- Die SEC hat ihre Ermittlungen gegen Gemini nach 699 Tagen eingestellt und sich dafür entschieden, keine Zwangsmaßnehmen gegen die Kryptobörse zu ergreifen.
- Cameron Winklevoss fordert Rechenschaft und schlägt vor, dass die Behörden das Dreifache der Verfahrenskosten erstatten, wenn sie ohne klare Richtlinien ermitteln.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat überraschend ihre Ermittlungen gegen Gemini abgeschlossen, ohne irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen. Das von Cameron und Tyler Winklevoss gegründete Kryptounternehmen kann nun nach fast zwei Jahren in der Schwebe aufatmen.
Für Cameron Winklevoss ist dies jedoch nur der Anfang eines Weges, der garantiert, dass ähnliche Ereignisse in Zukunft nie wieder vorkommen werden..
SEC beendet Gemini Untersuchung
Die SEC hat den Anwälten von Gemini am Montag mitgeteilt, dass sie die Untersuchung ohne weitere Maßnahmen beendet. Die Einstellung erfolgt 699 Tage nach ihrem Beginn und 277 Tage, nachdem Gemini eine Wells Notice erhalten hat, das erste Warnschreiben, das darauf hinweist, dass die SEC rechtliche Schritte in Erwägung ziehen könnte.
Rechtliche Schritte gegen den Kryptosektor un deren Einstellung sind nicht neu. Die SEC hat ihre Ermittlungen gegen OpenSea, Robinhood und Uniswap eingestellt und zuvor ihre Beschwerde gegen Coinbase fallen gelassen. Dennoch ist laut Gemini-Geschäftsleitung der Schaden angerichtet, auch wenn die SEC ihre Haltung ändert.
Krypto-Innovation durch regulatorische Unsicherheit gebremst
Um die Untersuchung zu bekämpfen, musste Gemini zweistellige Millionenbeträge an Anwaltskosten zahlen. Aber die Auswirkungen sind viel allgemeiner – Hunderte Millionen Dollar, die der Kryptobranche an Innovation, Kreativität und Produktivität verloren gehen. Umgekehrt hat die regulatorische Unsicherheit viele Tech-Experten davon abgehalten, in den Sektor einzusteigen. In eine Erklärung von Cameron Winklevoss heißt es:
„Wie viele Ingenieure haben sich aufgrund dieses regulatorischen Ansturms nicht für die Kryptowirtschaft entschieden? Wie viele Projekte wurden aufgegeben, weil die Gründer ihre Startups lieber in ihren Studentenwohnheimen aufbauen als in den Sitzungssälen von Anwaltskanzleien, die gegen absurde Vorschriften kämpfen?“
Winklevoss fordert Rechenschaftspflicht bei der Regulierung
Winklevoss betonte, dass die SEC nach dem schweren Schaden, den sie der Branche zugefügt hat, nicht einfach eine Untersuchung einstellen kann, ohne dass dies Konsequenzen habe. Er sagte, es müsse ein System geben, das sicherstellt, dass die Behörden für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden können.
Einer von Winklevoss Vorschlägen ist ein Erstattungssystem, das vorsieht, dass eine Regierungsbehörde wie die SEC, die ohne klare Regeln eine Untersuchung einleitet, dem Betroffenen die dreifachen Rechtskosten erstatten muss. Auf diese Weise müssten Unternehmen nicht viel Geld ausgeben, nur um Ermittlungen zu bekämpfen, die dann als unbegründet angesehen werden.
On Monday, the SEC informed our litigation counsel @JackBaughman27 that it has closed its investigation into @Gemini and will not be pursuing an enforcement action against us. This comes 699 days after the start of their investigation and 277 days after they sent us a Wells… pic.twitter.com/dTjg9CJXVl
— Cameron Winklevoss (@cameron) February 26, 2025
Außerdem forderte er, dass Mitarbeiter, die sich mit ungerechtfertigten Untersuchungen beschäftigen, umgehend entlassen und entlarvt werden.
„Wie viele Anwälte der SEC haben aus Protest gekündigt, nachdem sie angewiesen wurden, Krypto-Fälle aufzugeben? Zero. Das bedeutet, dass sie nie wirklich an die Fälle geglaubt haben.“
Gemini und sein Börsengang
Andererseits hatte CNF berichtet, dass Gemini seinen Plan für einen Börsengang überdenkt. Im Jahr 2021 zeigten sich die Winklevoss-Brüder zwar offen für diese Option, entschieden sich aber letztlich aufgrund der unsicheren regulatorischen Situation, sie zu verschieben. Jetzt, da sich die Vorschriften anscheinend verbessern, ist es möglich, dass Gemini die Möglichkeit eines Börsengangs erneut prüft.
Winklevoss betonte jedoch, dass es Garantien geben muss, dass die Behörden ihre Befugnisse nicht erneut missbrauchen, bevor der Kryptomarkt wachsen kann.
„Wenn es keinen Preis für diese Art von Verhalten gibt, dann wird es in Zukunft wieder passieren. Klare Gesetze können ein Schutzschild sein, aber es muss auch einen Abschreckungsmechanismus innerhalb der Institutionen selbst geben.“
Die Entscheidung der SEC, die Untersuchung abzubrechen, ist definitiv eine gute Nachricht für den Kryptomarkt. Winklevoss warnte jedoch, dass dies erst der Anfang des Kampfes sei:
„Wir werden weiterhin für Reformen in der Regierung kämpfen und sicherstellen, dass so etwas nicht wieder passiert. Eine bessere Zukunft erwartet uns.“