• Bitcoin-Mining-Farmen, die auf Emissionsgutschriften statt auf ESG-Compliance setzen, droht nach Ansicht des kanadischen Unternehmers und Investors Kevin O’Leary der Untergang.
• Investoren sollten ihre Anteile an diesen Unternehmen abstoßen und stattdessen auf solche setzen, die grüne Energiequellen nutzen.

Environmental Social Governance (ESG) reporting – die Berichterstattung über Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – werde die Bitcoin-Miningfarmen einholen und kalt erwischen, warnt der kanadische Investor Kevin O’Leary. ESG steht für eine Reihe von Kennzahlen, die das Ausmaß der sozialen Verantwortung eines Unternehmens definieren.

In letzter Zeit stand der Kurs der Kryptowährung im Mittelpunkt, auch bei dem jüngsten Einbruchs dem am Wochenende ein Kurstanstieg folgte. Im Gegensatz dazu ist O’Leary mehr über die Gefahren besorgt, die das Mining von Kryptowährung für den Markt darstellen könnte.

In einem kürzlich geführten Interview ging der prominente Investor auf Bitcoin-Mining-Unternehmen los, die Co2 ausstoßende Energiequellen nutzen. Es sei unwahrscheinlich, dass solche Unternehmen ein Co2-Audit überstehen würden, da der Handel mit Co2-Zertifikaten mit Unsicherheit behaftet sei. Mit seinen Äußerungen reagierte er auf den jährlichen Investorenbrief von Larry Fink, dem CEO des weltweit größten Vermögensverwalters BlackRock.

Bitcoin-Miner und ESG-Compliance

Unternehmen, die Emissionsgutschriften nutzen, um ein kohlenstoff-neutrales Bild von sich zu zeichnen, haben möglicherweise ein böses Erwachen vor sich. Laut O’Leary ist dies darauf zurückzuführen, dass immer mehr Investoren die Einhaltung der ESG-Richtlinien fordern, die in letzter Zeit immer mehr Aufmerksamkeit bekommen. Anleger, die der Generation der Millennials angehören, machen einen größeren Anteil am Gesamtpool der Anleger aus. Mehr noch, eine Umfrage von Morgan Stanley ergab, dass fast 90% der Millennial-Investoren ian Investitionen interessiert sind, die mit ihren Werten kompatibel sind, einschließlich Umweltschutz und Nachhaltigkeit.

Viele Bitcoin-Miner haben mit dem Kauf von Emissionszertifikaten überlebt, anstatt in grüne Energiequellen zu investieren. Nach Ansicht von O´Leary schadet dies ihrem Ruf und bringt operative Probleme mit sich, da die Regierungen sie mit Argusaugen beobachten. Zu diesen Minern gehören Marathon und Riot, die O’Leary unverblümt als „Betrüger“ bezeichnet.

„Die Zeichen stehen auf Sturm für Bitcoin-Miner, die glauben, sie könnten Investoren täuschen, indem sie Emissionszertifikate kaufen, um ihre schmutzigen, Co2 in die Luft blasende Stromversorgung zu tarnen. Sie werden ein Kohlenstoff-Audit niemals überleben,“ sagte O’Leary.

Rat an die Anleger

Die Aussichten für Bitcoin-Mining-Firmen, die auf Kohlenstoff-Zertifikate angewiesen sind, und Investoren, die an solchen Unternehmen beteiligt sind, sind düster, warnt O’Leary. In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass BlackRock Firmen und Investoren unter Druck setzt, ESG-konform zu werden. Der multinationale Vermögensverwalter plant, sich aus Unternehmen zurückzuziehen, die ESG-Richtlinien nicht umsetzen.

O’Leary rät den Anlegern, sich die ESG-Profile von Bitcoin-Minern anzusehen, um zu sehen, ob sie den „ESG-Geruchstest“ bestehen. Er nennt sich selbst als Beispiel und sagt:

„Ich habe diese Positionen verkauft und investiere jetzt in Mining-Unternehmen, die mit Wasser-, Wind- und Solarenergie arbeiten, damit ich keinen Ärger mit Institutionen bekomme, die solche Nachhaltigkeitsmandate haben.“