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  • Der SHA-256-Algorithmus von Bitcoin macht es extrem aufwändig bis unmöglich, seinen Code zu knacken, weshalb das auch bis heute noch nicht passiert ist.
  • Wenn jedoch der Tag der Markteinführung von Quantencomputern kommt – und er wird kommen – dürfte der Bitcoin-Code geknackt werden.

Die Bitcoin-Blockchain gilt als eine der stärksten Blockchain-Plattformen, die derzeit auf dem Markt sind. Angreifer haben bereits versucht, den Bitcoin-Code zu knacken – ohne Erfolg. Der dezentralisierte, verteilte Ledger von Bitcoin macht es mit steigenden Zahl der Blockchain-Benutzer sogar immer schwieriger.
Neuere Erkenntnisse zeigen jedoch, dass es in zehn Jahren vermutlich einen Quantencomputer geben wird, der den heute noch sicheren kryptografischen Algorithmus von Bitcoin knacken kann. Mark Webber, ein Absolvent der Ion Quantum Technology Group an der Universität von Sussex, hat mit Kollegen kürzlich eine Studie über Quantencomputer veröffentlicht.
Die Ion Quantum Technology Group kommt zu dem Schluss, dass ein Quantencomputer rund eine Million Mal leistungsfähiger sein müsste als auf dem derzeitigen Stand, um den SHA-256-Algorithmus von Bitcoin zu bewältigen.
Ein Angreifer müsste derzeit 51% der gesamten Rechenleistung des Bitcoin-Blockchain-Netzwerks aufbringen, um den ansonsten unveränderlichen Ledger zu knacken – es wäre also der „klassische“ 51%-Angriff. Doch der ist aufgrund technischer Hürden in der notwendigen Gößenordnung heutzutage noch nicht möglich.

Macht der Quantencomputer den Unterschied?

Jede Transaktion im Bitcoin-Ledger erhält ihren eigenen kryptografischen Schlüssel. Dabei handelt es sich um eine zufällige Folge von Buchstaben und Zahlen, die nur für eine sehr begrenzte Zeit angreifbar ist. Bislang war niemand in der Lage, genug Rechenleistung aufzubringen, um diesen Bitcoin-Schlüssel zu entschlüsseln.
Doch unmöglich ist es nicht. Webber erklärt, dass man den Bitcoin-Code knacken kann, wenn man rechtzeitig genug Rechenleistung aufbringt. Ein Angreifer, der ein Zehn-Minuten-Zeitfenster bekommt, um den Bitcoin-Schlüssel zu knacken, brauchte einen Quantencomputer mit 1,9 Milliarden Cubits Rechenleistung. Ist der Schlüssel aber 24 Stunden lang angreifbar, sinkt die benötigte Rechenleisrtung auf diese Zahl auf 13 Millionen Qubits.
Der derzeit weltweit leistungsfähigste Quantencomputer von IBM schafft 127 Qubit. Wohlgemerkt: 127, nicht 127 Millionen. Diese Zahlen geben einen Eindruck davon, wie weit selbst Quantencomputer noch vom erfolgreichen Bitcoin Hack entfernt sind.
In der traditionellen Prozessortechnologie besagt das Mooresche Gesetz, dass sich die Anzahl der Transistoren in einem Mikrochip alle zwei Jahre verdoppelt. Es ist Jahrzehnte alt, aber immer noch gültig. Gleichzeitig halbieren sich die Produktionskosten. Einfach ausgedrückt, ist also immer mehr Rechenleistung zu immer weniger Kosten verfügbar.
In der Welt der Quantenprozessoren jedoch ersetzt das Nevensche Gesetz das Mooresche Gesetz. Dieses Gesetz besagt, dass die Rechenleistung von Quantencomputern im Vergleich zu konventionellen Computern „doppelt exponentiell“ wächst. Was heißt das? Ein Quantencomputer rechnet nicht mit traditionellen Bits, die entweder den Wert 1 oder 0 annehmen können, sondern mit Qubits, die dank der quantenphysikalischen Besonderheit der Superimposition, die die Überlagerung gleichartiger physikalischer Größen ermöglicht, jeden Wert zwischen 1 und 0 annehmen können. Dieses Phänomen ist es, das letztlich zu der unvorstellbaren Steigerung der Rechenleistung von Quantencomputern führt.
Da sich also die Quantencomputer-Hardware exponentiell schneller verbessert als die herkömmlichen Transistorschaltungen, kann sie eines Tages auch den Bitcoin-Code knacken.
Webber glaubt, dass es innerhalb des nächsten Jahrzehnts möglich ist. Und wenn der Fall eingetreten ist – was passiert dann mit dem Bitcoin? Over and Out?
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Bhushan ist ein FinTech-Enthusiast mit einer starken Begabung für das Verständnis der Finanzmärkte. Sein Interesse an Wirtschaft und Finanzen hat ihn dazu gebracht, die aufstrebenden Märkte für Blockchain-Technologie und Kryptowährungen zu erkunden. Er hat einen Bachelor of Technology in Elektro-, Elektronik- und Kommunikationstechnik. Er befindet sich in einem ständigen Lernprozess und bleibt motiviert, indem er sein erworbenes Wissen weitergibt. In seiner Freizeit liest er gerne Krimis und erkundet gelegentlich seine kulinarischen Fähigkeiten.

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