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  • Ripple hat gestern wieder 1 Milliarde XRP aus dem Treuhandkonto des Unternehmens freigegeben.
  • In der Krypto-Community wächst der Unmut über den fallenden Preis von XRP, der möglicherweise durch die XRP Emissionen durch Ripple (mit-)verursacht wird.

In der Krypto-Gemeinschaft gab es gestern, am 1. Dezember, einen großen Aufschrei, als Whale Alert vermeldet hat, dass Ripple eine Milliarde XRP, umgerechnet rund 225 Millionen USD, aus seinem Treuhandkonto („Escrow“) freigegeben hat.

Zwar handelt es sich hierbei um eine routinemäßige Emission, die jeden Monat von Ripple vorgenommen wird. Sie dient dazu, um XRP zur Stärkung des Ökosystems an Börsen, Banken, Zahlungsdienstleister und andere Mitglieder des RippleNet zu verkaufen. Dennoch werden die Mengen der Verkäufe und der Fakt, dass XRP derzeit über 50 Milliarden XRP in dem Treuhandkonto verwaltet, kontrovers diskutiert.

Die zunehmende Kritik basiert dabei auf der Annahme, dass Ripple durch die Verkäufe den Verkaufsdurck auf XRP erhöht. Diese Argumentation ist dabei wenig überraschend, wenn man die Performance von XRP seit Jahresbeginn betrachtet. In diesem Zeitrahmen gehört XRP zu den größten Verlierern des Marktes und verzeichnet ein Minus von annähernd 40 Prozent.

Manipuliert Ripple den Preis von XRP?

Wie auch Grayscale Investments, der weltweit größte Krypto-Asset-Manager, kürzlich in einem Bericht feststellte, ist Ripple zentralisierter als andere Kryptowährungen wie z.B. Bitcoin (BTC) oder Ethereum (ETH). Einer der Gründe, den sowohl Grayscale als auch die Krypto-Community anführen, ist, dass Ripple noch immer über 50 Milliarden XRP in seinem Treuhandkonto besitzt.

Diese Thematik geht bis auf die Gründung von Ripple und die Schaffung des XRP Ledgers zurück. Als David Schwartz, Jed McCaleb und Arthur Britto das Protokoll in 2012 schufen, erzeugten sie 100 Milliarden XRP. Von diesen gingen ursprünglich 80 Milliarden in Form eines Zuschusses an das heutige Unternehmen Ripple.

Jeden Monat werden durch Ripple genau 1 Milliarde XRP von dem Treuhandkonto zum Verkauf freigegeben. Der Betrag, den Ripple nicht verkauft, wird 30 Tage später zurück transferiert. Der Prozess soll den Investoren versichern, dass Ripple niemals alle XRP auf einmal auf den Markt schwemmt. Diese Begrenzung ist vielen XRP Investoren aber nicht genug.

Da der Kurs von XRP weit hinter der Performance von Bitcoin im Jahr 2019 zurückbleibt, wurde Ripple zunehmend kritisiert, dass Ripple „XRP Dumping“ betreibt und den Markt mit XRP „überschwemmt“. Im letzten Quartalsbericht widmete sich Ripple daher der „FUD“ und widersprach den Vorwürfen der Preismanipulation und unterstrich, dass Ripple den Preis von XRP nicht kontrollieren kann.

Laut dem Bericht verkaufte Ripple im dritten Quartal 2019 66,2 Millionen Dollar XRP. Dies entspricht einem Rückgang um 73,7% im Vergleich zum Vor-Quartal, als XRPs im Wert von 251,5 Millionen Dollar verkauft wurden. Insgesamt wurden im 3. Quartal drei Milliarden XRP aus dem XRP-Treuhandkonto freigegeben, während 2,30 Milliarden XRP wieder zurückgegeben worden.

Wird der XRP Preis durch neue Ripple Partner steigen?

Trotz der Transparenz, die Ripple pflegt, stellt sich die Frage, welche Auswirkung die Emission der XRP auf den Spotmarktpreis hat. Aktuell sind rund 43,3 Milliarden XRP im Umlauf. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass noch 56,7 Milliarden XRP auf den Markt kommen werden. In Hinblick auf das Gesetz von Angebot und Nachfrage zeichnet sich auf den ersten Blick somit keine rosige Zukunft für den XRP Preis ab.

Allerdings ist diese Betrachtung sehr einseitig, da Ripple größere Ziele mit XRP verfolgt. Mit der Software-Lösung On Demand-Liquidity (ODL) möchte Ripple den Bankensektor erobern. Wie Brad Garlinghouse kürzlich erklärte, zielt Ripple darauf ab, dem Bankensektor 2 Milliarden US-Dollar an Liquidität in Form von XRP bereitstellen.

Wenn Ripple dies schafft, könnte die Nachfrage an XRP erheblich steigen. Der Einfluss auf den Preis ist aber fraglich, da 2 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 9,1 Milliarden XRP bei einem Preis von rund 0,22 USD) einem noch verbleibenden Betrag von 56,7 Milliarden XRP im Treuhandkonto gegenüberstehen. Ob Ripple sein Allzeithoch von über 3,40 USD jemals wieder erreichen wird bleibt fraglich.

Fakt ist, dass die Opportunitätskosten für XRP derzeit kein positives Bild zeichnen. Wenn Investoren statt in XRP in Bitcoin investiert hätten, wären seit Jahresbeginn wahrscheinlich satte Gewinne entstanden.

Zum Redaktionszeitpunkt lag der Preis von XRP bei rund 0,22 USD und verzeichnete einen Rückgang von 1,6% über die letzten 24 Stunden und ein Minus von 25,6% über die letzten 30 Tage.

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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