- Coinbase-CEO Brian Armstrong hat Alarm geschlagen und den jüngsten IRS-Vorschlag zur Kryptosteuer als „unverständlich“ bezeichnet
- Die IRS hat vorgeschlagen, Krypto-Broker zu definieren und ihre Kunden zu instruieren, wie sie Steuern zahlen sollen.
Ein neuer Vorschlag der US-Bundessteuerbehörde zur Besteuerung von Kryptowährungen hat in der gesamten Krypto-Community Besorgnis ausgelöst. Er hat auch Bedenken der größten Kryptobörse in den USA, Coinbase, hervorgerufen. Als Reaktion darauf hat die Börse einen Brief an die Behörde geschrieben, der die von der Börse identifizierten Probleme hervorhebt und wie der neue Steuervorschlag die Annahme und Entwicklung des Kryptomarkts behindern würde.
Laut der Börse würden die neuen Regeln die finanzielle Privatsphäre der Amerikaner verletzen, da sie „eine beispiellose, unkontrollierte und unbegrenzte Überwachung des täglichen Lebens der Amerikaner“ darstellen. In dem Brief von Lawrence Zlatkin, Vicepresident für Steuerangelegenheiten bei Coinbase, heißt es weiter:
„Diese Regeln würden eine unverständliche und übermäßig belastende Reihe von neuen Meldepflichten einführen, die dieselben Dienstleistungen für Steuerzahler, die der IRS zu verbessern versucht, verschlechtern und verdrängen werden.“
Mit diesem Schreiben bittet Coinbase die IRS, die Compliance-Anforderungen auf diejenigen Parteien zu beschränken, die direkt Transaktionen mit digitalen Vermögenswerten durchführen, die denen im traditionellen Finanzwesen ähneln.
Nur wenige Stunden bevor die Börse den Brief verschickte, äußerte sich der IRS bereits über die Kryptoranche und das, was als „Steuerlücke“ identifiziert wurde. Die Behörde hebt die Kryptobranche als ein wachsendes Problem hervor und merkt an, dass man oft hinter den Prognosen für das Steueraufkommen zurückbleibe, den man von der Branche erwartet.
Regulierungsbehörden drängen auf Krypto-Steuer
Senatorin Elizabeth Warren und andere demokratische Senatoren hatten Anfang der Woche an den IRS geschrieben und die Behörde aufgefordert, die Beschwerden und Bedenken der Branche zurückzuweisen. In dem Brief sagen die Senatoren, dass jede Verzögerung bei der Einführung der Regeln gesetzestreue Amerikaner benachteiligen und dass der Bundesregierung Milliarden Dollar an Steuereinnahmen entgehen würden. Die Senatoren fordertenn die Behörde auf, die Regelung so schnell wie möglich in Kraft zu setzen.
Anfang des Jahres veröffentlichte das Finanzministerium einen Regelvorschlag, der Meldepflichten für zentralisierte Kryptobörsen, Zahlungsdienstleister, einige Anbieter von gehosteten Wallets, dezentrale Börsen und Personen oder Einrichtungen, die Krypto-Token einlösen, vorsieht.
Es ist klar, dass es zwei extrem gegensätzliche Seiten gibt. Die eine will die Branche rücksichtslos ausbauen und fördern, während die andere sie als Problem und als Vehikel für Kriminelle ansieht, um die geltenden Finanzregeln zu umgehen.
Wie immer liegt die Realität irgendwo dazwischen.
Mehr zum Thema: Senatorin Elizabeth Warren stellt sich im Kampf um ihre Wiederwahl gegen Kryptowährungen – Ist der Kryptomarkt in Gefahr?
Der IRS hat nun bis zum 30. Oktober Zeit, die eingegangenen Kommentare zu bewerten, bevor konkrete Handlungen erfolgen.