- Der Iran wird nach seiner Aufnahme in die BRICS-Gruppe ab dem 1. Januar 2024 Zugang zu „BRICS PAY“ erhalten.
- Mit diesem Schritt sollen finanzielle Probleme bekämpft werden, die durch den Ausschluss von SWIFT aufgrund von US-Sanktionen entstanden sind.
BRICS PAY: Irans strategische Rolle im globalen Bankwesen
Inmitten einer sich entwickelnden geopolitischen Landschaft ist der Iran bereit, aus seiner voraussichtlichen Mitgliedschaft in der BRICS-Gruppe aufstrebender Volkswirtschaften Nutzen zu ziehen. Das Land hat sein Interesse bekundet,
„BRICS PAY“,
die elektronische Bankkommunikationsinfrastruktur der Gruppe, als Alternative zum System der Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT) zu nutzen, erklärte Mohammad Baqer Qalibaf, Sprecher des iranischen Parlaments.
In seiner Rede vor dem iranischen Parlament stellte Qalibaf Pläne vor, wonach der Iran ab dem 1. Januar 2024 die „BRICS PAY“ nutzen wird. Diese Initiative stellt eine Lösung dar, um die finanziellen Probleme zu umgehen, mit denen der Iran aufgrund von SWIFT, einem wichtigen, in Belgien ansässigen Finanzkommunikationsdienst, konfrontiert ist. Bedauerlicherweise wurden die Verbindungen zwischen SWIFT und dem Iran in den vergangenen Jahren gekappt, was vor allem auf die von den USA verhängten Sanktionen gegen das persische Land zurückzuführen ist.
Qalibaf wies auf die bedeutenden Möglichkeiten hin, die ein solcher Übergang mit sich bringen würde. Durch eine engere Anbindung an die prominenten BRICS-Staaten – Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – will der Iran seine Handelsbeziehungen ausbauen. Auf diese Länder entfallen bereits etwa 30 % des gesamten iranischen Handels.
Die Äußerungen des Sprechers über die „BRICS PAY“ erfolgten nach seiner Teilnahme an einem Treffen der parlamentarischen Führer der BRICS-Staaten in Südafrika, wie Press TV berichtete. Er betonte das Potenzial von „BRICS PAY“ für die Belebung der weltweiten Handelsbeziehungen des Irans. „BRICS PAY“ ist nicht nur ein Instrument, um den SWIFT-bedingten Rückschlag abzufedern, sondern kann auch Irans Bestreben stärken, seine globalen Handelsnetzwerke zu festigen und zu erweitern.
Darüber hinaus begrüßte Qalibaf die Einführung dieses Zahlungsmechanismus als einen großen Schritt für das BRICS-Konsortium. „BRICS PAY“ verspricht, die Handelsabläufe zu vereinfachen und die Abhängigkeit von westlich orientierten Systemen wie SWIFT zu verringern. Wie auf dem offiziellen „BRICS PAY“-Portal zu lesen ist, soll das System Unternehmen und Verbrauchern innerhalb und außerhalb der BRICS-Länder helfen. Es soll sichere, unkomplizierte Transaktionen in den Landeswährungen ermöglichen und gleichzeitig die mit internationalen Zahlungen verbundenen Komplikationen und Kosten reduzieren.
Die Hinwendung des Irans zu „BRICS PAY“ ist nicht nur ein strategischer Schachzug, sondern steht auch für eine breitere Verschiebung der globalen Finanzmachtdynamik, da die Länder nach Unabhängigkeit von den traditionell dominierenden Systemen streben.