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  • Thomas Jordan von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kündigte auf einer Konferenz in Zürich Pläne für eine digitale Zentralbankwährung für Großkunden (wCBDC) an.
  • Die Schweizerische Nationalbank initiierte die wCBDC-Initiative im vergangenen Jahr.

Der Chef der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan, enthüllte kürzlich auf einer Konferenz in Zürich, dass die SNB die Entwicklung einer digitalen Währung namens Wholesale Central Bank Digital Currency (wCBDC) plant, wie die Nachrichtenagentur Reuters mitteilte.

Schweizerische Nationalbank will digitale Großkunden-Zentralbankwährung

Im Rahmen eines Pilotprogramms wird die Wholesale Central Bank Digital Currency (wCBDC) an der drittgrößten Börse der Schweiz, der SIX Digital Exchange, eingeführt. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat zwar kein genaues Datum genannt, aber der Präsident der SNB deutete an, dass die Freigabe der CBDC in naher Zukunft erfolgen wird. SIX Digital Exchange ist eine Tochtergesellschaft der SIX Group, die die offizielle Börse der Schweiz betreibt.

Dies deckt sich auch mit früheren Aussagen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die eng mit der SNB zusammenarbeitet. Die BIZ hatte geplant, bis Mitte 2023 im Rahmen der Schweizer Forschung zu Kryptowährungen unter dem Codenamen „Project Tourbillon“ einen funktionalen Prototyp zu entwickeln. Hauptziel ist, die reale Leistung der wCBDC bei Transaktionen mit Marktteilnehmern zu bewerten. Der SNB-Präsident sagte:

„Dies ist nicht nur ein Experiment. Es wird sich um echtes Geld handeln, das den Bankreserven entspricht, und das Ziel ist es, reale Transaktionen mit Marktteilnehmern zu testen.“

Die Entscheidung der SNB steht im Einklang mit dem wachsenden Trend unter den Zentralbanken, eigene digitale Währungen  zu entwickeln. Diese digitalen Vermögenswerte werden aufgrund ihres Potenzials, Finanzprozesse zu rationalisieren und grenzüberschreitende Zahlungen zu verbessern, immer beliebter.

Die Schweiz, die für ihre Finanzinnovationen bekannt ist, möchte diese Technologie nutzen, um ihre Finanzwirtschaft zu stärken. Die Schweizerische Nationalbank betrachtet diese Initiative als vorläufigen Versuch, um die Machbarkeit einer breiteren Einführung des eCHF zu ermitteln. Der Präsident der SNB bestätigte, dass die CBDC den Status von „echtem Geld“ haben werde, das von der Institution unterstützt wird.

Die Schweizerische Nationalbank initiierte die wCBDC-Initiative im vergangenen Jahr. Im Januar kündigte die Bank die Aufnahme digitaler Vermögenswerte in die Back-Office-Systeme und -Prozesse von fünf Geschäftsbanken an, darunter die Citi, Credit Suisseund Goldman Sachs, als Teil der zweiten Phase des Projekts Helvetia.

Globales Phänomen: Staaten erforschen digitale Zentralbankwährungen

Durch die Integration der wCBDC in diese Banken hat die SNB Schritte unternommen, um eine nahtlose Einbindung in bestehende Abläufe zu gewährleisten. Neben der Schweiz untersuchen auch andere Länder, darunter das Vereinigtes Königreich, Russland, Japan, Brasilien, Indien und China das Potenzial von digitalen Währungen, die von Zentralbanken ausgegeben werden.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor kurzem einen Rahmen für die Entwicklung von Zentralbank-Digitalwährungen vorgestellt, die den regulatorischen Standards entsprechen. Der IWF strebt die Einrichtung einer globalen Plattform an, die es den Nutzern ermöglicht, mit CBDCs zu arbeiten.

Aktivitäten der Schweizer Behörden

Während einer Podiumsdiskussion betonte Andrea Maechler, Gouverneurin der Schweizerischen Nationalbank, selbst wenn Zentralbank-Digitalwährungen in der Schweiz in größerem Umfang eingeführt würden, werde physisches Bargeld in Umlauf bleiben.

Die Entscheidung, eine CBDC einzuführen, wenn auch nur in einer begrenzten Testphase, zeigt die laufenden Untersuchungen der Schweizer Behörden in diesem Bereich. Das ist eine bemerkenswerte Abkehr von der früheren völligen Ablehnung von Blockchain-basierten Reserven.

Die Schweiz, die weltweit für ihre führende Rolle im Bankensektor bekannt ist, hat stets Wert darauf gelegt, ihren Bürgern einen bequemen und fairen Zugang zu den umfangreichen Ressourcen und Reserven des Landes zu ermöglichen. Zwar war die Schweiz schon immer offen für die Erforschung innovativer technologischer Lösungen, sei es im Zusammenhang mit Finanzprodukten oder in anderen Bereichen, doch die Wahrung der finanziellen Stabilität ihrer Bürgerinnen und Bürger ist für die kleine, aber einflussreiche Nation in den Alpen eine unerschütterliche Verpflichtung geblieben.

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Annjoy Makena ist eine erfahrene und leidenschaftliche Finanzredakteurin, die sich auf die faszinierende Welt der Kryptowährungen spezialisiert hat. Mit einem tiefgreifenden Verständnis für die Blockchain-Technologie und ihre Auswirkungen widmet sie sich der Entschlüsselung komplexer Konzepte und der Bereitstellung wertvoller Einblicke für die Leser.

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