- Sam Bankman-Fried von FTX wurde für schuldig befunden und könnte zu 115 Jahren Haft verurteilt werden.
- Im Prozess war es um zwei Fälle von Betrug und fünf Fälle von Verschwörung zum Betrug gegangen.
Der Gründer des zusammengebrochenen FTX-Imperiums Sam Bankman-Fried war von den Geschworenen in allen Anklagepunkten für schuldig befunden worden, Warenbetrug bis hin zu Geldwäsche. Der Schuldspruch der Jury erfolgte nach nur fünf Stunden Beratung und war einstimmig.
Bankman Fried hatt versucht, die Geschworenen davon zu überzeugen, der Zusammenbruch seines Unternehmens sei auf seine Unwissenheit zurückzuführen gewesen. Der Prozess erwies jedoch, dass Bankman Fried sich an Kundengeldern in Höhe von rund 10 Milliarden Dollar vergegriffen, dies verschleiert und das Geld ausgegeben hat. Drei Zeugen, die einst enge und Vertraute des Angeklagten gewesen waren, sagten im Rahmen der Kronzeugenregelung gegen ihn aus. sie hatten sich zuvor der gegen sie erhobenen Vorwürfe schuldig bekannt.
Sam Bankman Fried hielt einst vor dem Kongress einen Vortrag darüber, wie wichtig es ist, das Geld der Kunden sicher und transparent zu halten. Er selbst spendete Geld an politische Institutionen, aber später wurde festgestellt, dass er auch dieses Geld zuvor veruntreut hatte. In seinem Prozess wurde Bankman Fried gefragt, warum er seine Vorlesung über bewährte Praktiken nicht in seinem Unternehmen umgesetzt habe. Er hatte zuvor behauptet, sein größter Fehler sei gewesen, keinen Risikobeauftragten eingestellt zu haben. Staatsanwältin Danielle Sassoon kommentierte das:
„Das ist eine Schutzbehauptung. Das war eine Strategie. Wenn man Nachrichten löscht und Dokumente zurückdatiert und Kundengelder veruntreut, wird man natürlich keinen Risikobeauftragten einstellen.“
Nach Ansicht des US-Staatsanwalts Damian Williams sollte der Ausgang dieses Falles als Warnung für Kriminelle dienen, die glauben, sie seien zu mächtig, um verfolgt zu werden.
„ …eine Warnung an alle Betrüger, die denken, dass sie unantastbar sind, dass ihre Verbrechen zu komplex sind, als dass wir sie fassen könnten, dass sie zu mächtig sind, um strafrechtlich verfolgt zu werden, oder dass sie clever genug sind, sich herauszureden, wenn sie erwischt werden. Diese Leute sollten noch einmal nachdenken und damit aufhören.“
Staatsanwalt Nicolas Roos wirft Bankman Fried vor, über große und kleine Dinge zu lügen, was es den Geschworenen erleichterte, zu einer schnellen und einstimmigen Entscheidung zu kommen.
Im kommenden Herbst wird Alex Mashinsky, der Gründer des Kryptounternehmens Celsius, ebenfalls wegen Betrugs vor Gericht stehen. Auch Zusammenbruch von Celsius hatte Auswirkungen auf zahlreiche Kryptounternehmen und den gesamten Markt.