- Can Sun, ehemaliger Chefsyndikus von FTX, beteuert, dass er die Kreditvergabe von Kundengeldern an Alameda Research nie gebilligt hat.
- Die 60 Millionen Dollar, die die Investmentfirma Third Point in FTX investiert hat, sind, wie sich im Gerichtssaal herausstellte, auf Null zurückgegangen.
Feuersturm der FTX-Fonds verschärft sich
Im Herzen von New York hallte die strenge Stimme von Can Sun, dem ehemaligen General Counsel von FTX, durch den Gerichtssaal, als er unmissverständlich bestritt, den Kundengeldern der umstrittenen Krypto-Börse an ihre Tochtergesellschaft Alameda Research grünes Licht gegeben zu haben. Sun, der von August 2021 bis zum unvorhergesehenen Debakel im November 2022 als zentraler juristischer Kopf hinter FTX fungierte, erklärte unmissverständlich, dass er den Zugriff von Alameda auf FTX-Kundengelder nie gebilligt habe.
Das finanzielle Netz entwirren
Als er tief in die Mechanismen der Finanzoperationen von FTX eintauchte, unterstrich Sun seine Vermutung – eine Überzeugung, die er aufgrund von Gesprächen mit dem umstrittenen CEO Sam Bankman-Fried hegte. Er hatte den Eindruck, dass es eine klare Trennung zwischen den Geldern der FTX-Kunden und den betrieblichen Finanzen des Unternehmens selbst gab.
Die stellvertretende US-Staatsanwältin Danielle Sassoon führte Sun akribisch durch die öffentlich zugänglichen Geschäftsbedingungen von FTX und beleuchtete die strengen Richtlinien, die scheinbar das Vermögen der FTX-Kunden schützten. Diese Dokumente, so räumte Sun ein, betonten eindeutig, dass die Kundengelder sicher von den Eigenmitteln der Börse abgegrenzt werden sollten.
Die Sache verdichtete sich jedoch, als Sun, der unter dem Schutz einer Nichtverfolgungsvereinbarung aussagte, die Darlehensdynamik zwischen FTX und der Führungsspitze von Alameda näher erläuterte. Es zeigte sich eine deutliche Diskrepanz zwischen seinen Darlehensunterlagen und einem anderen Satz, der vom Justizministerium vorgelegt wurde, was die Geschichte noch komplizierter machte. Sun beteuerte immer wieder, dass er nichts von der Beteiligung von Kundengeldern an diesen Finanztransaktionen wusste.
Das Drama im Gerichtssaal erfuhr eine weitere Wendung, als Robert Boroujerdi, ein Mitarbeiter der renommierten Investmentgesellschaft Third Point, sein schwindelerregendes Engagement in Höhe von 60 Millionen Dollar bei FTX bekannt gab. Dieser beträchtliche Finanzsprung, der nun tragischerweise mit Null bewertet wird, unterstrich die Tragweite des Falles.
Die Räder der Justiz drehen sich weiter und der Prozess soll am 26. Oktober wieder aufgenommen werden. Das Team der Staatsanwaltschaft hat einen raschen Abschluss nach dieser Unterbrechung in Aussicht gestellt. Die Strategie der Verteidigung bleibt weiterhin geheimnisvoll, was Spekulationen darüber anheizt, ob Bankman-Fried in den Zeugenstand treten wird, um seine Sicht der Dinge darzulegen.