- Die meisten Banker gehen davon aus, dass die Kryptotechnologie zumindest in den nächsten fünf Jahren nicht für das Liquiditätsmanagement erforderlich sein wird.
- Die US-Notenbank plant die Einführung des digitalen Dollars, sobald der Kongress ihren Vorschlag angenommen hat.
Ein US-Notenbankvorstand befragte Spitzen-Manager von 80 Banken, um ihre Haltung zur mittelfristigen Zukunft von Krypto-Produkten und -Dienstleistungen zu erfahren. Die Ergebnisse seiner Umfrage wurden am 15. Juli veröffentlicht. Über 56 Prozent der Befragten sagten, dass ihr Wachstums- und Entwicklungsplan für die nächsten zwei Jahre die Distributed-Ledger-Technologie (DLT) oder kryptobezogene Produkte und Dienstleistungen beinhalte.
Allerdings gaben 27 Prozent an, dass sie dieser Technologie innerhalb des oben genannten Zeitraums eine mittlere oder hohe Priorität einräumen würden. 40 Prozent gaben an, dass sie dieser Technologie in den nächsten fünf Jahren eine mittlere oder hohe Priorität für ihre Banken einräumen würden.
The Fed survey results. Source: Federal reserve
Die Antworten passen zu den Auswirkungen, die Kryptowährungen auf die Liquiditätsmanagement-Praktiken haben. Die meisten Umfrageteilnehmer sagten voraus, dass die Kryptotechnologie in den nächsten fünf Jahren keine Bedeutung für das Liquiditätsmanagement haben wird.
Einige wenige Bankangestellte gaben jedoch an, dass sie sich anpassen würden, falls dies notwendig werden sollte. Daher verfolgten sie aktiv die Ereignisse auf dem Markt. Bei den Teilnehmern an dieser Umfrage handelte es sich um die obersten Finanzverantwortlichen von Banken, die im Mai 2022 fast 75 Prozent der gesamten Reserveguthaben des Bankensystems halten. Sechsundvierzig der befragten leitenden Bankangestellten arbeiten für inländischen Banken, die übrigen 34 für ausländische Finanzinstitute.
Argumente für den digitalen Dollar
Wenn der Kongress oder Regulierungsbehörden die Freigabe des digitalen Dollars genehmigen, wäre die US-Zentralbank für seine Freigabe und Überwachung zuständig. Einige Parlamentarier befürworten die Einführung des digitalen Dollars. Am Mittwoch erläuterte Jim Himes, Mitglied des Repräsentantenhauses von Connecticut, dem Kongress die Vorteile des digitalen Dollars.
Himes argumentiert, dass ein digitaler Dollar die USA in die Lage versetzen würde, mit den Innovationen in der Finanztechnologie Schritt zu halten. Er sagt jedoch, dass der digitale Dollar eine Alternative, nicht aber ein Ersatz für den Fiat-Dollar sein sollte.
Nichtsdestotrotz arbeiten die obersten Finanzaufsichtsbehörden der USA (die Securities and Exchange Commission (SEC) und die Commodity Futures Trading Commission (CFTC)) zusammen, um Krypto-Vorschriften durchzusetzen und andere Bereiche des Finanzdienstleistungssystems zu regulieren.
Anfang der Woche stimmte der Senat zu, dass Michael Barr der nächste stellvertretende Vorsitzende der Aufsichtsbehörde der Apex-Bank werden soll. Die Bestätigung von Barr – einem ehemaligen Ripple-Berater – bedeutet, dass der Gouverneursrat der US-Notenbank in diesem Jahr aus sieben Mitgliedern bestehen wird.
Zu Barrs Aufgaben gehören die Ausarbeitung politischer Vorschläge für die Fed und die Überwachung der Durchsetzung der Vorschriften für bestimmte Finanzunternehmen. Er ist nur dem Fed-Vorsitzenden Jerry Powell unterstellt.
