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  • „Sell in May and go away“ ist ein beliebtes Börsensprichwort, das sich auf den traditionellen Rückgang der Börenkurse in Frühling bezieht, aber trifft das auch auf Kryptowährungen zu?
  • Letztes Jahr fiel Bitcoin über 35% Prozent, aber in den zwei Jahren zuvor war er beachtlich gestiegen – in welche Richtung geht es also dieses Jahr?

Wenn Sie schon eine Weile dabei sind, kannten Sie den oben zitierten Spruch und falls nicht, kennen sie ihn jetzt. Diese Börsenweisheit ist fast so populär wie der Weihnachtsmann-Effekt im Dezember, und ob da nun etwas dran ist, oder nicht, viele Anleger achten immer noch auf das Datum. Aber gilt das Sprichwort auch für Kryptowährungen, oder ist dieser neue Markt ganz anders?

In den letzten zehn Jahren war der Mai nicht gerade die Zeit, in der man auf der Suche nach hohen Renditen in den Aktienmarkt einsteigen konnte. Die Daten zeigen, dass seit 2012 der größte Anstieg des S&P 500 im Mai bei 4,53 Prozent lag, und das war 2020, immerhin noch doppelt so viel wie die 2,16% von 2018.  2019 fiel er um über 6%.
Bitcoin hat eine ganz andere Geschichte. Seit 2012 ist er in 6 der seitdem vergangenen 10 Jahre gestiegen. Den höchsten Anstieg verzeichnete er 2017 mit 52% und einem damaligen Rekord von rund 20.000 Dollar. 2019 schoss er erneut 52 % in die Höhe, als er sich vom brutalen Absturz des Jahres 2018 erholte. 2014 war er um 41% gestiegen, 2020 um 9,4% und 2016 um 18,5%.

Bitcoin hat auch seine brutalen Mai-Monate erlebt, von denen der schlimmste im letzten Jahr war, als er um 35,2% einbrach. 2018 fiel er um 18,9% in der Baisse des Jahres, als sich der Markt nach einem fulminanten Jahr 2017 wieder in der Realität zurechtfinden musste.

In welche Richtung geht es aber in diesem Mai? Wird er sich überhaupt bewegen? Analysten glauben, dass der „Mai-Fluch“ auf Kryptowährungen nicht zutrifft. Historische Daten zeigen, dass der Mai der drittbeste Monat für Krypto-Renditen ist, nach November und April.

Hitesh Malviya, der Gründer von IBC Capital, sagte der indischen Zeitung Mint:

„Wenn wir die historische Entwicklung verfolgen, dann haben Bitcoin und andere Top-Kryptowährungen im Mai recht gut abgeschnitten. Daher können wir den Spruch „Sell in May“ in diesem Fall entkräften. Außerdem hängt die Preisbewegung auf dem Kryptomarkt von den Marktzyklen und der Stimmung ab.“

Trotzdem ist Malviya in Bezug auf Bitcoin in diesem Monat vorsichtig. Er merkte an, dass die technischen Charts zeigen, es könne ein schlechter Monat werden für Bitcoin:

„Technisch gesehen hat Bitcoin auf dem monatlichen Zeitrahmen unter dem 21-Monats-Durchschnitt geschlossen, was rückläufig ist. Wir könnten in den nächsten Monaten einen erneuten Test der 20.000 Dollar-Marke erwarten, wenn die Märkte aufgrund der globalen Wirtschaftskrise weiterhin rückläufig sind.“

Man könnte allerdings die ganze Kalender-Rechnerei auch bleiben lassen, und die Bitcoinkurs-Prognose aus den Planetenkonstellationen ableiten, oder aus den Verläufen der Fruchtbarkeitszyklen weitsichtiger Feldhamster:innen. Irgendeine Korrelation wird man als Analyst – gelernt ist schließlich gelernt – schon finden, auch wenn kein Kausalzusammenhang besteht. Doch Planeten und Feldhamster sind real, während Kalender eine abstrakte, menschliche Erfindung sind. Wahrscheinlich von Analysten…

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Steve ist seit 8 Jahren ein Blockchain-Autor und noch länger ein Krypto-Enthusiast. Am meisten begeistert er sich für die Anwendung von Blockchain zur Bewältigung der Herausforderungen von Entwicklungsländern.

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