- Sam Bankman-Frieds Verteidigung will FTX-Mitgründer Gary Wang befragen, ob er vor den Darlehen an Alameda Research rechtliche Beratung eingeholt hat.
- Caroline Ellison, die Ex-Freundin und Geschäftspartnerin von Sam Bankman-Fried, soll im Lauf des Tages in dem Betrugsverfahren aussagen.
In einem kürzlich eingereichten Schriftsatz beantragen die Anwälte von Sam Bankman-Fried die Möglichkeit, den FTX-Mitgründer Gary Wang zu befragen, ob er sich bei der Zustimmung zu einer Reihe von Darlehen des verbundenen Hedgefonds Alameda Research auf einen Rechtsbeistand verlassen hat.
Dieser Antrag wird in der zweiten Woche von Bankman-Frieds Prozess gestellt. Er zielt darauf ab, die Erlaubnis eines Richters zu erhalten, der es Sam Bankman-Fried bisher verweigert hat, seinen Rechtsberatern angeblichen Betrug zuzuschreiben.
Die Staatsanwälte haben Wang bereits zu Darlehen von Alameda in Höhe von insgesamt 200 bis 300 Millionen Dollar befragt. Diese wurden für Risikoinvestitionen und den Erwerb eines Wohnsitzes auf den Bahamas verwendet. In den Schriftsätzen der SBF-Anwälte heißt es:
„Das Verständnis, dass es sich um tatsächliche Darlehen handelte – strukturiert von Anwälten und vermerkt in förmlichen Schuldscheinen, die echte Zinszahlungsverpflichtungen auferlegten – ist relevant, um die Schlussfolgerung zu widerlegen, dass es sich lediglich um Scheindarlehen handelte, die von Herrn Bankman-Fried angewiesen wurden, um die Herkunft der Mittel zu verbergen.“
Gary Wang, ein leitender Angestellter von FTX, hat über die unrechtmäßigen Praktiken an der Börse ausgesagt. In früheren Erklärungen gab Wang an, er habe nicht geglaubt, dass seine Rechtsberater ihn anweisen würden, ein rechtswidriges Dokument zu unterzeichnen, wie es in der Akte erwähnt wird.
Die Verbindung zwischen FTX und der zugehörigen Hedge-Fonds-Abteilung ist von zentraler Bedeutung in dem laufenden Strafverfahren. Die Staatsanwaltschaft behauptet, Bankman-Fried habe Gelder, die unrechtmäßig an Alameda überwiesen wurden, unangemessen als sein „persönliches Sparschwein“ verwendet.
Ex-Freundin wird im FTX- und Alameda-Fall aussagen
Caroline Ellison, ehemalige Freundin und Geschäftspartnerin von Sam Bankman-Fried, die als Hauptzeugin in seinem Betrugsprozess eine zentrale Rolle spielt, soll diese Woche aussagen.
Es wird erwartet, dass Ellison bereits am Dienstag in den Zeugenstand tritt, und ihre Aussage wird mit Spannung erwartet, da sie möglicherweise das Innenleben der Kryptobörse FTX unter Sam Bankman Fried und der mit ihr verbundenen Handelsfirma Alameda Research enthüllen wird.
Vor dem Zusammenbruch von FTX und seiner Tochtergesellschaft war Ellison CEO von Alameda Research. Ihre Beziehung zu Bankman-Fried gewährte ihr einzigartige Einblicke in seine Aktivitäten und macht sie zu einer wichtigen Informationsquelle. Die Staatsanwaltschaft behauptet, dass alle Mitglieder dieses inneren Kreises die Wahrheit über die angeblichen betrügerischen Aktivitäten, die dem ehemaligen CEO der Börse zur Last gelegt werden, kannten.
Sam Bankman-Fried hat noch weitere Schwierigkeiten mit dem Gesetz. Er darf nicht über eine große Investition in ein KI-Unternehmen namens Anthropic sprechen, um sich vor Gericht zu verteidigen, so das US-Justizministerium. Die Regierung behauptet, die 500 Millionen Dollar, die im Jahr 2022 in Anthropic investiert wurden, stammten von Kunden seiner Börse. Das wirft die Frage auf, ob das Geld für diese Investition legal war und falls nicht, woher es wirklich kam.
