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Künstliche Intelligenz schreibt Liebesbriefe, verfasst Gedichte und komponiert ganz nebenbei auch noch Musik. Es scheint auf den ersten Blick, als wäre der Mensch überflüssig geworden. Der Musiker Sting äußerte sich bereits und zog das klare Fazit, dass KI-Musik für ihn zu langweilig ist. Was einerseits eine technologische Innovation und Revolution ist, wird also andererseits zum Problem. Aber welche Chancen hat die Musikindustrie, sich gegen künstlich generierte Songs zu wehren?

Die emotionale Besonderheit von Musik zunutze machen

Musik hat viele Einflüsse auf den Hörer, für zahlreiche Menschen ist sie ein Teil der mentalen Gesundheit. Mit Kopfhörern auf den Ohren sieht der Regentag nicht mehr ganz so trist aus und selbst die große Herausforderung im Job lässt sich leichter bewältigen. Es gibt kaum mehr einen Smartphone-Nutzer, der nicht das neueste Spotify Angebot für sich gebucht hat und sich bei vielen Gelegenheiten in die mobil gewordene Welt der Musik zurückzieht.

Dabei löst Musik nicht nur aufgrund der Klänge Emotionen aus. Oft sind es auch die Botschaften dahinter, die der Mensch mit einem bestimmten Künstler verbinden. Das „Fan-Dasein“ führt je nach Intensität sogar dazu, dass Songs gehört werden, die eigentlich gar nicht dem eigenen Geschmack entsprechen. Immerhin steckt dahinter der Lieblingsinterpret, zu dem es auch eine emotionale Bindung gibt. Das fällt weg, wenn Musikstücke und sogar Gesang von künstlicher Intelligenz entwickelt wurden. Hier gibt es die persönliche Bindung nicht mehr und darauf müssen Künstler jetzt setzen!

Wenn es gelingt, Musik nicht nur als eine Komposition von Noten zu sehen, sondern als ein persönliches Herzprojekt des Künstlers, lässt sich die Zielgruppe stärker erreichen. Wie umfangreich die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz in der Musikwelt bereits sind, zeigt das nachfolgende Video. Es handelt sich um ein AI-Cover des weltbekannten Sängers Freddie Mercury, das kostenlos bei YouTube hochgeladen wurde:

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Nicht kampflos aufgeben: Was die Musikindustrie gegen KI-Musik tut

Für die bekannten Labels ist KI-Musik vor allem bedrohlich. Die entsprechenden Tools werden nicht nur eingesetzt, um kreative Förderung zu leisten oder Anregungen zu geben. Mithilfe von KI ist viel mehr möglich, was echten Künstlern schadet:

  • Stimmliche Imitationen
  • Aneignung des Musikstils
  • Massenhafte Verbreitung von Musik
  • Veränderungen der Algorithmen

Nicht nur bei YouTube, sondern auch auf Streaming-Plattformen wie Apple-Music und Spotify werden immer mehr KI-Songs hochgeladen. Mit der sogenannten „Human Artistry Campaign“ möchte sich die Musikindustrie, vertreten von mehr als 1.600 verschiedenen Labels, gegen diesen Trend zur Wehr setzen.

Die Human Artistry Campaign: Ziele im Kampf gegen KI-Musik

Nicht nur über 1.600 Labels, sondern auch mehr als 100 verschiedene Partner unterstützen die Human Artistry Campaign zur Regulierung von KI-generierter Musik. Vorgestellt wurde die Kampagne auf der South by Southwest-Konferenz. Sie besteht aus drei primären Zielen, die man gemeinsam im Kampf gegen die Musikflut per KI umsetzen möchte:

  • Urheberrecht: Eines der wichtigsten Ziele ist es, das musikalische Urheberrecht zu stärken. Diese Musikstücke sollen nicht von KI-Systemen geklont und massenhaft vervielfältigt werden.
  • Transparenz: Die Kampagnenunterstützer fordern, dass klar zwischen künstlicher und echter Musik unterschieden wird. Ähnlich wie im Journalismus soll es zur Pflicht werden, KI-generierte Stücke zu kennzeichnen.
  • Training: KI lernt auf Basis bereits vorhandener Daten. Es soll verboten werden, dass Technologieunternehmen Musik nutzen, die bereits von Künstlern geschaffen wurden.

Große Sorgen machen sich die Schaffer der Kampagne im Hinblick auf die Tatsache, dass weder Apple-Music noch Spotify bislang zu den Unterstützern gehören. Mit Schrecken wird außerdem beobachtet, wie stark sich KI-Texte und Sounds verbreiten.

Auf TikTok wurde ein Track namens „Heart on my Sleeve” mehr als 15 Millionen Mal aufgerufen und angehört. Er sollte angeblich von The WEEKND und Drake stammen, wurde tatsächlich aber rein von der KI erschaffen.

KI als Stütze oder als Gefahr? Woher kommt die Angst vor KI-generierter Musik?

Quelle: https://unsplash.com/de/fotos/0rmby-3OTeI

Nun möchte man auf den ersten Blick meinen, dass Konkurrenz das Geschäft belebt und KI-Musik doch keine direkten Auswirkungen auf Künstler hat. Tatsächlich sieht das in der Praxis anders aus. Befürchtet wird vor allem eine Marktsättigung, da KI innerhalb kürzester Zeit riesige Mengen an Musik produzieren kann. Menschliche Künstler könnten darüber in Vergessenheit geraten, denn es gibt ständig neue Musik, allerdings von der KI.

Aus dem ethischen Blickwinkel betrachtet ist vor allem die Nachahmung bereits vorhandener Songs und Künstler fragwürdig. Wie authentisch ist ein Musikstück durch die KI, das nur anhand von Algorithmen geschaffen wurde? Es mag sich im ersten Moment wie ein Werk des eigentlichen Erschaffers anhören, ist aber nur eine Komposition eines Programmes.

Eine weitere Parallele zum Journalismus und den täglichen News ist die Gefahr der Qualitätsminderung. Das wohl prominenteste KI-Tool ChatGPT lernt auf Basis bereits vorhandener Texte aus dem Internet. Nutzt ein Journalist oder Content-Creator nun ein solches Tool, entsteht ein neuer Text, auf Basis von längst bekanntem Wissen.

Dieser (KI-generierte) Text fließt ins Internet und wird später erneut von der KI als Grundlage für weiteres Wissen genutzt. Dadurch entsteht ein Kreislauf, der die Qualität herabsetzen kann. Künstliche Intelligenz macht Fehler und kopiert diese Fehler beim Lernen automatisch wieder mit. Ähnlich sieht es aus, wenn eine KI immer wieder vorhandene Musik „lernt“ und auf dieser Basis neue Stücke entwirft. Es kommt zu permanenten Wiederholungen, der Übernahme von inhaltlichen Fehlern (Songtexte) und die Qualität lässt nach.

Ersatz für menschliche Musiker: Wird KI Künstler ersetzen?

Die Oktave besteht aus zwölf Tönen, dann beginnt alles von vorn. Schon allein diese Tatsache zeigt, dass Musik rein mathematisch betrachtet endlich sein könnte. Wer genau hinhört, erkennt schon heute, dass sich gewisse Songs immer wiederholen. Die meisten Hits werden in A- oder D-Dur, H-Moll oder G-Dur komponiert. Dabei geben einige Künstler offen zu, dass sie sich von Größen längst vergangener Jahre inspirieren lassen. Das ist in Ordnung, sofern damit nicht gegen das Urheberrecht verstoßen wird. Die Entwicklung von KI hat allerdings bei vielen Musikern und Künstlern zu ernsthaften Ängsten geführt.

Wer braucht noch einen Komponisten, wenn sich neue und auf immer gleichen Grundlagen basierende Stücke per Knopfdruck generieren lassen? Es braucht nicht einmal mehr Talent, um Pop-Alben für den Mainstream auf den Markt zu bringen. Immerhin gibt es auch generative Chatbots, die anhand eines guten Prompts bereits einen einfachen Songtext zustande bekommen. Für den Mittelklassehit reicht das aus, hier muss der Input nicht tiefgründig sein. Erinnern wir uns nur kurz daran, wie erfolgreich Modern Talking mit „Cherry, Cherry Lady“ war. Nichts gegen die Textkünste des Verfassers, ChatGPT würde ein ähnliches Lied aber in wenigen Minuten entwickeln.

Genau hier kommt wieder der Persönlichkeitsfaktor ins Spiel. Wäre Cherry, Cherry Lady ebenso erfolgreich gewesen, wenn nicht Modern Talking am Mikrofon gestanden hätte? Vermutlich nicht, denn der Hit selbst ist zwar eingängig, aber nicht einmalig. Wenn KI auch schon sehr weit entwickelt ist, fehlt ihr bislang die Kompetenz, die Persönlichkeit eines Menschen zu ersetzen. Zwar können Roboter theoretisch Songs auf der Bühne performen, ein Ersatz für den Moment, wenn die Lieblingsband endlich zu sehen ist, wird das aber nicht sein!

Musiker & KI im Einklang: Warum Künstler auch Vorteile haben können

Der KI-Musik-Generator als erklärter Feind aller kreativen Künstler. Ein verständlicher Ansatz, denn immerhin hängen hiervon Existenzen ab. Tech-Unternehmen wie ByteDance haben mit der Entwicklung von Track-Programmierern dazu beigetragen, die Antipathie zwischen Künstlern und KI noch zu fördern.

Ist der erste Hype abgeebbt und die Spitzenpositionen bei Spotify und Co. werden nicht mehr von KI-Songs unterwandert, könnte der Zeitpunkt für ein Umdenken gekommen sein. Denn immerhin kann KI auch Benefits haben, wenn sie richtig eingesetzt wird. In der Musikbranche wären das unter anderem:

  • Trends erkennen: Um die eigene Zielgruppe zu erreichen, müssen auch Musiker den aktuellsten Trends folgen. Da KI große Datenmengen auf Muster untersuchen kann, ist sie hilfreich bei der Prognose für Entwicklungen. Große Unternehmen wie Spotify, aber auch Netflix nutzen solche Systeme, um personalisierte Vorschläge zu unterbreiten.
  • Kreativität boosten: Künstler mit Schreibblockaden sind keine Seltenheit. Plötzlich will die Melodie nicht mehr zum Text passen und es klopft keine Muse an die Tür. KI könnte an dieser Stelle helfen, neue Anreize zu finden und Inspirationen zu generieren. Hier ist es Aufgabe des Musikers, die generierten Sounds nicht nahtlos zu übernehmen, sondern sie als Anregung zu sehen.
  • Kommunikation: Chatbots sind unglaublich kommunikativ und wissen auf (fast) jede Frage eine Antwort. Manchmal kann ein solches Brainstorming mit der KI für Musiker hilfreich sein, wenn es um die Suche nach neuen Ideen geht. Auch ein Feinschliff für den eigenen Text oder Verbesserungstipps sind auf diese Weise möglich.

Es ist nicht nur die Musikbranche, die im Hinblick auf die gewaltigen Möglichkeiten der KI ins Straucheln gerät. Autorenverbände sind ebenso alarmiert, Journalisten fürchten um ihren Beruf und in zahlreichen Service-Betrieben wird bereits Personal abgebaut. KI ist gekommen, um zu bleiben und sich weiterzuentwickeln.

Dieser Ansatz muss gedanklich akzeptiert werden, bevor auch kreative Branchen die Vorteile sehen. Das Ziel wird nicht sein, dass die KI den Musiker ersetzt, sondern ihn (auf Wunsch) unterstützt. Dadurch entsteht wieder mehr Zeit, den Persönlichkeitsaspekt auf Konzerten und Autogrammstunden zu fördern.

Fazit: KI-Musik als Herausforderung für die Künstlerbranche

Ist das jetzt echt oder doch nur ein Deepfake? KI erstellt Songs, die einen Interpreten täuschend echt imitieren, ohne dass dieser überhaupt Kenntnis davon hat. EU-weit hat man sich bereits darauf geeinigt, dass es Regularien für den Umgang mit der KI braucht. So soll das Persönlichkeitsrecht besonders geschützt werden. Ob und wie davon die Künstlerbranche profitiert, ist noch nicht ganz klar. Eine Kennzeichnungspflicht für KI-Inhalte könnte aber schon einmal dazu beitragen, „Fakes“ zu vermeiden und mehr Transparenz zu ermöglichen.

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