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  • Mary Jo White, Anwältin von Ripple, rechnet mit einem summarischen Urteil im Oktober oder einem vorherigen Vergleich mit der SEC. 
  • Gary Gensler könnte ein persönliches Interesse haben den Fall und die regulatorische Unsicherheit für Kryptowährungen schnellstmöglich zu klären, laut White.

In einem Interview mit Fortune legte die ehemalige SEC-Vorsitzende Mary Jo White ihre Bedenken über die SEC-Klage gegen Ripple Labs dar. Damit reiht sich zu Joseph Grundfest und Joseph Hall, zwei ehemaligen hochrangigen SEC-Beamten ein, welche die „wahren Motive“ und das Vorgehen der SEC infrage gestellt haben. Das Besondere an White ist jedoch, dass sie zu dem hochkarätige Anwaltsteam von Ripple Labs gehört.

Das Fintech-Unternehmen hat sie bereits im Juni 2018 zusammen mit Andrew Ceresney, einem ehemaligen Enforcement Director der SEC eingestellt, um sich in einer Klage von Privatanlegern zu verteidigen, bei der es um die XRP-Verkäufe ging. In dem neuen Interview griff White nun einzelne Argumente aus Ripple’s Verteidigungsstrategie auf und erklärte, dass die SEC einen Fehler gemacht habe, als sie Ripple Labs wegen des angeblichen Verkaufs von nicht lizenzierten Wertpapieren verklagte.

Es gibt keine Möglichkeit, es zu beschönigen. Sie liegen rechtlich und sachlich völlig falsch.

White attackierte die Tatsache an, dass die SEC die Klage nur einen Tag vor Weihnachten und dem Abgang des ehemaligen Vorsitzenden Jay Clayton eingereicht hat. Dies sei „bezeichnend“, da die Top-Leute der Behörde kurz vor dem Ausscheiden standen und jahrelange Ermittlungen gegen Ripple, ohne eine Klage, vorausgingen:

Als ehemaliger US-Staatsanwalt und SEC-Vorsitzender weiß man, dass man einen Fall wahrscheinlich nicht bringen sollte, wenn es so lange dauert, bis man ihn herausfindet. Es ist etwas, das ich nicht tun würde, wenn ich abtrete.

Des Weiteren behauptet White auch, dass der Narrativ der SEC „irreführend“ ist, da XRP nicht als spekulatives Asset verkauft wurde, um ausschließlich die Gründer zu bereichern. Zudem habe der Kampf der SEC dazu geführt, dass mit dem Howey-Test etwas über Kryptowährungen als regulatorischer Rahmen gestülpt wird, welcher nicht zu der modernen Technologie passt. Laut White versucht die SEC „einen runden Pflock in ein eckiges Loch zu stecken.“

Wie auch Hall und Grundfest wirft White der SEC vor, dass sie Privatanleger mit ihrer Handlung nicht nur nicht geschützt habe, sondern ihnen auch geschadet habe. Durch die Klage sind „15 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung verloren gegangen“. Und nicht zuletzt zeige die Einstufung von Ethereum als Nicht-Wertpapier die inkonsistente Haltung der US-Behörde.

Urteil im Oktober oder vorheriger Vergleich

Wie Fortune auch berichtet, deutete White an, dass „während der Ausgang der Klage im Moment ungewiss ist, […] eine Lösung bereits im Oktober in Form eines summarischen Urteils eines Bundesgerichts kommen könnte“. Zudem zitiert Fortune White weiter, dass sie auch andeutete, „dass die beiden Seiten bis dahin eine Einigung erzielen könnten – eine, die die rechtliche Wolke über Ripple aufheben könnte, während sie auch eine breitere Anleitung für die Kryptowährungsindustrie bietet“.

In Bezug darauf ließ White durchblicken, dass Ripple Labs eine gewisse Hoffnung in den neuen SEC-Vorsitzenden Gary Gensler setzt, der „eine Autorität in Sachen Kryptowährungen ist“ und wahrscheinlich ein persönliches Interesse an dem Fall haben wird:

Sie haben knappe Ressourcen [als Vorsitzender], und Sie müssen Ihre Punkte auswählen. Die Krypto-Landschaft ist eine kritische, und es gibt einen schreienden Bedarf an Klarheit.

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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