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  • Mikhail Chobanyan, Gründer der ukrainischen Blockchain-Association beschuldigt Binance der Kooperation mit der russischen Regierung – trotz der verhängten Sanktionen.
  • Binance-Chef Changpeng Zhao schweigz bisher, abweichend von seiner sonstigen Gewohnheit, bei allen Anschuldigungen gegen ihn und seine Kryptobörse wortreich den Unschuldsengel zu spielen.

Michael Chobanyan ist auch der Gründer der ukrainischen Krypto-Börse KUNA. Während eines Interviews vom 18. März in der CoinDesk TV-Sendung „First Mover“ sagte Chobanyan, dass Binance-Chef Changpeng Zhao sich entscheiden müsse, welche Position er und sein Unternehmen gegenüber Russland nach dessen Überfall auf die Ukraine Ende einnehmen. Die Beschuldigung lautet:

„Das Problem mit Binance ist nicht, dass sie vor dem Krieg mit der russischen Regierung zusammengearbeitet haben, sondern dass sie immer noch mit der russischen Regierung zusammenarbeiten.“

Chobanyan, der auch Präsident der Ukraine Blockchain Association ist, erschien zurvor einen Tag zuvor vor dem Banken-, Wohnungs- und Städtebauausschuss des US-Senats zu einer Anhörung zum Thema „Die Rolle digitaler Vermögenswerte bei illegaler Finanzierung“. Während dieser Anhörung wiederholte er seine Anschuldigungen gegen Binance.

Keine eindeutige Position von Binance

Zuvor hatte Binance mitgeteilt, dass es nicht plane, russischen Nutzern einseitig den Zugang zur Plattform zu verwehren, sondern nur denen gegen die Sanktionen verhängt worden seien. Binance-Sprecherin Jessica Jung sagte:

„Wir ziehen es vor, falsche Anschuldigungen nicht zu kommentieren. Unser Schwerpunkt ist es, Menschen zu helfen.“

Sie zitierte auch eine Pressemitteilung, in der eine Zehn-Millionen-Dollar-Spende von Binance und der Start einer Crowdfunding-Website namens „Ukraine Emergency Relief Fund“ angekündigt wurde.

Mehr zum Thema: Binance Spendet 10 Millionen Dollar an die Ukraine

Chobanyan hat keine konkreten Beweise dafür geliefert, dass Binance mit der russischen Regierung kooperiert, doch der russische Markt ist seit langem sehr wichtig für Binance. 2019 bezeichnete Zhao Russland als „unseren Schlüsselmarkt“ und sagte, dass „wir immer auf der Suche nach Partnern in jeder Gemeinschaft sind, insbesondere in Russland“. In einem kürzlichen Bloomberg-Interview sagte Zhao, dass Finanzsanktionen kein „kryptospezifisches Problem“ seien und dass es „unethisch“ wäre, alle russischen Kunden einer Kryptobörse zu sperren.

Chobanyan legt nach

Chobanyan wies darauf hin, dass Binance die im Februar versprochenen Zehn Millionen Dollar noch nicht gespendet hat. Binance behauptet, man schicke Geld an ukrainische zwischenstaatliche und nichtstaatliche Organisationen für humanitäre Hilfe.

„Sie sagten, sie hätten Zehn Millionen Dollar an die ukrainische Regierung gespendet. Nun, ich habe diese Zehn Millionen Dollar nirgendwo gesehen. Wo sie hingegangen sind, weiß niemand.“

Gleichzeitig sprach sich Chobanyan gegen die vollständige Sperrung von Krypto-Transaktionen für normale Bürger der Russischen Föderation aus. Er merkte an, dass es viele oppositionelle russische Bürger gebe, die auf Kryptowährungen angewiesen seien. Wenn man Maßnahmen gegen die russischen Behörden ergreife, müsse man sicherstellen, dass sie nicht die Opposition treffen, „die helfen kann, Putins Regime zu stürzen“, fügte Chobanyan hinzu.

„Nichtsdestotrotz bleibt Kryptowährung eine praktikable Option für Russen, die gegen den Krieg und gegen Putins Regime sind. Viele Zivilisten haben berechtigte Angst vor der Beschlagnahmung von ihrer Einlagen und wollen ihr Geld schützen. Der Kauf von digitalen Vermögenswerten ist ein wirksames Mittel, mit dem normale russische Bürger ihren Widerstand gegen Putins Regime demonstrieren können, indem sie ihre Ersparnisse aus dem Rubel-Finanzsystem des russischen Staates abziehen.“

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