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  • Bei Polygon gab es vor einer Woche eine Nacht- und Nebel-Aktion mit dem Ergebnis eines Closed-Source-Projekts. Die Community will wissen, was da los war, doch werden kaum Details genannt.
  • Einer der Polygon-Gründer behauptet, man habe eine Schwachstelle in einem kürzlich verifizierten Vertrag beheben müssen, doch diese Erklärung lässt viele Fragen offen und wirft Zweifel auf.

Vor etwa einer Woche fand bei Polygon ein Ereignis statt, das trotz seiner weitreichenden Auswirkungen von der Kryptobranche kaum zur Kenntnis genommen wurde. Ohne vorherige Ankündigung wurde ein Hard Fork zur Closed-Source-Genesis durchgeführt. Eine schlüssige Erklärung gibt es bis heute nicht, obwohl die Community verständlicherweise wissen will, was genau passiert ist und warum.
Nathan Worsley, ein DeFi-Entwickler, stellt die Frage noch immer, über eine Woche nach der Hard Fork. Er weist darauf hin, dass „Polygon seine Blockchain ohne Vorwarnung in einer Nacht- und Nebelaktion zu einer vollständigen Closed-Source-Genese geforkt hat und immer noch nicht den Code verifiziert oder erklärt, was vor sich geht.“

Worsley stellte inzwischen den GitHub-Commit zur Verfügung, in den geforkt wurde.

Eine Hard-Fork ist in der Regel ein großes Ereignis für jedes Projekt und in den meisten Fällen dauert es Monate, manchmal sogar Jahre, um es zu planen und durchzuführen.

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Polygon-Gründer versucht eine Erklärung

Mihailo Bjelic, einer der  Gründer von Polygon, unternimmt den Versuch einer Erklärung, die auch einflussreiche Persönlichkeiten mittlerweile erwarten. Angeblich ging es um die Sicherheit. Er erklärte:

„Im Rahmen dieser Bemühungen arbeiten wir mit mehreren Gruppen von Sicherheitsexperten, Whitehat-Hackern etc. zusammen. Einer dieser Partner entdeckte eine Sicherheitslücke in einem der kürzlich überprüften Verträge. Wir haben sofort eine Korrektur vorgenommen und das Upgrade mit den Validierern/Full-Node-Operators koordiniert. Es sind keine Gelder verloren gegangen. Das Netz ist stabil.“

Einigen reichte diese Erklärung, doch andere sehen darin nur das Eingeständnis jeder Menge potenzieller Schlupflöcher und die Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Gelder werden stärker. Auch wird bezweifelt, einige Leute im inneren Kreis des Projekts einfach so beschließen können, eine Hardfork auszuführen, ohne dies irgend jemandem mitzuteilen, geschweige denn die Zustimmung anderer einzuholen.
Bjelic erklärte, dies könne man bei einem dezentralen Projekt nicht tun. Polygon wird, wie Ethereum und Bitcoin, von Validatoren und Full-Node-Operators betrieben. Idealerweise sollte das Polygon-Team keine Kontrolle über diese Validatoren haben und ihre Entscheidungen nicht beeinflussen können. Es macht lediglich Vorschläge, und die Validatoren stimmen unabhängig darüber ab, ob sie diese weiterverfolgen wollen – oder eben nicht.
„Wir haben einfach unser Bestes getan, um die Wichtigkeit dieses Upgrades zu kommunizieren und zu erklären, aber letztendlich lag es an ihnen zu entscheiden, ob sie es machen oder nicht,“ erklärte Bjelic.
Wie sich denken lässt, waren nicht alle mit dieser Antwort zufrieden, und einige, darunter ein Full-Node-Operator, sind der Meinung, dass der gesamte Vorgang sehr unprofessionell gehandhabt wurde. Bjelic versprach zwar, einen Blog-Beitrag zu veröffentlichen, um die Vorgänge zu erklären; der lag jedoch bei Redaktionsschluss noch nicht vor.
Der MATIC-Token von Polygon ist von den Ereignissen – noch – nicht betroffen und wird bei Redaktionsschluss mit 2,03 Dollar gehandelt.

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Steve ist seit 8 Jahren ein Blockchain-Autor und noch länger ein Krypto-Enthusiast. Am meisten begeistert er sich für die Anwendung von Blockchain zur Bewältigung der Herausforderungen von Entwicklungsländern.

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