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  • Das Duo Ripple und Stellar arbeitet wenig spektakulär, dafür aber sehr wirkungsvoll an nichts weniger als der Revolution des internationalen Zahlungsverkehrs.
  • Sie wird durch eine Partnerschaft mit SWIFT verstärkt werden, so dass auch die Banken eingebunden sind.

Mit ihrer Integration in das globale Finanznachrichtennetzwerk SWIFT haben beiden Blockchain-Firmen einen Meilenstein im Finanzsektor gesetzt. Die beiden am schnellsten wachsenden Zahlungsprotokolle sind zwar unterschiedlich, auch was die Zielgruppen betrifft, verfolgen aber denselben Ansatz der Zahlungsabwicklung in Echtzeit bei gleichzeitiger Kostensenkung.

Als komplementäre Vision verfolgen sie ein ähnliches Ziel: die Umgestaltung der Finanzlandschaft.

Ripple ist ein internationales Echtzeit-Geldtransfernetzwerk mit global agierenden Organisationen als Kunden. Stellar Lumens hingegen ist ein ebenfalls internationales Zahlungsnetzwerk, das sich aber in erster Linie an Personen richtet, die keine Bankverbindung haben.

Vor ein paar Wochen führte Tanja Haase, Leiterin von Swift Go, eine Diskussion, in der sie einen Einblick in die Erwartungen von Verbrauchern und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) bei grenzüberschreitenden Transaktionen gab. Ihre Erläuterung stützte sich auf die Ergebnisse einer Umfrage, an der rund 4000 Verbraucher und KMU in acht wichtigen Märkten teilgenommen hatten.

Aus der Umfrage ging hervor, dass die erste Anlaufstelle für diese Unternehmen immer die Banken sind. Der Grund dafür ist, dass diese Kunden den Verfahren und der Sicherheit der traditionellen Finanzinstitute vertrauen. Gleichzeitig sind sie aber auch offen für andere Alternativen, einschließlich der Nutzung vollständig digitaler Denominationen und Prozesse. Die Entscheidung, andere Zahlungsoptionen auszuprobieren, hängt weitgehend mit den erwarteten Vorteilen, also Schnelligkeit, Benutzerfreundlichkeit, Transparenz und geringen Kosten zusammen.

Gemeinsam will man diese Erwartungen unterstützen und die bestehenden Bedenken ausräumen, daher die Integration von Ripple, Stellar und SWIFT.

Derzeit haben sich über 600 Banken bei SWIFT Go angemeldet, und ein erheblicher Prozentsatz von ihnen ist bereits live. Laut einem aktuellen Tweet von The Paypers ist auch der globale Anbieter von Zahlungs- und Finanzdienstleistungstechnologie Fiserv beigetreten.

SWIFT führt über Ripple und Stellar hinaus eine CBDC-Interoperabilitätsinitiative ein

Darüber hinaus arbeitet das Finanznachrichtennetzwerk auch an seinem Interoperabilitätsprojekt für digitale Zentralbankwährungen (CBDC). Einige Zentralbanken, darunter die Hong Kong Monetary Authority (HKMA) und die National Bank of Kazakhstan, haben bereits Beta-Tests für ihre CBDC-Interlinking-Lösung eingeleitet. Die Initiative macht erhebliche Fortschritte im Hinblick auf eine größere Interoperabilität zwischen traditionellen Fiat-Währungen und ihren digitalen Pendants.

Weitere rund 30 Institutionen, darunter Geschäftsbanken, Zentralbanken und Anbieter von Finanzmarktinfrastrukturen, haben inzwischen Interesse an dem Experiment bekundet. Sie alle prüfen, wie die Lösung in verschiedenen Anwendungsfällen eingesetzt werden kann, darunter Zahlungen für digitale Handelsplattformen, Devisenmodelle, liquiditätssparende Mechanismen und Liefer- und Zahlungsmechanismen.

SWIFT ist in Zusammenarbeit mit den keineswegs natürlichen Partnern Ripple und Stellar dabei, den  grenzüberschreitende Zahlungsverkehr der Zukunft zu gestalten. 

Wie aber kommt es, dass so ungleiche Partner, denen man doch eigentlich eine geschäftliche Konkurrenz unterstellen könnte, so schnell bereitwillig kooperieren? 

Die Antwort ist einfach. Man erwartet bis 2027 einen Markt von 250 Billionen Dollar, an dem alle Beteiligten enorm verdienen können. Konkurrenzkampf aber kostet Geld, er verdient keins.

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Godfrey Benjamin ist ein erfahrener Krypto-Journalist, dessen primäres Ziel es ist, jeden über die Perspektiven des Web 3.0 aufzuklären. Seine Liebe zu Krypto wurde während seiner Zeit als ehemaliger Banker geweckt, als er die klaren Vorteile von dezentralem Geld gegenüber traditionellen Zahlungen erkannte.

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