- Der Vorschlag will Artikel 99 der Schweizer Verfassung ändern und die Zentralbank verpflichten, Bitcoin neben traditionellen Reserven wie Gold zu halten.
- Während Befürworter den Schritt als bahnbrechend für die finanzielle Unabhängigkeit ansehen, warnen Kritiker vor der Volatilität von Bitcoin und wirtschaftlichen Risiken.
Die formelle Einreichung der Bitcoin-Initiative vom 5. Dezember markiert den Beginn einer potenziell bahnbrechenden Veränderung in der Geldpolitik.
Swiss legislator Samuel Kullmann is pushing for a referendum plan to include Bitcoin in the Swiss Constitution. The plan needs to collect 100,000 signatures within 18 months to prompt the state parliaments to vote on the inclusion of Bitcoin in the constitution. The proposal has…
— Wu Blockchain (@WuBlockchain) January 2, 2025
Der Vorschlag zielt darauf ab, Artikel 99 der Schweizer Verfassung zu ändern und die Zentralbank zu verpflichten, Bitcoin neben traditionellen Reserven wie Gold zu halten. Die Befürworter behaupten, dass die dezentralen und deflationären Qualitäten von Bitcoin die finanzielle Unabhängigkeit und Widerstandsfähigkeit der Schweiz in einer unsicheren Weltwirtschaft stärken könnten.
Schweizer Initiative nimmt erste Hürde – Volksabstimmung realistisch?
Die Schweizer Bundeskanzlei hat die Initiative genehmigt und bestätigt, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind, einschließlich der notwendigen Sammlung gültiger Unterschriften. Bundeskanzler Viktor Rossi äußerte sich zu dieser Entwicklung:
„Die Initiative wurde als verfassungs- und rechtskonform für eine eidgenössische Volksinitiative geprüft.“
Die Zustimmung garantiert jedoch keine sofortige Änderung. Die Initiative muss die weitere Prüfung durch die Bundesversammlung bestehen. Wenn sie diese Hürde nimmt und genügend beglaubigte Unterschriften erhält, wird sie zu einer landesweiten Volksabstimmung weitergeleitet, bei der die Schweizer Bürgerinnen und Bürger über das Schicksal dieser historischen Änderung entscheiden können.
Angeführt wird die Initiative von zehn prominenten Persönlichkeiten, darunter Luzius Meisser und Giw Zanganeh, die argumentieren, dass der Vorschlag die Tradition der Finanzinnovation in der Schweiz stärken könnte. Sie sehen darin einen logischen Schritt für ein Land, das aufgrund seiner fortschrittlichen Haltung gegenüber digitalen Vermögenswerten oft als „Crypto Valley“ bezeichnet wird.
Auf der anderen Seite warnen Kritiker davor, Zentralbankreserven an Bitcoin zu binden. Sie verweisen auf die Volatilität von Bitcoin und warnen, dass dies das für seine Stabilität bekannte Schweizer Finanzsystem destabilisieren könnte. Traditionelle Finanzinstitute und Aufsichtsbehörden gehören zu den lautesten Stimmen der Besorgnis und weisen auf mögliche Risiken wie unvorhersehbare Marktschwankungen und regulatorische Unsicherheit hin.
Von der Idee zur Aktion
Sollte die Gesetzesänderung kommen, würde die Schweiz eine Vorreiterrolle einnehmen und zu einem der ersten Länder werden, das Kryptowährungen in seiner Geldpolitik verankert. Die Befürworter betonen die Bedeutung dieses Schrittes für die finanzielle Unabhängigkeit und argumentieren, dass die Integration von Bitcoin mit den Grundsätzen der Selbstbestimmung und der wirtschaftlichen Sicherheit der Schweiz übereinstimmt.
Das Erreichen der erforderlichen 100.000 Unterschriften ist ein entscheidender nächster Schritt. Grassroots-Kampagnen und lokale Bitcoin-Treffen finden statt, um Dynamik zu erzeugen. Auch die Online-Diskussion ist in vollem Gang, und die Krypto-Community steht hinter dem Vorschlag, der eine Wende in der Finanzwelt einleiten soll.
Wenn diese Maßnahme verabschiedet wird, könnte sie die Art und Weise, wie Zentralbanken weltweit mit digitalen Vermögenswerten umgehen, neu definieren. Sie würde auch den Ruf der Schweiz als Vorreiter in Sachen Finanzinnovation festigen. Die Befürworter sehen die Initiative als Maßstab für andere Länder, während Skeptiker mögliche Konsequenzen befürchten.