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  • Ein Bitcoin ETF wird von vielen Experten als enorm wichtig betrachtet, um für ein weiteres Wachstum von Bitcoin und des Kryptomarktes zu sorgen. 
  • Andere Finanzmärkte zeigen jedoch, dass ein Bitcoin ETF nicht nur positive Folgen haben muss. 
  • Brian Kelly von BKCM sieht in Fidelity und TD Ameritrade zwei größere Chancen für den Kryptomarkt. 

Vergangene Woche hat die amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) den Bitcoin Exchange Traded Fund (ETF) von Bitwise abgelehnt und damit die scheinbar letzte Hoffnung der Krypto-Community für einen Bitcoin ETF in 2019 zunichte gemacht. Auch wenn das Jahr 2019 noch lange nicht vorbei ist, war der Bitwise Bitcoin ETF sehr wahrscheinlich dennoch die letzte Chance für die Genehmigung eines Bitcoin ETF in 2019.

Zwar gibt es einen weiteren Bitcoin ETF Antrag von Wilshire Phoenix, dessen Bearbeitungsfrist die SEC vom September bis zum 28. Dezember 2019 verlängert hat. Dennoch rechnen die wenigsten Experten mit einer Genehmigung, da die SEC erneut die Möglichkeit einer 60-tägigen Fristverlängerung besitzt. Bitwise hatte im Vorfeld zahlreiche Anstrengungen unternommen, um der SEC zu beweisen, dass der Bitcoin-Markt gereift ist und mittlerweile eine gut regulierte Handelsumgebung bietet. Bitwise veröffentlichte, wie CNF berichtete, mehrere Berichte, um dies zu belegen.

Diese Darlegungen haben die SEC aber scheinbar nicht überzeugt. In einen 100-seitigen Dokument legte die SEC dar, warum der Bitwise Bitcoin ETF nicht genehmigt werden konnte. Unter anderem konnte Bitwise laut SEC nicht glaubhaft nachweisen, warum der Bitcoin-Markt nicht zu 95% auf gefälschtem Handelsvolumen basiert (frei übersetzt):

Weil der Sponsor unter anderem behauptet hat, dass 95% des Bitcoin-Spotmarktes aus gefälschten und nicht-wirtschaftlichen Aktivitäten besteht, aber nicht nachgewiesen hat, dass er tatsächlich den „echten“ Bitcoin-Markt identifiziert hat oder dass der „echte“ Bitcoin-Markt von der betrügerischen und manipulativen Aktivität isoliert ist.

Ein Kernproblem, welches die SEC identifiziert hat, war auch, dass es an gemeinsamen Vereinbarungen zur Marktüberwachung zwischen den größten Kryptowährungsbörsen und den Börsen, an denen ein ETF-Produkt gehandelt wird, mangelt (frei übersetzt):

Die Kommission stellt auch fest, dass die NYSE Arca nicht erklärt hat, dass sie mit diesen „echten“ Spot-Plattformen, die Überwachungsinstrumente einsetzen, Überwachungsvereinbarungen getroffen hat oder eingehen wird. Selbst wenn die NYSE Arca solche Vereinbarungen schließen würde, ist nicht klar, welche Fähigkeit die NYSE Arca hätte, die Börsen zur Erhebung von Überwachungsdaten zu zwingen.

Ist Bitcoin tatsächlich so stark manipuliert?

Im Vergleich zu anderen traditionellen Finanzmärkten ist Bitcoin womöglich gar nicht so stark manipuliert, wie es den Anschein macht. Wie Forbes im Mai 2019 berichtete, ist Marktmanipulation im Finanzsektor nach dem Motto „Ein weiterer Tag, ein weiterer Bankenskandal“ nicht unüblich. Im Mai hatte die Europäische Kommission fünf Großbanken wegen der Manipulation des internationalen Devisenmarktes (Forex) mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,07 Milliarden Euro belegt.

Wie Forbes berichtet, sei der Finanzdienstleistungssektor bereits der am wenigsten vertrauenswürdige Sektor (frei übersetzt):

Laut dem Edelman Trust Barometer 2019 is der Finanzdienstleistungssektor bereits der am wenigsten vertrauenswürdige Sektor unter sieben weiteren weltweit. Nachrichten über die koordinierte Forex-Rigging – die auf andere hochkarätige Skandale wie den Libor-Skandal, den Wells Fargo-Fake-Account-Skandal, der Goldpreis-Fixing-Skandal und viele andere folgen – werden die öffentliche Stimmung wahrscheinlich nicht verbessern.

Insbesondere die Manipulation des Goldpreises ist ein gut dokumentiertes Phänomen. Im Jahr 2014 wurde Barclays mit einer Geldstrafe von fast 44 Millionen Dollar belegt. Ende 2018 bekannte sich ein ehemaliger JP Morgan-Händler schuldig, die US-Metallmärkte manipuliert zu haben.

Chris Powell, Schatzmeister des Gold Anti-Trust Action Committee (GATA), einer gemeinnützigen und zivilrechtlichen Organisation zur Überwachung des Goldpreis, erklärte in 2018, dass es sich bei Gold ETFs weitgehend um „Papiergold“ handelt. Dieses gibt den Banken, laut Powell, „ein Instrument an die Hand, um die Preise in Zusammenarbeit mit den Zentralbanken unter Kontrolle zu halten.“

Bitcoin, als „digitales Gold“ könnte auch im Fokus der Banken stehen, da es als Alternative für souveräne Währungen entwickelt wurde. In diesem Zusammenhang sind auch die Äußerungen des IWF und der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) zu sehen, die Bitcoin in der Vergangenheit mehrfach in ein schlechtes Licht gerückt haben. Ein weiteres berühmtes Beispiel ist Jamie Dimon (CEO des Bankenriesen JP Morgan Chase) , der Bitcoin letztes Jahr einen „Betrug“ nannte. Er drohte auch alle Händlern des Bankenriesen zu feuern, falls sie mit Bitcoin handelten.

Brian Kelly: Ein Bitcoin ETF ist nicht notwendig

Vor wenigen Tagen, am 11. Oktober, sprach Brian Kelly von BKCM bei CNBC „Fast Money“ darüber, ob der Kryptomarkt einen Bitcoin ETF benötigt. Kelly erklärte, dass ein Bitcoin Exchange-Traded-Fund (ETF) für das Wachstum des Kryptomarktes nicht benötigt wird. Er begründete dies damit, dass BTC auf Fidelity und TD Ameritrade verfügbar ist, die zu den regulierten Plattformen zählen:

Letztendlich werden Sie Bitcoin in einem normalen Brokerage-Konto kaufen können, oder es wird wie ein normales Brokerage-Konto aussehen. Also bin ich weniger besorgt, dass du zu diesem Zeitpunkt einen Bitcoin-ETF brauchst.

Sasha Fleyshman, ein Trader beim Kryptowährungs-Investmentmanager Arca, stimmte Kelly zu und führte auf  Twitter aus, dass ein Bitcoin ETF nicht unbedingt benötigt wird, da es bereits Depot- und Anlagelösungen gibt, die einen institutionellen Einstieg ermöglichen.

Ob ein Bitcoin ETF einen positiven oder negativen Einfluss auf den Bitcoin Kurs und den Kryptomarkt hat, wird sich erst zeigen, wenn die SEC eine Genehmigung ausspricht. Fakt ist, dass der Kryptowährungsmarkt auch ohne Bitcoin ETF weiterhin großes Wachstumspotential besitzt.

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Jake Simmons ist seit 2016 ein Krypto-Enthusiast. Seit er von Bitcoin und der Blockchain-Technologie gehört hat, beschäftigt er sich täglich mit dem Thema. Jenseits von Kryptowährungen studierte Jake Informatik und arbeitete 2 Jahre lang für ein Startup im Blockchain-Bereich. Bei CNF ist er für die Beantwortung technischer Fragen zuständig. Sein Ziel ist es, die Welt auf eine einfache und verständliche Weise auf Kryptowährungen aufmerksam zu machen.

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