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Bitcoin hat vor rund 15 Jahren den Grundstein für eine Industrie gelegt, die längst ihren Kinderschuhen entwachsen ist. Entgegen allen Prognosen überstanden die meisten Kryptowährungen alle Rückschläge und schwangen sich zuletzt zu neuen Höchstständen auf.

Das gilt besonders für die größten und wichtigsten unter ihnen, wie Bitcoin oder Ethereum. Im Mittelpunkt des Interesses stand und steht der Kampf der digitalen Währungen gegen die amerikanische Börsenaufsicht SEC.

Mit Bitcoin-ETFs an die Wall Street

Diese vertrat lange Zeit öffentlich die Meinung, dass es sich bei Kryptowährungen um Wertpapiere handeln würde. Dementsprechend währen sie genehmigungspflichtig und würden der Freigabe durch die SEC unterliegen. Doch in zahlreichen gerichtlichen Auseinandersetzungen zeigte sich, dass die Börsenaufsicht diese Meinung intern nicht in dieser Form vertrat. Angesichts ihrer öffentlichen Auseinandersetzungen weigerte sich die SEC auch lange Zeit, sogenannte Bitcoin-Spot-ETFs zu genehmigen.

Bei diesen Wertpapieren handelt es sich um Exchange Traded Funds, die den Kurs der jeweiligen Kryptowährung punktgenau und synchron abbilden. Doch Ende des letzten Jahres begann sich der Wind zu drehen und mit Beginn 2024 genehmigte die amerikanische Börsenaufsicht erstmals alle ihr vorliegenden Anträge auf Genehmigung eines Bitcoin-Spot-ETFs.

Unter den Antragstellern befanden sich schließlich auch Wall-Street-Schwergewichte wie der größte Vermögensverwalter der Welt. BlackRock ist auch im deutschen Sprachraum sehr bekannt, schließlich gibt das Unternehmen einige der erfolgreichsten ETFs heraus. Mit der Freigabe erhielt Bitcoin gewissermaßen einen Ritterschlag, der Erfolg blieb nicht aus.

Der Einstieg ist mittlerweile so einfach wie selten zuvor

Immerhin ermöglicht es der Kauf eines ETFs sofort von Kurssteigerungen zu profitieren, und das ohne eigene Wallets oder Zugang zu Kryptobörsen. Damit sind Kryptowährungen im Finanz-Mainstream angekommen; das zeigt sich auch verstärkt bei institutionellen Anlegern.

Dieser sind schon in den Jahren zuvor immer wieder vorgeprescht, um zumindest ein Bein in dieser neuen Finanzklasse zu haben. Schließlich steigt auch bei herkömmlichen Kreditinstituten der Druck der Kunden auf die Bank, solche digitalen Währungen anzubieten. Diese dienen nicht nur der Geldanlage, sondern vor allem der Risikodiversifizierung.

Vor allem in unsicheren Zeiten ist es für Investoren wichtig, ihr Portfolio möglichst breit zu streuen, um Risiken abzufangen und von Kurssteigerungen zu profitieren. Das passiert immer öfter auch mit Kryptowährungen. Kein Wunder also, dass sich auch große deutsche Banken vermehrt dazu aufraffen, diese Nachfrage zu bedienen.

Denn längst haben Kryptowährungen auch ihren Weg in die Wirtschaft gefunden. Sie dienen als Zahlungsmittel und unterscheiden sich dabei kaum von herkömmlichen Fiat-Währungen. Vorreiter dieses Trends waren die Gaming-Anbieter im Netz. Wer ein Online Casino in der Schweiz sucht, wird auch dort Anbieter finden, die Kryptowährungen akzeptieren. Diese haben sich ihren Weg in das Portfolio, das zumeist Überweisen, Kreditkarten und digitale Zahlungsmethoden umfasst, erkämpft. Die verstärkte Verbreitung erhöht auch den Druck auf die Banken, den Kauf und die Verwahrung von Kryptowährungen anzubieten.

Die LBBW reagiert auf Kundenanfragen

Letztes Beispiel in dieser Reihe ist die Landesbank Baden-Württemberg. Die größte deutsche Landesbank hat im April dieses Jahres angekündigt, Verwahrungsdienstleistungen für institutionelle und Firmenkunden im Bereich Kryptowährungen anzubieten. Partner bei der Umsetzung wird die Kryptobörse Bitpanda, die nicht nur im deutschen Sprachraum seit langem zu den führenden Anbietern zählt.

Der Start dafür wird in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgen. So möchte man vonseiten der Landesbank Baden-Württemberg den lokalen Markt für virtuelle Vermögenswerte fördern. Bitpanda stellt der Bank, die ein Vermögen von über 350 Milliarden Dollar verwaltet, ihre Infrastruktur zur Verfügung; diese wird Bestandteil des Angebots der Bank an ihre Kunden.

Dieses Pilotprojekt soll in den nächsten Monaten weiterentwickelt werden. Die Bank selbst möchte damit auf die gestiegene Nachfrage vonseiten der institutionellen Anleger und Firmenkunden reagieren und zeigt sich öffentlich davon überzeugt, dass sich Kryptowährungen als Baustein für weitere Geschäftsmodelle etablieren werden.

Vorreiter Schweiz, Deutschland holt auf

Mit Schritten wie diesen versucht die deutsche Wirtschaft jenen Rückstand aufzuholen, den sie seit Jahren auf die Schweiz aufweist. Dort hat man die Möglichkeiten der aufkeimenden Krypto-Industrie schon vor langem erkannt. Dementsprechend kryptofreundlich zeigt sich die Schweiz, wenn es darum geht, Unternehmen aus der Branche anzusiedeln und sie zu fördern. Der Kanton Zug in der Schweiz gilt schon seit Jahren als „Kryptovalley“, dieser Status ist ausdrücklich gewollt.

Schließlich gilt das Land seit Jahrhunderten als Zentrum der weltweiten Finanzindustrie und möchte seinen Vorsprung gerne gehalten. In Zug haben sich nicht nur zahlreiche Krypto-Start-ups angesiedelt, sondern auch die traditionellen Banken suchen immer öfter die Innovationskraft von Kryptowährungen. So wurde Zug zur Top-Adresse, wenn es um Kryptowährungen und deren innovativen Produkte geht.

Deutschland möchte dies jedoch nicht auf sich sitzen lassen und versucht verstärkt Krypto-Investoren für sich zu begeistern. Das schlägt sich auch auf die Krypto-Begeisterung der Deutschen durch, die bereits jetzt sehr hoch ist. Selbst bei der Besteuerung hat das Hochsteuerland Deutschland dafür gesorgt, dass längerfristige Investitionen vom Zugriff des Finanzministers verschont bleiben. Das sollte sich auf die Investitionsfreudigkeit der Deutschen auswirken und Spekulation verhindern.

Unterdessen hat eine einheitliche Behandlung von Kryptowährungen innerhalb der EU Gestalt angenommen. Damit möchten die Verantwortlichen den Kryptowährungen einen gesetzlichen Rahmen geben und damit für Sicherheit sorgen. Mit diesen Schritten sind die Rahmenbedingungen für institutionelle Anleger gegeben; sie finden damit jene Regulierung vor, die es ihnen ermöglicht, längerfristig in Kryptowährungen einzusteigen.

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