- Die ehemalige Außenministerin der USA, Hillary Clinton, hat erneut eine Regulierung der Kryptobranche gefordert.
- Die Kombination aus Mißbrauch von Social-Media und der Anhäufung großer Geldbeträge durch bestimmte Krypto-Chains sei hochriskant, falls man nicht durch Gesetze gegensteuere.
Kryptowährungen scheinen sich zu etablieren, und statt Sanktionen zu fordern, zieht es die Politik weitgehend vor, den Markt zu regulieren. Der jüngste Aufruf zur Regulierung der Kryptobranche kommt von der ehemaligen US-Außenministerin Hillary Clinton.
In einem Interview mit Rachel Maddow von MSNBC erklärte Clinton, dass Staaten aber auch NGOs Technologien aller Art manipulieren könnten, um ganze Länder zu destabilisieren, aber auch den US-Dollar, die Reservewährung der Welt.
„Wir haben es nicht nur mit Staaten wie China, Russland und anderen zu tun, die Technologien aller Art zu ihrem Vorteil manipulieren. Wir haben es auch mit nichtstaatlichen Akteuren zu tun, die entweder in Zusammenarbeit mit Staaten oder auf eigene Faust ganze Länder und auch den Dollar als Reservewährung destabilisieren wollen.“
Sie ist der Ansicht, dass die Kombination aus Mißbrauch von Social-Media und der Anhäufung großer Geldbeträge über bestimmte Krypto-Chains sehr riskant ist, wenn sie nicht durch einen rechtlichen Rahmen gesteuert wird. Schon in der Vergangenheit seien Social-Media erfolgreich missbraucht worden, um Wahlen durch Desinformation zu manipulieren, und dass sie von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren gleichermaßen genutzt werden könnten, um mit Kryptowährungen anderen zu schaden.
Kryptobranche bietet Instrumentarium zur Umgehung von Sanktionen
In der Vergangenheit haben Länder wie der Iran öffentlich ihr Interesse an Kryptowährungen bekundet. So erklärte der Kommandeur der Islamischen Revolutionsgarde, Saeed Muhammad, dass Kryptowährungen zur Umgehung von Sanktionen verwendet werden können. Auch Nordkorea soll bereits Kryptowährungen verwendet haben, um die von den USA verhängten Sanktionen zu unterlaufen. Das Land verließ sich auch bei seinem Atomprogramm teils auf Kryptowährungen zur Finanzierung.
Clinton betonte in einem anderen Interview die negativen Auswirkungen von Kryptowährungen.
„Was wie ein sehr interessanter und etwas exotischer Versuch aussieht, buchstäblich neue Münzen zu prägen, um mit ihnen zu handeln, hat das Potenzial, Währungen zu unterminieren, die Rolle des Dollars als Reservewährung zu untergraben, und ganze Nationen zu destabilisieren…“
Clintons Auffassung deckt sich exaekt mit der des Experten für Wirtschaftsregulierung John Reed Stark. Stark arbeitete elf Jahre als Leiter des Office of Internet Enforcement der Aktien-Aufsichtsbehörde SEC. Er ist überdies der Meinung, dass digitale Vermögenswerte, wie sie im Moment vorhanden sind, gegen alle Regeln des Anlegerschutzes verstoßen. Den Plattformen, auf denen Bitcoin und andere Kryptowährungen gehandelt werden, fehle es im Vergleich zu den traditionellen Börsen an allen erforderlichen Sicherheitsmechanismen. Gegenwärtig versuchen viele Länder, diesen hochspekulativen Markt mit neuen Gesetzen und Verordnungen zu regeln.