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  • Nachdem Bosch vor einigen Tagen ein Update zur Beteiligung am europäischen Cloud-Projekt GAIA-X veröffentlicht hat, sind Gerüchte aufgekommen, dass das IOTA Tangle zum Einsatz kommen könnte.
  • Christoph F. Strnadl, der Teil des Lenkungsausschusses der Tangle EE ist, kommentierte das Gerücht und zeigte sich überzeugt davon, dass Bosch seine Erfahrungen mit dem IOTA Tangle einbringen wird.
  • IOTA Mitbegründer Dominik Schiener hat das Gerücht inzwischen dementiert.

Dass der Weltkonzern Bosch eine gewisse Nähe zur IOTA Stiftung pflegt, ist seit Längerem bekannt und kein Geheimnis. So investierte Bosch über seinen Venture-Capital-Arm, Robert Bosch Venture-Capital (RBVC) bereits in 2017 in die IOTA Stiftung und kaufte eine unbekannte Menge an IOTA Token, um sich an der Stiftung zu beteiligen. Darüber hinaus hat Bosch bereits mehrfach Patente mit Referenzierung von IOTA angemeldet.

Vor rund einem Monat sorgte Bosch zudem für großes Aufsehen, als das Unternehmen ein Video zur Blockchain und Distributed Ledger Technologie (DLT) veröffentlichte, indem IOTA zwar nicht namentlich genannt wurde, aber dessen DAG-Technologie und zentrale Werte beschrieben wurden. IOTA Mitbegründer David Sønstebø kommentierte das Video und zeigte sich begeistert von der Anerkennung der Technologie durch Bosch.

IOTA über Bosch an europäischer Cloud GAIA-X beteiligt?

Die neuesten Gerüchte und Vermutungen, rund um eine Zusammenarbeit von Bosch und der IOTA Stiftung an einem konkreten Projekt könnten jedoch alle bisher dagewesenen in den Schatten stellen, falls sie sich bewahrheiten sollten. Wie nun in der IOTA Community diskutiert wird, könnte die Technologie von IOTA über die Verbindung zu Bosch bei dem europäischen Cloud-Projekt GAIA-X eingesetzt werden.

Vertreter aus sieben europäischen Ländern und die Europäischen Kommission sind derzeit an dem Projekt beteiligt, das im Juni 2020 in eine erweiterte Projektphase startete. Mit GAIA-X soll eine neue Dateninfrastruktur geschaffen werden, die eine sichere und vertrauenswürdige Alternative zu den US-Cloud-Giganten wie Amazon, Microsoft, Google und IBM darstellt. Letztlich soll die Datenhoheit an europäische Unternehmen zurückgeben werden. Die verantwortlichen Akteure wollen hierfür ein ebenso wettbewerbsfähiges wie kooperatives Datennetz entwickeln, das sich aus den Serverkapazitäten vieler kleiner und großer Unternehmen in Europa zusammensetzt.

Bosch nimmt bei GAIA-X Stand aktuell zwei Rollen ein: Einerseits nutzt Bosch die digitale Infrastruktur, um Innovationen in den Bereichen Industrie, Gebäude und Mobilität zu entwickeln. Andererseits bringt Bosch seine Technologie-Expertise ein, wie das Unternehmen in einem Forschungsupdate am 06. August schrieb:

Dazu zählen Distributed Ledger Technologie (DLT), Multi-Party Computation (MPC) und dezentrales Identitätsmanagement (z.B. Self Sovereign Identity, SSI). ‚Unsere Vision ist es, digitale Marktplätze zu schaffen, die auf den Grundsätzen von Fairness und neutralen Wettbewerbsbedingungen basieren. Genau daran forschen wir im strategischen Vorausentwicklungsprojekt Economy of Things bei Bosch Research‘.

Ein Nutzer auf Twitter fragte den VP für Innovation und Architektur bei der Software AG, Christoph F. Strnadl, der auch Mitglied des Lenkungsausschusses der Tangle EE ist, nach seinem Insiderwissen bezüglich der Beteiligung von IOTA an GAIA-X. Dieser wies zwar ausdrücklich zurück, Wissen darüber zu haben. Dennoch erklärte er, dass IOTA sicherlich zu den Erfahrungen gehört, die Bosch im Rahmen des Projektes einbringen könnte:

Kommentar: Es ist offensichtlich, dass IOTA diese Werte teilt und bereits funktionierende Lösungen für mehrere technische Probleme hat:
– Tangle (#Chrysalis und darüber hinaus) für eine skalierbare DLT
– TangleIdentity für dezentrales Identitätsmanagement auf der Grundlage von DIDs und SSIs
– TangleMarketplace für dezentrale Marktplätze
– IOTA SmartContracts für MPC (bis zu einem gewissen Grad)

Es ist ebenso offensichtlich, dass die Aussage von Bosch bewusst Technologie-neutral gehalten wurde. Ich hätte IOTA auch nicht erwähnt, wenn ich deren Forschungsleiter gewesen wäre… Ihr Forschungsdirektor erwähnte jedoch ausdrücklich ihre bisherigen Erfahrungen (zu denen IOTA sicherlich auch gehören muss ;-), die sie in das Projekt GaiaX einbringen wollen.

Auch wenn ich also noch keine konkreten persönlichen Erinnerungen an die Beiträge von Bosch habe, bin ich ziemlich sicher, dass sie all ihre Erfahrungen für GaiaX nutzen werden. Dazu wird sicherlich auch IOTA gehören, davon bin ich überzeugt.

(Aber #GaiaX ist viel mehr und wirklich ehrgeizig!)


UPDATE: IOTA Mitbegründer Dominik Schiener hat den Beitrag via Twitter kommentiert und dem Gerücht eine Absage erteilt.

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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