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Die hauseigene Kryptowährung von Facebook, Libra, steht bereits seit längerem in der Kritik und im Verdacht, weitreichende wirtschaftliche Auswirkungen nach sich zu ziehen. Über 2 Milliarden Menschen weltweit werden durch Libra Zugang zu finanziellen Mitteln erhalten, da die Währung innerhalb des sozialen Netzwerkes eingesetzt wird. Laut neuesten Erkenntnissen wird der chinesische Yuan vorerst im Währungskorb fehlen.

Libra ist ein komplexes Projekt, dessen Währungskorb mehrere stabile Fiat-Währungen wie den Dollar, Euro, britisches Pfund, den Singapur Dollar oder den japanischen Yen beinhalten wird. Wie Bloomberg berichtet, hat Facebook gegenüber dem US-Senat verlauten lassen, dass Libra mit den genannten Fiat-Währungen gestützt wird. Jedoch wird der chinesische Yuan nicht Teil des Währungskorbs sein.

Vor allem der Handelskrieg zwischen China und den USA schaukelt sich derzeit auf ein neues Niveau, dass sich negativ auf Libra sowie dessen Projektstart auswirken könnte. Facebook führte aus, dass jede neue Entscheidung zur Aufnahme einer neuen Fiat-Währung einen Prozess durchlaufen muss (frei übersetzt):

Jede Entscheidung, ob eine neue Währung in Libra aufgenommen werden soll, würde auf der Grundlage aller Fakten und Umstände zu diesem Zeitpunkt getroffen, einschließlich aller direkten oder indirekten regulatorischen Beschränkungen.

Jedoch hatte der demokratische Senator Virginia Mark Warner Bedenken geäußert, dass durch die Abwertung des Yuan die Stabilität von Libra gefährdet werden könnte. Facebook und die Libra Association werden seit der offiziellen Ankündigung für den Start des Projektes von Gesetzgebern und Aufsichtsbehörden intensiv verhört. So war es auch Warner der von Facebook verlangte den chinesischen Yuan aus dem Währungskorb auszuschließen.

Jenseits der Yuan-Problematik, sind die größten Kritikpunkte an Libra der Datenschutz und die Datensicherheit, da in der Vergangenheit einige Datenleaks ans Licht gekommen waren. Im Gegensatz zu Bitcoin und anderen digitalen Währungen wird Libra durch einen Reservefonds aus den oben genannten Fiat-Währungen gestützt, der sich aus staatlich emittierten Währungen und Schuldtiteln zusammensetzt. Dies soll Libra Stabilität und Beständigkeit in einer derzeit ungewissen Weltwirtschaft verleihen.

China wird Ende des Jahres eine eigene Zentralbank gestützte Kryptowährung, den digitalen Yuan lancieren und damit über 1,4 Milliarden Menschen Zugang zu finanziellen Mitteln und Dienstleistungen verschaffen. Das Reich der Mitte möchte damit den Yuan stärken und sowohl Privatinvestoren, als auch Unternehmen die Abwicklung von Transaktionen erleichtern.

Überraschend kam auch die Ankündigung von Tether, dass ein eigens entwickelter digitaler Yuan CNH₮ auf sofort auf den Markt gebracht wird, noch bevor die staatliche chinesische Digitalwährung lanciert wird. Bislang gibt es jedoch wenig Unterstützung für dieses Projekt, da keine Börse den CNH₮ in ihre Portfolio aufgenommen hat. Der CNH₮ soll 1:1 durch den chinesischen Yuan gestützt sein und fungiert als Stablecoin wie Tether.

Wie einige Analysten warnen, könnte die amerikanische Zentralbank, FED den Leitzins in den kommenden Monaten weiter senken, um eine Rezession aufzuschieben und den Markt mit günstigem Geld zu schwämmen. Die danach möglicherweise aufkommende Rezession könnte einen starken Einfluss auf das Wirtschaftsgeschehen in den USA, China und Russland haben. Umso wichtiger erscheint die Notwendigkeit eine stabile und krisensichere Währung bereitzustellen. Obwohl der Kurs von Bitcoin weiterhin sehr volatil ist, sagen einige Schwergewichte der Tech-Branche, wie Jack Dorsey (Mitgründer von Twitter und Square) Bitcoin den Ruf einer „Weltleitwährung“ nach. Ob sich Bitcoin langfristig als Weltwährung durchsetzen kann, bleibt jedoch vorerst ungewiss.

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