- Zum Jahresbeginn hatte Mozilla die Annahme von Spenden in Kryptowährung eingestellt.
- Inzwischen nimmt man wieder Kryptospenden an, allerdings nur solche, deren Transaktion auf der Blockchain per Proof-of-Stake-Mechanismus validiert werden – damit ist Bitcoin raus.
Mozilla, die Gemeinnützige US-Stiftung hinter dem Firefox-Internetbrowser, hat Spenden in Kryptowährungen wieder aufgenommen. Allerdings werden nur noch Spenden in Proof-of-Stake-Kryptos wie Solana, Cardano und Polkadot angenommen. Das bedeutet, dass Spenden in Proof-of-Work (PoW) Kryptos wie Bitcoin, Dogecoin und Litecoin weiterhin nicht mehr möglich sind. Die Stiftung hat außerdem erklärt, dass man die Liste der Proof-of-Stake (PoS)-Kryptowährungen, die für Spenden akzeptiert werden, im zweiten Quartal 2022 aktualisieren will.
Mozilla hatte seit 2014 Spenden in Bitcoin angenommen, bis ernsthafte Kritik an Proof-of-Work-Kryptowährungen wegen deren hohen Kohlendioxidemissionen aufgrund ihres extremen Stromverbrauchs laut wurde. Nun will die Stiftung auch die Umweltauswirkungen des Krypto-Minings überprüfen. Viele Untersuchungen aber unabhängig voneinander schon lange festgestellt, das auch das PoW-Mining von Kryptowährungen exorbitant viel Strom frisst.
Ethereum zum Beispiel soll etwa 112 Terawattstunden Strom pro Jahr verbrauchen, mehr als Pakistan und die Philippinen verbrauchen.
Mozilla teilte mit:
„Unsere Entscheidung, keine Proof-of-Work-Spenden anzunehmen, stellt sicher, dass unsere Fundraising-Aktivitäten weiterhin mit unserer Emissionsverpflichtung in Einklang stehen.“
Mozillas Krypto-Politik
Mozilla hat bereits früher versichert, dass man die Treibhausgasemissionen reduzieren werde, so dass die Entscheidung, was die Spenden betrefft, auf dem Klimaschutz-Engagement der Stiftung beruht.
„In unseren Klimaverpflichtungen haben wir auch versprochen, bei der Entwicklung, Gestaltung und Verbesserung von Produkten unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit mitzuwirken. Wir glauben, dass Mozilla eine positive Rolle in der Branche spielen kann, indem es die von uns akzeptierten Organisationen hinter den Kryptowährungen dazu ermutigt, ihre Energieverbrauchsmuster transparent zu machen.“
Mozilla-Gründer Jamie Zawinski, der allerdings seit 1999 nicht mehr für Mozilla arbeitet und Peter Linss, der Entwickler der Gecko-Engine des Mozilla-Internetbrowsers, hatten die Entscheidung, Krypto-Spenden generell nicht mehr anzunehmen gelobt. Zawinski schrieb:
„Ich bin froh über die Rolle, die ich dabei gespielt habe, sie dazu zu bringen, diese schreckliche Entscheidung rückgängig zu machen. Kryptowährungen sind nicht nur eine apokalyptische ökologische Katastrophe und ein noch dümmeres Schneeballsystem, sondern auch unglaublich schädlich für das offene Web, ein weiteres Ideal, das Mozilla einst unterstützte. Ich hoffe also, dass sie nach ihrer „Überprüfung“ zu dem offensichtlichen Schluss kommen: „Vergrabt es in der Wüste. Tragt Handschuhe.““
Die Kampagne gegen Bitcoin und andere Proof-of-Work-Kryptowährungen ist jedoch nicht abgeklungen, da mehrere Spieleplattformen für ihre NFT-Aktivitäten stark kritisiert wurden. Letztes Jahr sah sich auch Tesla erheblicher Kritik ausgesetzt, die das Unternehmen dazu bewog, seine Entscheidung, Bitcoin als Bezahlwährung für seine Elektro-Autos anzunehmen, rückgängig zu machen.