- Das Anwaltsteam von Sam Bankman-Fried bittet um die Erlaubnis, ihn zur Beteiligung des FTX-Rechtsbeistands an bestimmten Vorgängen zu befragen, um seinen „guten Glauben“ nachzuweisen und negativen Schlussfolgerungen aus früheren Zeugenaussagen entgegenzuwirken.
- Die Verteidigung beantragte außerdem, FBI-Agenten zu Unstimmigkeiten zwischen früheren Aussagen und den vor Gericht gemachten Aussagen ins Kreuzverhör zu nehmen, ein Antrag, den Richter Kaplan ablehnte.
In den laufenden Gerichtsverfahren rund um den Untergang von FTX arbeitet das Verteidigungsteam von Sam Bankman-Fried strategisch daran, die Sache aufzuklären und den „guten Glauben“ ihres Mandanten zu beweisen Die Anwälte haben formell die Erlaubnis beantragt, Bankman-Frieds Interaktionen und sein Verständnis der Beteiligung des FTX-Rechtsbeistands während seiner erwarteten Zeugenaussage zu untersuchen.
Rechtsbeistand im Zentrum der Angelegenheit
Der ehemalige FTX-Chef soll ab Donnerstag aussagen und sein Anwaltsteam arbeitet eifrig daran, seine Sichtweise und sein Wissen über die verschiedenen Facetten der FTX-Aktivitäten zu beleuchten. In einem Dokument, das an Richter Lewis A. Kaplan gerichtet ist, unterstreicht die Verteidigung ihre Absicht, Bankman-Frieds Kenntnis bestimmter Branchenpraktiken, seine Absichten und Überzeugungen insbesondere am 12. November 2022 zu untersuchen. Dieses Datum ist von entscheidender Bedeutung, da es die Übertragung von Vermögenswerten an die bahamaischen Aufsichtsbehörden markiert – ein Schritt, der angeblich gegen den Rat der internen und externen Rechtsteams von FTX erfolgte.
Die Verteidigung zielt darauf ab, die negativen Implikationen der Aussage von Gary Wang zu widerlegen, die nahelegt, dass Bankman-Fried die Vermögensübertragungen orchestriert hat, um die Kontrolle über FTX zu behalten. Indem die Verteidigung Bankman-Frieds Verständnis dafür aufzeigt, dass die Maßnahmen zur automatischen Löschung von Vermögenswerten unter gesetzlicher Anleitung durchgeführt wurden, will sie das Argument der Staatsanwaltschaft entkräften, dass diese Maßnahmen Teil einer betrügerischen und kriminellen Absicht waren.
„Guten Glauben“ nachweisen
Das Anwaltsteam plant außerdem, Bankman-Fried zur Beteiligung des Anwalts an der Gründung der North Dimension-Unternehmen und der Eröffnung seines Kontos bei der Silvergate Bank zu befragen. Diese Art der Befragung ist von entscheidender Bedeutung, da sie sich direkt auf Bankman-Frieds Glauben an die Rechtmäßigkeit der Nutzung von Alameda-kontrollierten Einrichtungen zur Entgegennahme von FTX-Kundeneinlagen bezieht. Darüber hinaus wird sein Wissen über die rechtliche Strukturierung und Dokumentation der von Alameda an FTX-Führungskräfte gewährten Darlehen in den Mittelpunkt gerückt werden.
Die Verteidigung macht geltend, dass es zwingend notwendig ist, Bankman-Fried zu diesen Angelegenheiten aussagen zu lassen, um jegliche Anschuldigungen zu entkräften, dass er in böser Absicht gehandelt hat. Sie betonen, dass dies notwendig ist, um ein faires und umfassendes Verständnis von Bankman-Frieds Handlungen und Absichten zu gewährleisten.
Ein abgelehnter Antrag
Gleichzeitig hat Richter Kaplan den Antrag der Verteidigung abgelehnt, die FBI-Spezialagenten Luke Booth und Kristin Allain am Donnerstag vor Gericht aussagen zu lassen. Die Verteidigung wollte damit auf Ungereimtheiten zwischen den Aussagen des ehemaligen FTX-Mitbegründers Gary Wang und des technischen Leiters Nishad Singh und ihren früheren Aussagen gegenüber dem FBI hinweisen, wodurch die laufende juristische Saga noch komplexer geworden wäre.