- PayPal hat eine neue Richtlinie nach wütenden Kunden-Protesten wieder zurückgenommen.
- Manche allerdings behaupten, die Beibehaltung hätte die Verbreitung von Kryptowährung gefördert.
Viele Mitglieder der Gruppe „Crypto-Twitter“ sind der Meinung, dass die beabsichtigte Paypal-Richtlinie gegen Desinformation zu einer stärkeren Verbreitung von Kryptowährungen geführt hätte. Kürzlich hatte PayPal eine Richtlinie –PayPal’s acceptable use policy, AUP – herausgegeben, nach der das Unternehmen seine Kunden für „Fehlinformationen“ hätte bestrafen können. Jede Person, die dessen für „schuldig“ befunden worden wäre, hätte bis zu bis zu 2.500 Dollar „Strafe“ zahlen.
Paypal hatte erklärt, man wolle keine Aktivitäten mehr zulassen, die das Posten oder sonstige Veröffentlichen oder Versenden von Inhalten, Materialien oder Nachrichten beinhalten, die die Kunden falsch informieren oder das Wohlbefinden oder die Sicherheit der Kunden gefährden könnten. Es sollte ein „unabhängiges Prüfungskomitee“ für verschiedene Verstöße geben, und jeder „schuldige Kunde“ sollte Geldstrafen bis zu 2.500 Dollar für Verstöße zahlen.
Das Unternehmen erklärte, dass die Richtlinie nur für die Handlungen der Kunden auf der Unternehmensplattform gegolten hätte.
Doch viele PayPal-Kunden und einflussreiche Interessenvertreter, unter anderen Elon Musk, äusserten scharfe Kritik an der geplanten „Regelung“.
Der ehemalige PayPal-Präsident David Marcus twitterte, die neue Richtlinie bedeute, dass PayPal seinen Nutzern das Geld wegnehmen kann, wenn sie ihre Unzufriedenheit mit einer Unternehmensinformation zum Ausdruck bringen. Musk stimmte dem zu.
It’s hard for me to openly criticize a company I used to love and gave so much to. But @PayPal’s new AUP goes against everything I believe in. A private company now gets to decide to take your money if you say something they disagree with. Insanity. https://t.co/Gzf8faChUb
— David Marcus (@davidmarcus) October 8, 2022
Sid Powell, Gründer von Maple Finance, sagte, diese Angelegenheit beweise, es sei heute wichtiger denn je, dass jeder Einzelne seine Gelder im Griff habe. Ein Sprecher von PayPal erklärte, flugs, man habe nie beabsichtigt, Geldstrafen für Fehlinformationen zu verhängen, und dass eine solche Formulierung nicht in der Richtlinie enthalten sei. Er fügte er hinzu: „Es tut uns leid, dass wir Verwirrung gestiftet haben.“
Einige hätten die Regelung begrüßt
Manche argumentieren nun, dass die nun zurückgenommene PayPal-Richtlinie mehr Kunden in den Krypto-Sektor hätte bringen können. Der Moderator des Krypto-Podcasts „Empire“, Santiago Santos, twitterte, dass die Zensur von PayPal und die Geldstrafen das Beste gewesen wären, was für die Akzeptanz von Krypto-Zahlungen mit Stablecoins hätte passieren können.
Er sagte weiter, dass die Einführung des Web3 schneller erfolgen würde, weil viele Web2-Unternehmen rücksichtslos seien. Der Präsident von Bianco Research, Jim Bianco, stimmte Santos zu und sagte: „Krypto behebt das.“ Hedge-Fonds-Manager James Lavish fügte hinzu, dass die PayPal-Politik andeute, was die Menschen von CBDCs erwarten sollten.
You think PayPal is bad. Wait until you see what they can do with CBDCs.
— James Lavish (@jameslavish) October 9, 2022
Unterdessen argumentieren viele Bitcoin-Befürworter, dass Kryptowährungen das Problem der Zensur nicht lösen werden. Sie erklärten, dass fast alle Token anfällig für Zensur seien, da sie meist zentralisiert sind. Sie führen Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit an, wie den BNB-Chain-Stopp, die quasi Stillegung von Tornado Cash durch das US Office Of Foreign Assets Control und die Beschlagnahmung von Kryptowährung in Kanada, die Menschen gehörte, die am Freiheitskonvoi-Protest teilnahmen.
Es wäre das erste Mal gewesen, dass PayPal Kunden wegen „Fehlinformationen“ bestraft hätte, doch es ist nicht neu, dass PayPal die Beziehungen zu Partnern abbricht, mit die der Unternehmens führung politisch nicht passen. Im Oktober 2020 entzog es beispielsdweise Epik, einem Domain-Registrar, den Zugang zu Paypal-Diensten, weil es „konservativen Gruppen“ wie den „Proud Boys“ Dienstleistungen angeboten hatte.