- Die Mehrheit der Salvadorianer ist laut einer Umfrage skeptisch, dass Bitcoin zum gesetzliches Zahlungsmittel wird.
- Die Umfrage ergab, dass 65% der Salvadorianer nicht bereit sind, Zahlungen in Bitcoin zu akzeptieren.
El Salvador wurde vor kurzem das erste Land, das Bitcoin als paralleles gesetzliches Zahlungsmittel legal anerkennt, nachdem 62 von 84 Parlmentsabgeordneten für den Vorschlag des Präsidenten Nayib Bukele gestimmt hatten. Obwohl dieser Schritt eine positive Stimmung unter den Krypto-Enthusiasten erzeugte, bleiben drei Viertel der Salvadorianer skeptisch, wie eine kürzlich durchgeführte Umfrage offenbart.
Laut dem Meinungsforschungsinstitut Disruptiva, das mit der Francisco Gavidia Universität verbunden ist, sind 54% der Befragten strikt gegen den Schritt und geben an, dass die Bitcoin-Akzeptanz „überhaupt nicht richtig“ ist. Darüber hinaus fanden 24% die Bitcoin-Entscheidung als „nur ein wenig richtig“, während weniger als 20% dem Bitcoin-Akzeptanzgesetz den Daumen nach oben gaben.
Die Umfrage enthüllte allerdings auch, dass viele Salvadorianer kaum mit Kryptowährungen vertraut sind. Es wurde berichtet, dass 46% der Salvadorianer überhaupt keine Ahnung von Bitcoin haben, während fast 65% nicht geneigt sind, Zahlungen in Bitcoin entgegen nehmen zu wollen.
Bei der Präsentation der Umfrageergebnisse äußerte Oscar Picardo, Leiter des Instituts für Wissenschaft, Technologie und Innovation von Disruptiva, Bedenken über den zugrundeliegenden Plan, das Land zu einem Bitcoin-Hub und einem führenden Verfechter des technologischen Fortschritts zu machen.
„Das ist eine riskante Wette auf die digitale Transformation.“
Die Umfrage hatte eine Stichprobengröße von 1233 ausgewählten Personen in El Salvador und eine Fehlermarge von etwa 2,8% Prozent.
Bedenken von Experten zur Bitcoin-Einführung
El Salvadors Finanzminister Alejandro Zelaya erklärte, kurz nachdem das Land Bitcoin eingeführt hatte, dass der IWF dies unterstütze.
Der IWF teilte jedoch mit, man habe makroökonomische, rechtliche und finanzielle Probleme bei der Einführung entdeckt. Zelaya teilte auch mit, dass man die Weltbank um technische Unterstützung bei der Einführung des digitalen Geldes als offizielles Zahlungsmittel bitten werde. Die Weltbank nannte jedoch bereits Umwelt- und Transparenzbedenken als Gründe, warum sie das Land nicht unterstützen könne.
„Wir haben uns verpflichtet, El Salvador in vielerlei Hinsicht zu helfen, einschließlich Währungstransparenz und Regulierungsprozesse. Die Regierung hat uns zwar um Unterstützung bei Bitcoin gebeten, aber das ist etwas, das die Weltbank angesichts der Umwelt- und Transparenzmängel nicht unterstützen kann.“
Mehrere Experten fanden die Bitcoin-Einführung auch „nicht praktikabel“. Alistair Milne, der Finanzökonomie an der School of Business and Economics an der Loughborough Universität in Großbritannien lehrt, erklärte, dass die Entscheidung niemanden dazu zwinge, Bitcoin als Tauschmittel für Waren und Dienstleistungen zu akzeptieren, und dass sich die Situation deswegen auch nicht verändere.
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Laut Milne könnte der Status von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel bedeuten, dass es für Steuerzahlungen und gerichtlich angeordnete Zahlungen verwendet werden könnte. Da die Schulden jedoch definitiv in salvadorianischen Dollar bestehen werden und das Gericht den entsprechenden Wechselkurs angeben muss, könnte es Probleme bei der Ausgestaltung des Gesetzes geben.
El Salvador will Bitcoin in die Bilanz der Zentralbank aufnehmen oder als Reserve für die Staatskasse verwenden.