- Der XRP-Kurs stieg um 14% auf 2,56 Dollar, als bekannt wurde, dass die US-Börsenaufsicht SEC ihren Berufungsantrag gegen das im Juli 2023 ergangene Urteil im SEC./.Ripple Fall zurückziehen würde.
- Man darf mit Sicherheit annehmen, dass es dazu ohne die Führungswechsel im Weißen Haus und in der Regulierungsbehörde nicht gekommen wäre – die Parteien hätten die Sache wohl bis zum obersten Bundesgericht ausgefochten.
XRP stieg um 14 % auf 2,56 $, wobei die Handelsaktivität um mehr als 125% anstieg, kurz nachdem Ripple-CEO Brad Garlinghouse bekannt gegeben hatte, dass die SEC ihren Berufungsantrag gegen das erstinstanzliche Urteil zurückzieht. Bitcoin stieg aufgrund dieser Nachricht ebenfalls – auf über 84.500 $.
Garlinghouse verkündete das Ende des Falles in einem X-Video, begleitet von der Musik eines Orchesters. In seiner Rede auf dem New Yorker Digital Assets Summit sprach er den langen und harten Rechtsstreit an, der sich über vier Jahre und drei Monate hingezogen hatte.
„Das ist er – der Moment, auf den wir gewartet haben. Die SEC wird ihre Berufung fallenlassen – ein durchschlagender Erfolg für Ripple, für Krypto, in jeder Hinsicht.
Die Zukunft ist gesichert. Gestalten wir sie.“
This is it – the moment we’ve been waiting for. The SEC will drop its appeal – a resounding victory for Ripple, for crypto, every way you look at it.
The future is bright. Let's build. pic.twitter.com/7WsD0C92Cm
— Brad Garlinghouse (@bgarlinghouse) March 19, 2025
„Es ist fast vier Jahre und drei Monate her, dass die SEC uns ursprünglich verklagt hat, und das war in vielerlei Hinsicht ein schmerzhafter Weg. Ich habe wirklich fest daran geglaubt, dass wir auf der richtigen Seite des Gesetzes und auf der richtigen Seite der Geschichte stehen würden.“
Ripple-Chef Garlinghouse: „Keine Verluste und keine Geschädigten“
Der Rechtsstreit zwischen Ripple und der SEC begann im Dezember 2020, als die Aufsichtsbehörde das Unternehmen wegen des Verkaufs von XRP als nicht registriertes Wertpapier verklagte. Ripple wehrte sich, und im Juli 2023 fällte ein Bundesgericht ein Urteil. Die SEC legte dagegen Berufung ein, hat aber nun, kurz vor Fristablauf, beschlossen, den Berufungsantrag zurückzuziehen.
Garlinghouse hat das praktizierte Regulierungssystem als mangelhaft bezeichnet und die SEC beschuldigt, den Krypto auf unfaire Weise anzuprangern. Er argumentierte mit dem Fehlen von Geschädigten und von Anlegerverlusten, als er der Behörde vorwarf, willkürlich anstatt in bester Absicht gehandelt zu haben. Er erklärte:
„Es gab keine Opfer, es gab keine Verluste für die Anleger. Sie haben einfach nicht in gutem Glauben gehandelt.“
Der Fall war die am längsten andauernde Zwangsmaßnahme der SEC gegen ein Kryptounternehmen. Die Entscheidung der Aufsichtsbehörde, ihren Berufungsantrag zurückzuziehen, verdeutlicht die große Änderung der Politik der SEC in Bezug auf Krypto-Regulierung nach dem Beginn der Amtszeit von Präsident Trump am 20. Januar.
Grundhaltung der SEC gegenüber der Kryptobranche wandelt sich
Unter der Leitung des ehemaligen SEC-Vorsitzenden Gary Gensler nahm die Behörde die Kryptobranche unter Dauerbeschuss mit der Begründung, dass die meisten Kryptowährungen in Wahrheit unregistrierte Wertpapiere seien. Das führte zu Klagen gegen die Branchenführer Coinbase, Kraken und Gemini, deren generelles Gegenargument darin bestand, dass keine Wertpapiergesetze auf digitale Vermögenswerte angewendet werden könnten, die es zur der Zeit, als die Gesetzgebung verabschiedet wurde, noch gar nicht gegeben habe.
Die Kryptobranche reagierte auf die Klagewelle, indem sie sich vor den Wahlen 2024 hinter Krypto-Politikern versammelte. Branchenvertreter, darunter Tyler und Cameron Winklevoss von Gemini und Jesse Powell von Kraken, spendeten für Trumps Wahlkampf. Insgesamt sollen Kryptounternehmen über 130 Millionen Dollar in die Unterstützung von kryptoaffinen Kandidaten gesteckt haben.
Nach Trumps Sieg wurde der konservative SEC-Abteilungsleiter Mark Uyeda zum kommissarischen Vorsitzenden ernannt. Unter seiner Führung hat die SEC ihre Zwangsmaßnahmen zurückgeschraubt, ihre aggressiv agierende Vollstreckungsabteilung aufgelöst und eine neue Arbeitsgruppe zur Erstellung von Regulierungsrichtlinien unter der Leitung von SEC-Abteilungsleiterin Hester „Cypto Mom“ Peirce gebildet.