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  • Einem Vorstandsmitglied der Europäischen Zentralbank kann der digitale Euro gar nicht früh genug kommen, denn er ist angeblich die einzige Rettung Europas vor dem Bitcoin.
  • Der Bitcoin sei ein sehr gefährliches Tier, das für kriminelle Aktivitäten genutzt werde und eine riesige Menge Energie verbrauche.

Die Europäische Zentralbank (EZB) gehört definitiv nicht zu den Bitcoin-Fans und in einem kürzlichen Interview machte ein Vorstandsmitglied  dies wieder einmal klar. Fabio Panetta, beschrieb den Bitcoin als ein „sehr gefährliches Tier“, das für kriminelle Aktivitäten genutzt werde. Ihm kann ein digitaler Euro gar nicht früh genug kommen, da nichts sondt die Währungsunion vor der Geißel der Kryptowährungen retten könne.

Die EZB ist die Zentralbank der Eurozone mit 19 Mitgliedsstaaten, in denen der Euro die einzige offizielle Währung ist. Geleitet wird sie von Christine Lagarde, der ehemaligen IWF-Chefin.

In einem Interview mit der Financial Times behauptet Panetta, dass der digitale Euro nicht nur die Privatsphäre der Menschen stärke, sondern auch die Euro-Zone vor der Bedrohung durch Kryptowährungen schütze. Ihm zufolge bedrohen Bitcoin und die anderen Kryptowährungen die monetäre Souveränität Europas.

Für Panetta ist Bitcoin in erster Linie eine Währung für Kriminelle. Mit der Auffassung ist er nicht allein, denn auch US-Finanzministerin Janet Yellen hat eine ähnliche Meinung geäußert. Dieser pauschale Vorwurf wurde allerdings schon mehrfach widerlegt, zuletzt durch einen Chainalysis-Bericht, der ergab, dass nur 0,34 Prozent aller Kryptowährung-Aktivitäten mit Kriminalität in Verbindung stehen.

Panetta spricht hingegen von der Regulierung von Kryptowährungen als „Herkulesaufgabe“, vor allem, da es keine Entität gebe, die für Kryptowährungen verantwortlich sei.

Sie sind dezentralisiert. Sie können in China sein. Sie können in der Schweiz oder in Südamerika sein… Aber nur, wenn Vermittler in die Zirkulation dieser Krypto-Assets involviert sind, hätten wir eine Regulierung und Aufsicht.

Auch lesenswert: Bitcoin ist „hochspekulativ“ und braucht globale Regulierung – EZB-Chefin Lagarde

Stable-Coins wie Libra sind genauso schlecht

Es ist nicht nur der Bitcoin, mit dem Panetta ein Problem hat, vielmehr sieht er alle digitalen Währungen, die nicht von Zentralbanken ausgegeben werden, als inhärent schlecht an. Dazu gehören auch Stablecoins, die als bessere Alternative zu Bitcoin vorgeschlagen werden, da sie nicht dessen hoher  Volatilität unterliegen.

Für Panetta, dem ehemaligen Generaldirektor der Bank von Italien, sind jedoch die Reserven volatil, mit denen Stablecoins unterlegt sind, was eine inhärente Instabilität der Funktion dieser Münzen schafft – und „aus diesem Grund sind sie immer noch instabile Münzen“.

Der digitale Euro hätte einen weiteren Vorteil gegenüber Stablecoins, insbesondere gefgenüber Facebooks Libra – die EZB kann die Privatsphäre und Datensicherheit der Nutzer garantieren.

„Wenn sich die Zentralbank am digitalen Zahlungsverkehr beteiligt, wird die Privatsphäre besser geschützt… denn wir sind nicht wie private Unternehmen. Wir haben kein kommerzielles Interesse daran, die Daten der Nutzer zu speichern, zu verwalten oder zu monetarisieren.“

Der digitale Euro hat sicherlich seinen Platz, aber er konkurriert nicht unbedingt mit Bitcoin. In Europa nimmt die Verwendung von Bargeld drastisch ab und der Bedarf an einer digitalen Währung ist hoch.

Image courtesy of FT.
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Steve ist seit 8 Jahren ein Blockchain-Autor und noch länger ein Krypto-Enthusiast. Am meisten begeistert er sich für die Anwendung von Blockchain zur Bewältigung der Herausforderungen von Entwicklungsländern.

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