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  • Ein Reuters Special Report vom 19. Dezember wirft Binance vor, wesentliche Deteils über sein Geschäft vor der Öffentlichkeit zu verbergen – die Bücher von Binance seien eine Blackbox.
  • Trotz der Kritik tätigt Binance weitere Akquisitionen und gibt über eine Milliarde Dollar aus, um Vermögenswerte von Voyager Digital zu erwerben.

Nach dem dramatischen Zusammenbruch der Kryptobörse FTX richten sich nun aller Augen auf die Kryptobörse Binance. Auch die ist jetzt angeblich gefährdet, unter anderem deswegen, weil allein in den letzten drei Tagen über sieben Milliarden Dollar abgehoben wurden.

Fragen über die finanzielle Gesundheit von Binance kamen zuvor schon auf, weil viele Anleger den Proof-of-Reserves-Bericht der Börse schlicht für unglaubwürdig halten. Am 16. Dezember hatte sich die international agierende  belgische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Mazars Group entscheiden, die Beziehungen zu Binance zu kappen – dabei hatte sie noch wenige Tage zuvor der Börse offiziell ihre Solvenz bestätigt. Doch viele Anleger trauen offenbar auch diesem „Persilschein“ nicht.

In Anbetracht all dessen stellt sich für die Kryptobranche die Frage, ob Binance nicht auch den FTX-Weg geht – den Bach hinunter. Doch bislang hat Binance alle Abhebungen von seinen Konten gut verkraftet, und das Unternehmen lässt wissen, man sei finanziell in einer komfortablen Position. Nachprüfen kann das niemand.

Doch ein Reuters Special-Report vom 19. Dezember wirft Binance vor, wesentliche Details über sein Geschäft vor der Öffentlichkeit zu verbergen – die Bücher von Binance seien eine Blackbox. Im Übrigen entziehe sich Binance aktiv und beharrlich jeglicher Aufsicht über seine Handelsplattform:  Reuters schreibt:

„Binance lehnt es ab, zu sagen, wo Binance.com seinen Sitz hat. Es legt keine grundlegenden Finanzinformationen wie Umsatz, Gewinn und Barreserven offen. Das Unternehmen hat seine eigene Kryptowährung, verrät aber nicht, welche Rolle sie in seiner Bilanz spielt. Binance leiht Kunden Geld gegen deren Krypto-Vermögenswerte und lässt sie mit dem geliehenem Geld auf Marge handeln. Es werden jedoch keine Angaben darüber gemacht, wie groß diese Wetten sind, wie stark Binance dadurch einem Risiko ausgesetzt ist oder wie groß die Rücklagen zur Finanzierung von Auszahlungen sind.“

Das US-Justizministerium und andere Aufsichtsbehörden ermitteln gegen Binance wegen des Verdachts auf Geldwäsche und Sanktionsverstöße.

Binance erwirbt Voyager Digital und Tokyo Crypto

Trotz all der Vorwürfe baut die Kryptobörse ihre Präsenz auf dem Markt weiter aus. Am Montag gab Binance US den Kauf von Vermögenswerten des bankrotten Krypto-Kreditgebers Voyager Digital für rund eine Milliarde Dollar bekannt. Binance-Chef Changpeng Zhao hatte bereits letzten Monat angekündigt, dass man bereit sei, ein neues Angebot für die Vermögenswerte von Voyager abzugeben.

In einer Erklärung vom 19. Dezember teilte Voyager dazu mit:

„Das Binance-US-Gebot zielt darauf ab, Krypto in Form von Sachleistungen an die Kunden zurückzugeben, in Übereinstimmung mit den gerichtlich genehmigten Auszahlungen und den Fähigkeiten der Plattform.“

Als Teil des Deals will Binance US eine Kulanzeinlage in Höhe von zehn Millionen Dollar leisten und Voyager bestimmte Ausgaben bis zu 15 Millionen Dollar erstatten. In einer Anhörung am 5. Januar 2023 will Voyager Digital die erforderliche Genehmigung des Konkursgerichts einholen.

Außerdem hat Binance inzwischen Anteile der indonesischen Kryptobörse Tokyocrypto gekauft und ist nun Mehrheitsaktionär. Das Unternehmen plant jedoch, sukzessive alle Anteile an Tokyocrypto zu erwerben.

Das würde Binance ermöglichen, in Indonesien mit Genehmigung der Regulierungsbehörde für den Warenterminhandel legal zu operieren. Pang Xue Kai, Gründer und ehemaliger CEO von Tokyocrypto , sagte:

„Tokocrypto entstand aus unserer Idee vor mehr als vier Jahren, und ich bin sehr stolz auf jedes Wachstum, jede Leistung und jeden Beitrag, den das Unternehmen zur Förderung der digitalen Wirtschaft Indonesiens geleistet hat.“

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Bhushan ist ein FinTech-Enthusiast mit einer starken Begabung für das Verständnis der Finanzmärkte. Sein Interesse an Wirtschaft und Finanzen hat ihn dazu gebracht, die aufstrebenden Märkte für Blockchain-Technologie und Kryptowährungen zu erkunden. Er hat einen Bachelor of Technology in Elektro-, Elektronik- und Kommunikationstechnik. Er befindet sich in einem ständigen Lernprozess und bleibt motiviert, indem er sein erworbenes Wissen weitergibt. In seiner Freizeit liest er gerne Krimis und erkundet gelegentlich seine kulinarischen Fähigkeiten.

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