- Die neue Kooperation wird die bereits bestehenden über 70 Krypto-Partnerschaften von VISA mit Unternehmen aller Branchen hervorragend ergänzen.
- Laut VISAs CFO ist das Interesse an Kryptowährungen trotz fallender Kryptokurse ungebrochen.
Beim Zahlungsdienstleister VISA ist man davon überzeugt, dass Krypto-Anleger trotz der in diesem Jahr gesunkenen Krypto-Kurse immer noch bereit sind, digitale Währungen zu benutzen. VISA geht deswegen eine Partnerschaft mit der beliebten Kryptobörse FTX ein, um in 40 Ländern in Europa, Lateinamerika und Asien Debitkarten anzubieten. Die Karten sind direkt mit dem FTX-Investitionskonto des jeweiligen Inhabers verknüpft.
Der CFO von VISA, Vasant Prabhu, sagte, die Partnerschaft ermögliche den Kunden, Transaktionen mit Kryptowährung durchzuführen, ohne dass sie diese erst in Fiat umwandeln oder von einer Kryptobörse „abheben“ müssten. Prabhu sagte auch, dass es trotz des Wertverlusts immer noch ein starkes Interesse an Kryptowährungen gebe.
„Als Unternehmen haben wir keinen Einfluss auf den Wert digitaler Währungen oder darauf, ob er sich langfristig positiv auswirkt. Wir wollen Zahlungsprozesse für Menschen vereinfachen, auch wenn sie Zahlungen mit Kryptowährungen abwickeln wollen.“
Mehr Krypto-Business für VISA
Visa arbeitet bereits mit Binance und Coinbase zusammen, den schärfsten Konkurrenten von FTX. Ein weiterer Marktführer im Bereich der Kreditkarten, MasterCard, ist ebenfalls an mehreren Krypto-Partnerschaften beteiligt.
Zwei bemerkenswerte MasterCard-Krypto-Partnerschaften bestehen mit Coinbase und Bakkt. Die mit Coinbase soll den NFT-Zahlungsverkehr erleichtern, Die mit Bakkt soll es Banken und Kleinunternehmern im Bakkt-Netzwerk ermöglichen, Krypto-Dienstleistungen anzubieten. Ein weiteres Kreditkartenunternehmen, American Express, teilte mit, man entwickle eine Möglichkeit, seine Karten und sein Netzwerk mit Stablecoins zu verbinden.
Stablecoins sind an den Dollar gebundene Kryptowährungen. Manchmal sind sie aber auch an andere Fiat-Währungen wie den Euro gekoppelt. Der CEO von American Express, Stephen Squeri, erklärte jedoch Anfang des Jahres in einem Interview, dass die Kunden des Unternehmens nicht mit AmEx-Kryptokarten rechnen sollten. In einem kürzlich geführten Telefoninterview sagte FTX-CEO Sam Bankman-Fried, er respektiere die Tatsache, dass viele traditionelle Zahlungsunternehmen die Blockchain-Technologie annehmen, anstatt sie zu bekämpfen.
Er fügte hinzu, dass die Nutzung von Kryptowährung durch Banken und Zahlungsunternehmen dazu beitragen werde, das Marktwachstum zu steigern, abgesehen davon, dass sie Wertaufbewahrungsmittel oder spekulative Anlage sei. Die VISA-FTX-Partnerschaft ermögliche es Händlern, Krypto-Zahlungen zu akzeptieren, ohne dass sie eine eigene Technologie benötigten. Prabhu und Bankman-Fried räumten ein, dass die aufstrebenden Märkte enorme Chancen bieten, da Inflation und Währungsvolatilität digitale Vermögenswerte immer attraktiver machten.
Laut Bankman-Fried sind diese und ähnliche Partnerschaften außerhalb der USA – etwa in der Türkei und in Argentinien – von größerem Wert, da dort die internationalen Zahlungsmöglichkeiten sehr begrenzt sind und ein großer Bedarf an besseren Alternativen besteht. Die Inflationsrate in Argentinien liegt derzeit bei 78 Prozent, die in der Türkei bei 83 Prozent.
