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  • Die stellvertretende IWF-Direktorin sieht Möglichkeiten der finanziellen Eingliederung in marginalisierten Regionen vermittels Kryptowährung.
  • Der Leiter der IWF-Mission in Indien erklärte, Kryptowährungen würden Risiken bergen, unter anderem für die Finanzstabilität und sie würden zur Geldwäsche und Terrorfinanzierung genutzt. 

Der Internationale Währungsfonds ist bisher nicht durch besondere Unterstützung von Kryptowährungen aufgefallen. Doch in der Organisation scheint ein Umdenken stattzufinden. Jedenfalls gibt seit kurzem keine ausschließlich negativen Stellungnahmen mehr. Ein Beamter äusserte sich dahingehend, dass Kryptowährungen ein Instrument für die finanzielle Integration sein können.

In einem Podcast wurde die stellvertretende Direktorin des IWF, Gita Gopinath, nach ihrer Meinung zu den jüngsten Entwicklungen gefragt und ob der Ukraine-Krieg dabei eine Rolle gespielt habe. Sie antwortete, der Krieg habe zwar ein Schlaglicht auf Bitcoin geworfen, doch dessen stark steigende Verbreitung habe schon lange vor dem Einmarsch Russlands in das Nachbarland begonnen.

„Die Verwendung von Kryptowährungen hat sicherlich schon vor diesem Krieg zugenommen, und zwar in den Schwellenländern mehr als in anderen Ländern.“

Gopinath, eine indisch-amerikanische Wirtschaftswissenschaftlerin, die von 2019 bis 2022 Chefvolkswirtin des IWF war, sagte weiter, sie glaube, dass Kryptowährungen eine Kraft für das Gute sein können. Wie sich weltweit gezeigt habe, kann sie Menschen, die bisher von Banken und anderen traditionellen Finanzinstituten an den Rand gedrängt wurden, finanzielle Integration ermöglichen. Das habe sich in vielen Entwicklungsländern gezeigt, die beim Peer-to-Peer-Tauschvolumen weltweit führend sind. Chainalysis zählt Vietnam, die Ukraine, Kenia, Nigeria, Venezuela, Togo und Argentinien zu den zehn Ländern mit dem höchsten P2P-Volumen.

Gopinath erklärte weiter:

„Ich denke, dass in Teilen der Welt, in denen es weniger finanzielle Eingliederung gibt, wo die Menschen weniger Zugang zu regulären Krediten haben, Kryptowährungen und andere verwandte Formen digitaler Währungen eine sehr wichtige Rolle spielen können.
Wir müssen besonders auf die Regulierung achten, die notwendig ist, um sicherzustellen, dass die neuen Formen des digitalen Geldes nicht zu einer Umgehung von Beschränkungen des Kapitalrisikos führen, insbesondere für Schwellen- und Entwicklungsländer.“

Während sich Gopinath optimistisch über die Rolle äußerte, die Kryptowährungen bei der finanziellen Eingliederung spielen können, schlug ein anderer IWF-Beamter wegen ihres möglichen kriminellen Potenzials Alarm. Der Leiter der IWF-Mission in Indien, Nada Choueiri, erklärte, dass Indien über die mit der Nutzung von Kryptowährungen verbundenen Risiken besorgt sein sollte.

Er sagte gegenüber dem Online-Magazin Mint:

„Krypto-Assets können auch für Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung und andere kriminelle Aktivitäten missbraucht werden. Ohne wirksame Regulierungsmaßnahmen könnte das Ökosystem der Krypto-Assets vor ernsthaften Herausforderungen beim Verbraucherschutz stehen, etwa durch Betrug und Cyberangriffe.“

Mehr zum Thema: Der IWF fordert von El Salvador die Abschaffung von Bitcoin als offizielle Währung

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Steve ist seit 8 Jahren ein Blockchain-Autor und noch länger ein Krypto-Enthusiast. Am meisten begeistert er sich für die Anwendung von Blockchain zur Bewältigung der Herausforderungen von Entwicklungsländern.

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