies die Anleger über die Deckungsreserven von TrueUSD getäuscht hatten.
• Im September 2024 waren entgegen den Behauptungen 99 % der TUSD-Rücklagen in einen riskanten Offshore-Fonds investiert.

Die Securities and Exchange Commission (SEC) hat einen Vergleich mit den Kryptofirmen TrustToken und TrueCoin geschlossen, die beschuldigt wurden, Investoren über den Stablecoin TrueUSD (TUSD) getäuscht zu haben.

Nach Angaben der SEC waren bis September 2024 etwa 99 % der Reserven, die den TUSD untermauern sollten, in einen spekulativen Offshore-Fonds geflossen.

Diese Offenlegung erfolgte, obwohl die Unternehmen zuvor erklärt hatten, dass der Stablecoin vollständig eins-zu-eins durch US-Dollar gedeckt sei, was ernste Bedenken hinsichtlich der Transparenz und des Risikos dieser Investitionen aufkommen ließ.

TrustToken und TrueCoin belogen die Anleger

Die SEC-Untersuchung ergab, dass TrustToken und TrueCoin von November 2020 bis April 2023 Anlageverträge in Verbindung mit TUSD ohne gesetzliche Registrierung angeboten und verkauft haben.

Es wurde festgestellt, dass bis März 2022, nachdem das TUSD-Geschäft auf eine Offshore-Firma übertragen worden war, mehr als eine halbe Milliarde Dollar an Vermögenswerten, die vermutlich hinter dem Stablecoin standen, in einen Spekulationsfonds verschoben worden waren.

Selbst nachdem im Herbst 2022 die Rückzahlungsprobleme mit diesem Fonds bekannt wurden, versuchten TrustToken und TrueCoin weiterhin, die Anleger davon zu überzeugen, dass TUSD zu 100 % durch US-Dollar gedeckt sei.

Diese Fehlinformation setzte die Anleger erheblichen unbekannten Risiken aus und stand im Widerspruch zu den Marketingversprechen der Unternehmen hinsichtlich der Stabilität und Sicherheit von TUSD.

Jorge G. Tenreiro, amtierender Leiter der Crypto Assets & Cyber Unit der SEC, merkte an, dass diese betrügerischen Handlungen die Risiken eines solchen Verhaltens in der Kryptoindustrie zeigten. Er erklärte:

„TrustToken und TrueCoin haben Gewinne für sich selbst angestrebt, indem sie die Anleger erheblichen, nicht offengelegten Risiken ausgesetzt haben.“

Die Unseriosität von TUSD

TrustToken und TrueCoin erklärten sich im Rahmen des Vergleichs bereit, jeweils 163.766 US-Dollar an zivilrechtlichen Geldbußen zu zahlen. TrueCoin ist außerdem gezwungen, 340.930 $ plus 31.538 $ an Vorschusszinsen zu zahlen. Es ist wichtig zu betonen, dass beide Unternehmen zwar den Vergleichsbedingungen zugestimmt haben, die Vorwürfe der SEC aber weder zugegeben noch bestritten haben.

Der Vergleich beinhaltet Unterlassungsanordnungen gegen zukünftige Verstöße gegen Bundeswertpapiergesetze, was ein wichtiger Schritt ist, um Kryptowährungsfirmen für ihre Aktivitäten zur Rechenschaft zu ziehen.

Diese Klage hat den Ruf von TUSD geschädigt, insbesondere da TUSD sich als Stablecoin positioniert hat, der vollständig durch US-Dollar oder gleichwertige Vermögenswerte gesichert ist. Zu Beginn dieses Jahres wurde die Stabilität von TUSD in Zweifel gezogen, als es zu einer Entkoppelung kam und vorübergehend unter die Schwelle von 1 US-Dollar fiel.

Obwohl das Unternehmen behauptete, der erste Dollar-gedeckte Stablecoin mit „Live-On-Chain-Bestätigung“ zu sein, zeigt der jüngste SEC-Fall erhebliche Unterschiede zwischen seinen Versprechungen und den tatsächlichen Handlungen.

In der SEC-Beschwerde wird auch vorgetragen, dass TUSD zusammen mit Gewinnmöglichkeiten angeboten wurde, was ihn als Wertpapier im Sinne des Howey-Tests qualifizieren könnte. Durch diese Entwicklung fällt TUSD in den Regelungsrahmen der SEC und stärkt die Position der Behörde, dass bestimmte Kryptoanlagen dem Wertpapierrecht unterliegen.