- HashCash-Erfinder Adam Back setzt sich dafür ein, dass der Schweizer Franken mit Bitcoin unterlegt wird.
- Inflation und schwächelnde Fiat-Währungen bringen Investoren dazu, in Bitcoin einzusteigen.
Bitcoin-Enthusiast und HashCash-Erfinder Adam Back hat vorgeschlagen, ein Referendum darüber abzuhalten, ob der Schweizer Franken an Bitcoin gekoppelt werden sollte. Back sagte, dass der Franken im Jahr 2000 vom Goldstandard abgekoppelt wurde. Er war eine der letzten großen Währungen, für die der Goldstandard aufgegeben wurde. Back machte den Vorschlag am Freitag auf Twitter.
Switzetland's swiss franc 🇨🇭 CHF came off the gold standard in 2000 (40% gold backed by law 1920-2000), the last of the major currencies drop gold standard. Time for a referendum to https://t.co/ZwVZ0XVkAp #bitcoin standard CHF. pic.twitter.com/Peg9T4Y71j
— Adam Back (@adam3us) October 6, 2022
Das Schweizer Gesetz schreibt vor, dass mindestens 40 Prozent des Schweizer Franken durch Goldreserven gedeckt sein müssen. Dieser Gold-Standard wurde in den 1920er Jahren gesetzlich verankert. Er wurde jedoch am 1. Mai 2000 nach einer Volksabstimmung aufgehoben. Damit wurde der Schweizer Franken zu Fiatgeld.
Etliche Branchenexperten unterstützen Backs Anliegen. Der CEO von PixelMatic und ein weiterer Bitcoin-Befürworter, Samsom Mow, sagte, es wäre großartig, den Start des Bitcoin-Standards mitzuerleben. Einige Experten sind der Meinung, dass die Einführung von Bitcoin in der Schweiz nicht so überraschend sein wird wie die in El Salvador, da die FOMO – Fear Of Missing Out – nicht mehr vorhanden ist.
Andere argumentieren, die Schweiz könne Merkmale ihrer Währung nutzen, um einen ähnlichen Effekt zu erzielen. Viele betrachten den Schweizer Franken als sichere Währung. Es ist erwähnenswert, dass es im Jahr 2014 ein weiteres Referendum zur Einführung eines immerhin noch 20-prozentigen Goldstandards für den Schweizer Franken gab.
Dieses Referendum erhielt jedoch nicht genügend Unterstützung. Daher ist es wahrscheinlich, dass eine Rückkehr zum Goldstandard aufgrund der aktuellen makroökonomischen Bedingungen eine überwältigende Unterstützung erfahren wird. Back und andere Bitcoin-Befürworter schlagen jedoch vor, dass ein Bitcoin-Standard anstelle des Goldstandards besser für den Schweizer Franken wäre.
Bitcoin als Zuflucht
Während die traditionelle Finanzwelt lange Zeit den Ruf von Bitcoin als sichere Anlage bestritten hat, haben die Ereignisse seit Anfang des Jahres das Gegenteil bewiesen. Zum Beispiel hat die türkische Lira (TRY) seit Januar 22 rund 26 Prozent ihres Wertes im Vergleich zum US-Dollar verloren.
Die kumulierte Inflationsrate der letzten drei Jahre liegt bei über 100 Prozent, während die Währung in den letzten vier Jahren stetig an Wert verloren hat. In ihrem Bericht vom September stufte die führende Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC die Türkei als eine hyperinflationäre Wirtschaft ein. Dem Bericht zufolge verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage in der Türkei seit Jahren, hat sich aber im Hochsommer dieses Jahres noch verschlimmert. Zur Veranschaulichung: Ein Dollar wird jetzt für 18 Türkische Lira gehandelt. 2017 war der Dollar noch 3,5 Lira wert.
Auch das BTC/TRY-Handelsvolumen an den zentralen Börsen hat zugenommen. Die Daten von Binance zeigen, dass der Bitcoin-Kurs in Türkischen Lira Anfang letzten Jahres seinen Höchststand erreicht hatte, und das 24-Stunden-Handelsvolumen des Paares BTC/TRY hatte im Mai 22 seinen Höchststand.
Der sprunghafte Anstieg des Bitcoin-Handelsvolumens deutet nicht unbedingt darauf hin, dass nun massenhaft Bitcoin eigeführt wird. Es deutet jedoch darauf hin, dass Bicoin beginnt, als Zufluchtsort zu fungieren. Die Anleger decken sich in Scharen mit Bitcoin ein, da Fiat-Währungen weiterhin mit steigender Inflation und schwierigen makroökonomischen Bedingungen zu kämpfen haben.