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  • Die EU hat vor kurzem ihre Sanktionen gegen Russland auf Kryptowährungen ausgeweitet, während die USA ähnliche Maßnahmen ergreifen – nur Privacy-Coins und DEXs fehlen noch
  • Eine führende US-Denkfabrik glaubt, dass Russland sich dieser fast anonymen Münzen und dezentralen Börsen bedienen könnte, da sie kaum KYC praktizieren oder beaufsichtigt werden

Die Regulierungsbehörden richten ihren Fokus weiterhin auf Kryptowährungen, die möglicherweise zur Umgehung der gegen Russland verhängten Sanktionen verwendet werden könnten. Anfangs hielt man dies für eher unwahrscheinlich, aber in letzter Zeit wächst die Sorge darüber. Einem US-Think-Tank zufolge sollte der Fokus über Bitcoin hinausgehen und sich mit anonymitätsfreundlichen Münzen wie Monero und Zcash befassen, die die Identität der Kunden nahezu vollständig verschleiern. Dezentrale Börsen (DEXs) seien ebenfalls ein Instrument, das dazu benutzt werden könnte.

Wie CNF berichtete, bezog die EU Kryptowährungen in ihre Sanktionen gegen Russland und Weißrussland ein und erklärte, dass Krypto-Assets in den Bereich der übertragbaren Wertpapiere fielen und dass Kredite durch jedes Mittel, einschließlich Kryptowährungen bereitgestellt werden können.

Es wurden Forderungen laut, Russen aus den Börsen auszusperren – eine Forderung, die die größten Börsen ablehnen. So ist der CEO von Coinbase der Meinung, die Russen hätten viel zu viel Geld, um es mit per Bitcoin waschen zu können und dass sie, selbst wenn sie es täten, auffliegen würden, da der Bitcoin-Ledger öffentlich einsehbar ist.

Mehr zum Thema: Coinbase, Kraken, and Binance refuse to freeze Russian crypto accounts

Doch wie steht es mit Privacy Coins wie Monero, Dash oder Zcash?

In einer kürzlich veröffentlichten Erklärung wies Brookings, eine andere Denkfabrik, auf die mögliche Verwendung von Privacy Coins hin und forderte die Regulierungsbehörden auf, sie verstärkt zu beobachten.

Brookings beschreibt sie als Bedrohung für die Entkopplung der Verbindung zwischen Krypto-Wallets und den Identitäten der Händler:

„Die Münze Monero beispielsweise nutzt eine Reihe von Techniken zum Schutz der Privatsphäre, wie die Verschleierung von IP-Adressen, um die Identitäten der am Handel Beteiligten zu verschleiern und die Fungibilität der Token zu verbessern. Monero erhöht daher die Wahrscheinlichkeit, dass Kriminelle sich der Strafverfolgung entziehen und Kryptos anonym in Fiatgeld umwandeln können.“

Ein weiterer Trend, dem sich Russland zuwenden könnte, ist die Nutzung dezentraler Börsen. Im Gegensatz zu ihren zentralisierten Pendants verlassen sich DEXs auf Peer-to-Peer-Systeme und führen, wenn überhaupt, nur wenige KYC-Prüfungen durch, „was bedeutet, dass es für Regierungsbeamte mühsam sein kann, die an Krypto-Transaktionen beteiligten Parteien zu identifizieren.“

„Da diese Börsen nicht von einer einzigen Stelle betrieben werden, können sie äußerst schwer zu überwachen sein und sie verfügen nicht über die Sanktionsmechanismen zentralisierter Börsen.“

Anstatt sich auf Blockchains zu konzentrieren, deren Transaktionen öffentlich und rückverfolgbar sind, sollten die Regulierungsbehörden ihre Aufmerksamkeit auf die Bereiche richten, in denen sie am dringendsten benötigt wird, etwa auf Münzen zur „Verbesserung der Privatsphäre“ und auf dezentrale Börsen, so die Schlussfolgerung der Denkfabrik.

Brookings ist sehr einflussreich und wird von The Economist als „vielleicht Amerikas prestigeträchtigster Think-Tank“ bezeichnet.

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Steve ist seit 8 Jahren ein Blockchain-Autor und noch länger ein Krypto-Enthusiast. Am meisten begeistert er sich für die Anwendung von Blockchain zur Bewältigung der Herausforderungen von Entwicklungsländern.

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