- Kryptowährung wird die nächste Finanzkrise verursachen, sagt der CEO eines arrivierten Edelmetall-Handelsunternehmens.
- Seine Sorge gilt den systemischen Risiken, die sich aus der massenhaften Investition in eine Anlageform ergeben, die keinen substanziellen Wert hat.
Kryptowährungen sind, seit sie im Mainstream angekommen sind, vielfältiger Kritik ausgesetzt. Eine davon: Sie bedrohen das „klassische“ Finanzsystem. Die jüngste Warnung vor dessen Destabilisierung durch Bitcoin kommt vom Brett Heath, CEO bei Metalla Royalty and Streaming. Seiner Auffassung nach werden Kryptowährungen die nächste Finanzkrise verursachen.
In einem aktuellen Interview stellte Heath die Menge an Liquidität in Frage, die angeblich seit Anfang 2020 in den Kryptomarkt geflossen sei. Seiner Meinung nach sind Kryptowährungen wie Lizenzen zum Gelddrucken für den Privatsektor .
Heath sieht den Kryptomarkt ähnlich fatal risikobehaftet wie andere relativ kleine Teilmärkte, deren Crash jedoch bereits gesamte Volkswirtschaften und die ganze Welt in die Krise gestürzt hätten. Als Beispiele nannte er die Tulpenmanie 1637, die Kreditkrise 1772, den Schwarzen Freitag 1929, die Ölkrise 1973, die Asienkrise 1997/98 und die globale Finanzkrise 2007/08. Seiner Meinung nach gibt es etliche Gemeinsamkeiten.
„Wenn man auf die letzten Jahrzehnte zurückblickt und sich alle Finanzkrisen ansieht, die es gab, dann haben sie alle ein paar Dinge gemeinsam. Eine davon ist die Einführung eines neuen Finanzprodukts oder einer neuen Technologie in großem Stil, die kaum verstanden wurde
Heath erklärte weiter, die massenhafte Einführung von hypothekenbesicherten Wertpapieren – die Collateralized Debt Obligations – des Jahres 2008 wurde erst zu einem Problem, nachdem die Menschen sie als neues Finanzprodukt angenommen hatten.
Die Geldmenge M1 der USA und die gesamte Krypto-Liquidität sind äußerst vielsagend
Laut Brett Heath ist die Geldmenge M1 – also der gesamte Bargeldumlauf plus Sichteinlagen – seit Jahresbeginn um das Viereinhalbfache gestiegen. Zwischen Januar 2020 und April 2021 stieg M1 von 4 Milliarden Dollar auf fast 18 Milliarden Dollar. Niemand betreitet, das dies ein exorbitanter zuwachs in einem extrem kleinen Zeitfenster ist. Allerdings ist Der Betrag der Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen um mehr als das Zehnfache gestiegen.
Heaths Sorge gilt dem systemischen Risiko durch Masseninvestition in eine Anlageform, die keinen substanziellen Wert hat. Wenn, ganz gleich wodurch, ein Ausverkauf ausgelöst wird, wie in der vorherigen Vermögenskrise, wird es seiner Meinung nach erhebliche Auswirkungen auf das gesamte Finanzsystem geben.
„Der Krypto-Markt könnte auf über drei Milliarden Dollar steigen, auf vier oder fünf Milliarden… Wir wissen nicht, wie hoch. Aber wenn diese Menge an Kapital aus digitalen Wallets sich weltweit in Luft auflöst, ist es wohl naheliegend, das das erhebliche finanzielle Auswirkungen hat.“
Eine weitere Sorge sind neu entstehende Kryptos mit ähnlichen Attributen, aber ohne Alleinstellungsmerkmal. solche Assets werden haupsächlich die Opfer sein, wenn es zu einem Zusammenbruch dieses Sektors kommt. Natürlcih werden manche Kryptos widerstehen und dann ähnlich dominieren wie Google während der Tech-Kernschmelze.
2017 sagte Garrick Hileman, Wirtschaftshistoriker an der University of Cambridge, ebenfalls voraus, dass Kryptowährungen ein immanentes Risiko für das gesamte Finanzsystem darstellen könnten, wenn sie systemisch wichtig werden.